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26.12.2017 | 00:05 | Agrar-Jahr 2018 

Ruckwied erwartet Stabilisierung der Landwirtschaft

Berlin - Nach dem Stopp eines längeren Abwärtstrends sind die Bauern in Deutschland vorsichtig bei den Aussichten für 2018.

Agrarjahr 2018
Die Landwirte haben sich nach bedrohlichen Preiskrisen gefangen und hoffen auf bessere Geschäfte. Zu optimistisch sein wollen sie nicht. (c) proplanta
«Wir erwarten eher ein Jahr der Stabilisierung und Konsolidierung», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. Beim Ackerbau sei er sogar «noch skeptisch, weil die Märkte doch stark unter Druck geraten sind». Bei der Milch sei im ersten Quartal 2018 bestenfalls von einer «Seitwärtsbewegung» bei den Erzeugerpreisen auszugehen.

Nach zwei Krisenjahren hatten die Bauern insgesamt wieder mehr Gewinn verbucht. Im vergangenen Wirtschaftsjahr 2016/17, das bis Ende Juni lief, stieg das Unternehmensergebnis im Schnitt um gut ein Drittel auf 56.800 Euro. Davon sind noch Investitionen zu finanzieren. Zuvor waren die Einkommen der Landwirte angesichts niedriger Weltmarktpreise für wichtige Produkte zwei Jahre in Folge gesunken.

Inzwischen ist die Hälfte des aktuellen Wirtschaftsjahres herum, in das auch die Ernte 2017 einfließt. Nach aktuellen Daten stellen sich deren Resultate etwas positiver dar als zunächst angenommen. «Die Ackerbauern sind zu Erntebeginn mit etwas höheren Mengen gestartet.

In den letzten Erntewochen wurde jedoch weniger geerntet», erläuterte Rukwied. «Insgesamt lag die Getreideernte auf dem Niveau des Vorjahres.» Zum Ernteabschluss Ende August hatte sich nach ersten Einschätzungen noch ein Minus von zwei Prozent abgezeichnet.

Die Marktpreise für Getreide lägen nun aber leicht unter denen des Vorjahres, «so dass wir bestenfalls mit einer Seitwärtsentwicklung auf niedrigem Niveau rechnen», sagte Rukwied zu den Aussichten. Die Aussaatbedingungen in weiten Teilen Deutschlands seien im Herbst schwierig gewesen, da es zu viel regnete. Im Norden konnten Landwirte teils nur die Hälfte des Wintergetreides säen und bestellten jetzt Sommergetreide-Saatgut.

Mit Blick auf die Verbraucherpreise sagte der Bauernpräsident: «Bei Nahrungsmitteln muss man - auch weil wir mittlerweile relativ offene Märkte haben - die Langfristtendenz betrachten.» Da gebe es stabile Verhältnisse. «Und wir haben nach wie vor mit die günstigsten Lebensmittelpreise in Deutschland im globalen Vergleich.» Zuletzt lag die Preissteigerung für Nahrung über der allgemeinen Inflationsrate. Der Anstieg fiel im November aber schwächer aus als im Oktober.

Der Bauernverband mahnte bei der nächsten Bundesregierung den zügigen Ausbau der Internet-Versorgung auf dem Land an. «Landwirtschaft 4.0 ist in der Praxis angekommen, und zwar im Stall und auf dem Feld», sagte Rukwied. «Das eine oder andere System läuft einfach nicht, wenn wir kein schnelles Internet haben. Deshalb brauchen wir schnellstens entsprechende Erschließungen mit Breitband, damit wir die neuen Techniken nutzen können. Das ist zwingend notwendig.»
dpa
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Kommentare 
der Unbelehrbare schrieb am 26.12.2017 11:30 Uhrzustimmen(37) widersprechen(24)
@ Florian Geyer
Das stimmt, ich frage mich nur warum die immer und immer wieder Gewählt werden???
agricola pro agricolas schrieb am 26.12.2017 09:11 Uhrzustimmen(58) widersprechen(15)
Klappe die wievielte!? - Virtuelle Weihnachts- und schrill tönende Jahresschlussgrüße mit extrem schalem Beigeschmäckle in sämtlichen Bauernohren, verlautbart von unserem Agrarindustrie-Lobbyverband, welcher daselbst herausragend AN DER LW VERDIENT.

Hochverehrter deutscher Bauernfürst, Ihre durchnächtigte Copa-Erlaucht, sehr geehrter Herr Rukwied, Ihre Einlassungen, innerhalb Wochenfrist die zweite respektlose Wiederholung in Folge, habe ich in vorstehender Form erneut geistig verinnerlicht. Ich möchte Ihnen nun aus vollem Herzen meine Zustimmung dahingehend signalisieren:

Unsere „intellektuell überbefähigten“, mit „reichem Detailfachwissen“ gesegneten handverlesenen obersten Verbandsgranden, sämtlichst abseits vom einfach gestrickten niederen Elektorat platziert unter einer ausladend schützenden güldenen „Bauern-Kuppel“, sind vor jedweden Stürmen, den mannigfaltigen gesellschaftlichen Anfeindungen und in vorderster Priorität in persona abgeschirmt vor einer durchgängig fresswütigen Hydra unseres neoliberalen Weltmarktgefüges sowieso mittlerweile „himmelweit“ entfernt von sämtlichen Befindlichkeiten an unseren jeweiligen Bauernfronten.

Gerade und im Besonderen Ihrem Verband ermangelt es gänzlich an einer prinzipiell obliegenden Für- und Vorsorgeverpflichtung gegenüber dem zwischenzeitlich gehörig zusammengeschrumpften deutschen BEITRAGSZAHLENDEN Bauernstand:

Es gibt keine Menschen, die nicht die Freiheiten liebten; der Gerechte jedenfalls fordert selbige für alle - die narzisstischen Egomanen begnügen sich mit solchen nur für sich ganz alleine!
Wie kann man angesichts der vorherrschenden Unzulänglichkeiten Vorausschau halten auf Stabilisierung und Konsolidierung, während viele Betriebe sich noch krampfhaft am Strohhalm der eigenen zähen Überlebenskämpfe festklammern MÜSSEN!?

Man betätigt sich allzu willig als Handlager all jener, die ein statisch äußerst mangelhaftes, dabei extrem komplexes Dachkonstrukt bereits emsig errichten, noch ehe solide tragfähige Fundamente geschaffen werden konnten. - Ein prosperierender Hochtechnologiestandort Deutschland trägt ignorant sein ackerndes Bauernvolk zu Grabe und Rukwied mit Konsorten schauen dabei fortwährend hilflos, wort-, noch weit fataler, tatenlos zu!!!

Sexy an obigen Ausführungen ist einzig wieder das tagesaktuelle kuschelige „Bettgeflüstere“ mit der Agrarindustrielobby.

Nun Herr Rukwied, die Ertragsrekorde des Erntejahres 2017 abschließend verbandsseits glaubwürdig ehrlich und transparent beurteilen zu können, fällt wahrlich extrem schwer, nachdem in der norddeutschen Tiefebene noch so manche Schläge auf eine finale Beerntung warten. Zumindest die Wasserversorgung ist und bleibt durchgängig gewährleistet, nicht wahr Herr Rukwied, hinreichend Potential vielleicht für noch in Erwartung stehender Ertragsspitzenleistungen!? - Die urbane Bevölkerung wird Ihnen dahingehend sicherlich vertrauend Glauben schenken wollen...

Es könnte extrem amüsant sein, würden sich dahinter nicht viele schwer gegeißelte Bauernschicksale verbergen, die selbst in der besinnlich frohen Weihnachtszeit von den eigenen Nöten gedanklich schwer loslassen können dürften. - Gerade jenen wünsche ich doch einige ablenkend entspannte Stunden im Kreise ihrer Lieben.

„Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“ (Immanuel Kant) - Hochverehrter Herr Rukwied, diese Hoffnung jedenfalls stirbt immer zuletzt...!!! - Auch Ihnen trotzdem frohe Weihnachten.
Florian Geyer schrieb am 26.12.2017 08:26 Uhrzustimmen(49) widersprechen(17)
Der SUPER-EUROPA-BUNDES-LANDES-OBERbauer scheint geblendet von seinen sonstigen Nebeneinkünften, Sitzungsgeldern, Aufwandsentschädigungen, Tantiemen bei der Rentenbank, Südzucker, BayWA usw. die Wirklichkeit jetzt vollständig verkannt zu haben. Bei einer aktuellen Umfrage bei TOP-Agrar sehen 70 % der Teilnehmer das Jahr 2018 schlechter bis wesentlich schlechter. Das zählt. Nicht Verbands- und Politikergeschwätz.

Wer hat den Bauernstand verraten ? Der Bauernverband und die Christdemokarten.
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