Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.01.2018 | 09:49 | Tierwohl und Produktionskosten 

Verbraucher agieren scheinheilig

Berlin - In der Debatte um mehr Tierwohl und Umweltschutz in der Landwirtschaft sieht Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) auch Defizite bei den Verbrauchern.

Gute Tierhaltung kostet Geld
Bayerns Agrarminister sieht Scheinheiligkeit bei Verbrauchern. (c) proplanta
«Ich habe den Eindruck, es ist sogar teilweise Scheinheiligkeit dabei, wenn man auf der einen Seite hohe Standards einfordert von unseren Bauern, aber dennoch nicht bereit ist, die höheren Produktionskosten auch zu honorieren», sagte Brunner am Freitag auf der Agrarmesse Grüne Woche. Er beklagte zudem, viele Menschen wollten Sachargumente nicht mehr hören und verurteilten Dinge aus dem Bauch heraus.

Das öffentliche Interesse an der Arbeit der Bauern wachse, sagte Brunner. «Ich weiß, dass viele Landwirte das eher als Einengung und Einmischung empfinden.» Die Landwirte sollten es aber als Chance begreifen und stärker kommunizieren. «Wir können vielleicht die Wertschätzung unserer Arbeit erhöhen und in der Folge hoffentlich auch die Wertschöpfung.»

Brunner zeigte sich zuversichtlich, dass es in den angestrebten Koalitionsverhandlungen von Union und SPD im Bund zu Landwirtschaft und Verbraucherschutz keine großen Differenzen geben werde. «Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen, aber da kann ich nur an die Verantwortung der einzelnen Parteien appellieren.» Brunner hatte während der Sondierungen von Union und SPD in der entsprechenden Arbeitsgruppe mögliche Kompromisse mit vorbereitet.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 4 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
maximilian schrieb am 07.03.2018 21:09 Uhrzustimmen(7) widersprechen(6)
Subventionen in der 2. Säule für Leistungen z.B. im Bereich Umwelt- und Tierschutz sind akzeptabel. Flächenprämien halten auch unrentable Betriebe am Markt und verhindern die Schließung tierschutzwidriger Bestände wie jene der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern über 6 Monaten.
Produkte der einheimischen Landwirtschaft sind keinesfalls generell besser als solche aus Europa. Die Agrarsubventionen de EU sind nicht gedacht, um die Landwirtschaft im Lande zu erhalten, sondern um die europäischen Landwirte auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu machen. D.h. die Erzeugerpreise werden niedrig gehalten, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können. Als Ausgleich für niedrige Einnahmen erhalten die Betriebe Subventionen.
Gudruns Gewürze schrieb am 21.01.2018 09:07 Uhrzustimmen(26) widersprechen(23)
Komentar zu Maimilian
Wenn alle landwirtschaftlichen Betriebe, die nich ohne Agrardauer-subventionen auskommen vom Markt verschwinden, wie von Ihnen gefordert. Werden wir große Einschnitte bei den Erzeugnissen aus der Landwirtschaft haben. Denn dann sind wir noch abhängiger vom Import als jetzt. Was dann auf den Teller kommt wird dann nicht mehr den hohen Standart der heutigen Produrkte entsprechen. Ausserdem würde sich es auch negativ auf den Arbeibtsmarkt auswirken, denn die Landwirtschaft ist immer noch sehr Personalintensiv. Es gibt nun mal Bereiche in unserer Wirtschaft, die man nicht mit den Maßstäben der großkonzernen vergleichen kann. Unsere Politik täte gut daran, wenn sie dafür sorgen würde das wir Selbstversorger bleiben. Denn dann bleiben wir eine selbstständige Nation.
maximilian schrieb am 20.01.2018 16:44 Uhrzustimmen(21) widersprechen(22)
Eine Subvention ist eine Leistung aus öffentlichen Mitteln an Betriebe oder Unternehmen - ohne Gegenleistung.
Warum sollen Verbraucher zahlen für Tierschutzmassnahmen, die das Tierschutzgesetz ohnehin fordert.
Warum sollen Verbraucher außer für die jährlichen über 6 Milliarden € an Agrasubventionen aus Brüssel an die Bauern nochmal zahlen.
Jährlich fließen ca. 30% des bundesdeutschen Umsatzsteueraufkommens in den EU-Haushalt, aus dem die Agrarsubventionen an die deutschen Bauern bezahlt werden. Eine Umschichtung aus der 1. in die 2. Säule der Agrarsubventionen würde leicht die notwendigen Tierschutzmaßnahmen finanzieren.
Betriebe, die ohne Agrardauersubventionen nicht auskommen können sind unrentabel und sollen vom Markt verschwinden.
cource schrieb am 20.01.2018 09:58 Uhrzustimmen(17) widersprechen(22)
die CSU sollte mal von ihrem hohen ross herunterkommen, denn wenn sich die SPD gegen eine GroKo entscheiden sollte ist die CSU automatisch weg vom fenster, weil die CSU eh schon weit abgeschlagen hinter der AfD ums überleben strauchelt
  Weitere Artikel zum Thema

 Bio-Branche für sichere Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

 Besserer Schutz vor hohen Strompreisen

 Aldi Süd: Auch Rindfleisch nur noch aus höheren Haltungsformen

 Antragsstart für Tierwohlprämien

 Dieselskandal bei Mercedes - Verbraucherschützer erzielen Teilerfolg

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich