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17.01.2018 | 12:03 | Grüne Woche 2018 

Bauern haben Agrarminister Schmidt satt!

Berlin - Parallel zur Eröffnungs-Pressekonferenz der weltgrößten Agrarmesse Grüne Woche und wenige Tage vor der „Wir haben es satt!“-Demonstration am 20. Januar fand heute im Berliner Re­gierungsviertel die erste öffentliche Probe des Kochtopf-Konzerts für die Agrarwende statt.

Wir haben es satt Demonstration
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Zukunftsfähige Agrar- und Ernährungspolitik erfor­dert Neubesetzung des Landwirtschaftsministeriums. (c) meine-landwirtschaft
Bauern, Im­ker und engagierte Bürger stimmten sich mit Kochtöpfen und Kochlöffeln vor dem Bundeskanzleramt für die Großdemonstration am Samstag ein. Dabei sangen sie ein Abschiedslied auf Christian Schmidt. Ad­ressaten des Schmähgesangs: 20 Personen, die Masken mit dem Konterfei des Bundeslandwirtschafts­ministers trugen. Um den Hals trugen sie Schilder, auf denen „Glyphosat“, „Megaställe“, „Höfesterben“ und andere Verfehlungen des Ankündigungsministers zu lesen waren.

Für die Demonstranten verkörpert der CSU-Landwirtschaftsminister vier Jahre des Stillstands – ange­sichts der drängenden Probleme in der Landwirtschaft ein unhaltbarer Zustand. Ungebremstes Hö­festerben, ruinöse Exportorientierung, Antibiotika-Resistenzen, Artenschwund und immer größere Tier­fabriken – bei all dem hat der „Ankündigungs-Minister“ nichts unternommen. Ganz anders beim Thema Glyphosat, dessen Neuzulassung der CSU-Mann gegen den Willen von mehr als zwei Dritteln der Be­völkerung verfügt hat. Das Ackergift, das einst für die Rohrreinigung patentiert wurde, wird heute in der intensiven industriellen Landwirtschaft flächendeckend zur Unkrautbekämpfung eingesetzt.

Wir haben es satt!-Sprecher Jochen Fritz sagte:

„Herr Schmidt hat sich vier Jahre lang den Herausforderungen im Landwirtschafts- und Ernährungsbe­reich nicht gestellt, einzig bei der Glyphosat-Neuzulassung ist er aktiv geworden. Alljährlich kündigt er neue Projekte an und lässt dem keine Taten folgen. Damit muss jetzt endlich Schluss sein! Wir fordern von der nächsten Bundesregierung: Nehmen Sie Landwirtschaft und Ernährung ernst und beenden Sie diese Fehlbesetzung. Die Zukunft von Bauernhöfen, Umwelt und Tieren ist zu wichtig, um sie Dampf­plauderern wie Christian Schmidt zu überlassen.“

Fritz lud alle Menschen ein, die sich für zukunftsfähige Landwirtschaft und gutes Essen einsetzen, sich mit einem Kochtopf an der Demonstration am 20. Januar zu beteiligen. Bauern aus ganz Deutschland werden zum mittlerweile achten Mal im Schulterschluss mit der Zivilgesellschaft für eine bessere Agrar­politik auf die Straße gehen. Zentrale Themen des Protestmarschs, der um 11 Uhr am Berliner Haupt­bahnhof startet, sind neben dem Glyphosat-Verbot auf Bundesebene, der Umbau der Ställe hin zu art­gerechter Haltung und ein Ende der Exportorientierung in der Landwirtschaft, die Bauernhöfe auf der ganzen Welt in den Ruin treibt.

Hintergrund:

Die „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration wird von Tausenden Bäuerinnen und Bauern – kon­ventionell und bio – getragen, von denen sich dieser Tage viele mit Traktoren aus dem gesamten Bun­desgebiet auf den Weg nach Berlin machen. Zusammen mit rund 100 Organisationen aus der Zivilge­sellschaft treten sie für eine Landwirtschaft und Lebensmittelpolitik ein, in der Bauern und Lebensmittel­handwerker fair entlohnt werden und sich alle Menschen gesund ernähren können. Die Demonstration zieht in diesem Jahr zur internationalen Agrarministerkonferenz, wo die versammelten Agrarminister der Welt aufgefordert werden, mehr Tempo bei der Agrarwende zuzulegen.

Terminübersicht: Am Vorabend:

  • Freitag, 19.01., ab 18 Uhr: „Schnippeldisko – Topf, Tanz, Talk“, rund 1000 Food-Aktivisten kochen bei Vorträgen und Musik ein leckeres Essen für die Demonstration. Ort: Z/KU, Siemens­str. 27, 10551 Berlin.

Vor der Demonstration

  • Samstag 20.01., ab 8.30 Uhr: Traktoren-Demonstration zur int.      Agrarministerkonferenz, Die aus der gesamten Republik angereisten      Bauern fahren mit ihren Traktoren ins die Stadt. Gerne vermitteln wir      schon im Vorfeld Kontakte zu Bauern, die mit dem Traktor anreisen.      Ort: Stadtgut Blankenfelde, Hauptstr. 24-30, 13159 Berlin-Pankow.
  • Samstag 20.01., 9:45 Uhr: Übergabe einer bäuerlichen Protestnote an die Agrarminister der Welt. Die Traktorfahrer übergeben eine Protestnote und ein bäuerliches Gastgeschenk an die versammelten Agrarminister. Ort: Bundeswirtschaftsministerium, Invalidenstr. 48, 10115 Berlin.

Großdemonstration für gute Landwirtschaft und gutes Essen

  • Ab 11:00 Uhr Auftaktkundgebung der Großdemonstration „Wir haben Agrarindustrie satt!“ Ort: Hauptbahnhof Berlin, Washington-Platz, 10557 Berlin.
  • Ab ca. 11:45 Uhr: Start des Demonstrationszuges (angeführt durch den Traktor-Konvoi)
  • Um ca. 12:15 Uhr: Kochtopf-Konzert anlässlich der internationalen Agrarministerkonferenz Ort: Bundeswirtschaftsministerium, Invalidenstr. 48, 10115 Berlin.
  • Ab ca. 13.30 Uhr: Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor mit Reden, Musik und Essen. 
  • Ab 15 Uhr: Supp’n Talk. Aufwärmen – Vernetzen – Austauschen. Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Pd
Kommentieren Kommentare lesen ( 4 )
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Kommentare 
cource schrieb am 20.01.2018 15:26 Uhrzustimmen(32) widersprechen(22)
schöne nebelkerze/unfug als wenn eine person/Schmidt/CSU die landwirtschaf/politik bestimmt---solche aktionen sollen dem einfältigen volk suggerieren, dass mit einer anderen person/partei sich alles ändern würde---nur wenn eine CDU minderheitsregierung gezwungen wäre sich mehrheiten zu erbetteln könnten die grünen eventuell etwas bewirken
Direktzahler schrieb am 18.01.2018 11:36 Uhrzustimmen(25) widersprechen(33)
dann sollten sie mal schnellstens damit anfangen denn ihre Form der Nahrungszufuhr scheint das Hirn eher aufzuweichen vorauf im übrigen die meisten ihrer Kommentare bereits hinweisen.
joahann96 schrieb am 17.01.2018 15:46 Uhrzustimmen(28) widersprechen(43)
Wer es satt hat, der soll aufhören zu essen. Ganz einfach ist das.
Und wenn er mal Hunger hat, dann den Kitt aus den Fenstern.
Diese Gesellschaft ist einfach übersatt , schon dekadent. Kochtopfkonzerte gab es bei Hungerkatstrophen. Die wünscht man den Krawalmachern.
Fasten soll den Verstand fördern.
kurri Altbauer schrieb am 17.01.2018 15:23 Uhrzustimmen(50) widersprechen(32)
Wir haben es satt, ich auch!!!!!
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