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27.11.2017 | 10:50 | Glyphosat-Debatte 

Grünen-Politiker warnt vor Blankoscheck für Glyphosat

Berlin - Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner hat vor neuen Beratungen der EU-Mitgliedstaaten Anwendungsbeschränkungen für den Unkrautvernichter Glyphosat gefordert.

Glyphosat Neuzulassung
(c) proplanta
Diese sollten in den Zulassungsvorschlag der EU-Kommission aufgenommen werden, auch wenn dieser keine Mehrheit bekomme, erklärte Ebner vor den Beratungen am Montag. Sonst drohe am Ende die Neuzulassung ohne Einschränkungen und damit ein schlichtes Weiter-So bei Glyphosat.

«Die EU-Staaten müssen jetzt aufpassen, dass sie der Kommission nicht einen Blankoscheck für die uneingeschränkte Glyphosat-Neuzulassung ausstellen. Denn auch wenn sie wieder keine Mehrheit für ihren Vorschlag bekommt, kann die EU-Kommission ihn nach dieser Abstimmung in Kraft setzen», erklärte Ebner. Dies widerspräche aber «vollkommen dem aktuellen Stand der Diskussion».

Die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters beschäftigt am Montag (14.30 Uhr) erneut die EU-Mitgliedstaaten. In einem Vermittlungsverfahren geht es abermals um die Verlängerung der Lizenz, die Mitte Dezember ausläuft. Gibt es keine Einigung, könnte die EU-Kommission nach eigenem Ermessen entscheiden. Eigentlich wollte die Brüsseler Behörde dies aber vermeiden.

Glyphosat ist ein sehr wirksames Unkrautgift und wird weltweit in großen Mengen in der Landwirtschaft eingesetzt. Einige Wissenschaftler sehen jedoch ein Krebsrisiko. Der Streit über die Neuzulassung zieht sich bereits seit Monaten hin. Ursprünglich wollte die EU-Kommission weitere zehn Jahre zugestehen, fand aber im Kreis der Mitgliedstaaten keine ausreichende Mehrheit. Auch für eine Verlängerung um fünf Jahre fehlte Anfang November der Rückhalt.
dpa
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Kommentare 
Mabruk schrieb am 27.11.2017 15:22 Uhrzustimmen(6) widersprechen(2)
In dem Artikel steckt ein sachlicher Fehler: Glyphosat hat derzeit eine Zulassung bis 31.12.2017, die "Lizenz" läuft also nicht Mitte, sondern erst Ende Dezember aus. Und auch dann ist nicht gleich Schluss: nach Ablauf der Zulassung dürfen glyphosathaltige Produkte noch weitere 6 Monate verkauft werden.
agricola pro agricolas schrieb am 27.11.2017 11:33 Uhrzustimmen(12) widersprechen(17)
„Dies aber ist das Schwerste, aus mitmenschlicher Liebe die offene Hand schließen und als Schenkender die Scham bewahren...“ (frei nach Nietzsche)

Wenn man in der Thematik „Glyphosat“ als Bewirtschafter den Verpächter basisdemokratisch zu Rate zieht und somit in eine Mitverantwortlichkeit stellt, zumal man sich als Bauer realiter doch mit durchaus ansteigenden Bewirtschaftungskosten sofort arrangieren muss, erntet man bei der bloßen Ankündigung selbst, ackerbaulich kompletten Verzicht üben zu wollen, zunächst glückselig euphorische Zustimmung seitens des Eigentümers, man vollzieht sofort einseitig den absoluten Schulterschluss bei derart gelebter naturverbundener Pächter-Weitsicht und -weisheit...!!!

Wenn letzterer sodann vorsichtig, bestärkt von solchem unmissverständlich einhellig an den Tag gelegten Kooperationsgebarens mit 100%igem Zuspruch, den nächsten Schritt hoffnungsvoll wagt und dabei äußerst taktvoll, ganz vorsichtig anklingen lässt, mit welchem quotalen finanziellen Anteil sich das Gegenüber hieran selbst zu partizipieren gedenkt -schlussendlich dienen wir in geschlossener Willensstärke ja nun nicht nur in mitmenschlicher Für- und Vorsorge der Gesamtheit aller Verbraucher schlechthin sondern auch Tier und Natur- kann man gar nicht schnell genug Bauklötzer staunen, wie in selbigem Cerebrum eines Kurzzeit-Philantrophen sich ad hoc die vollkommene geistige Wandlung vollzieht.

Eine dahingehend unmissverständlich herbe Enttäuschung infolge dieser Hasenfüßigkeit kann selbst ein Christian Lindner nur schwerlich noch toppen auf seinem großpolitischen Parkett...;-)!

Armes Bauern-Igelchen - wer nun ist in der Thematik „Glyphosat“ der eigentlich enttarnte Pharisäer!?
Landwirt Jörg Schrieber schrieb am 27.11.2017 11:11 Uhrzustimmen(35) widersprechen(4)
Sehr geehrter Herr Ebner
Das, unter Ihrer Kollegin Frau Kynast gegründete BfR, hat eine fachliche und wissenschaftlich begründete Aussage zu Glyphosat gemacht. Warum wird diesem Gremium nicht geglaubt ?
Bei einer neuerlichen Aussage diese Gremiums zu Acrylamid wird die Fachlichkeit dieser Behörde auch nicht angezweifelt.
Glauben SIe dieser Behörde oder schaffen sie diese ab!
Wer führt zur Zeit diese Diskussion? Zu sehr großen Teilen die Bevölkerung mit Halbwissen aus den ersten zwei Zeilen von Schlagzeilen in den Medien! Der andere Teil sind Politiker wie Sie, die sich möglichst publizistisch in den Vordergrund drängen wollen.
Regeln Sie die Ausbringung durch ausgebildete Fachkräfte ausschließlich auf Pflanzen die NICHT beerntet werden und kontrollieren Sie die Einfuhren aus Südamerika auf diese Inhaltsstoffe.
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