Von 2007 bis 2016 stieg die durchschnittliche Jahrespacht für neu vergebene Äcker im Freistaat um rund 65 Prozent, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervorgeht. Zahlten neue Pächter früher noch im
Schnitt 142 Euro, so waren es zuletzt schon 239 Euro. Der Preisanstieg ist in ganz Ostdeutschland rasant. Durchschnittlich ging es dort um 86 Prozent nach oben auf zuletzt 266 Euro pro Hektar im Jahr.
Beim Kauf war es noch drastischer: Der Durchschnittskaufpreis pro Hektar in Thüringen stieg zwischen 2006 und 2015 von gut 4.200 auf fast 10.000 Euro. In ganz Ostdeutschland waren es im Durchschnitt gut 14.000 Euro - das Zweieinhalbfache des Standes von 2006. Zuvor hatte die «Neue Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch) darüber berichtet.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete
Friedrich Ostendorff zeigte sich besorgt über die Preissprünge. Da immer mehr finanzkräftige Großinvestoren
Agrarflächen kauften, sei ein Großteil der Flächen schon in Händen außerhalb der Landwirtschaft. Klassische
Bauern hätten beim Wettbieten keine Chance mehr.
Die schwarz-rote Bundesregierung sei für die
Preisentwicklung mitverantwortlich. Die für die Veräußerung staatlicher ostdeutscher Agrarflächen zuständige Bundesbehörde sei ein «Preistreiber», dieser Verkauf müsse gestoppt werden.