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22.01.2018 | 16:34 | Studie 

Landfrauen fordern bundesweite Analyse der sozialen Situation auf den Höfen

Berlin - Eine bundesweite Studie zur sozialen Situation der Frauen auf den landwirtschaftlichen Höfen hat der Deutsche LandFrauenverband (dlv) gefordert.

Landfrauen
(c) proplanta
dlv-Präsidentin Brigitte Scherb wies auf dem diesjährigen Bäuerinnenforum am vergangenen Samstag in Berlin darauf hin, dass die letzte vom Bund veranlasste Studie zu diesem Thema 1992 durchgeführt worden sei. Wolle man die Lage der Frauen auf dem Land nachhaltig verbessern, müsse zuvor aber die aktuelle Lage in ganz Deutschland untersucht werden. Hier stehe auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt im Wort, betonte Scherb.

Die dlv-Präsidentin hob in Berlin die Leistungen der Frauen auf den Höfen hervor: Diese seien nicht nur mit der Arbeit auf dem landwirtschaftlichen Betrieb belastet, sondern engagierten sich bei der Erziehung des Nachwuchses, der Pflege der älteren Generation und zudem oft auch noch im Ehrenamt. Gleichzeitig sehe man sich als Frau in der Landwirtschaft heute mehr denn je mit belastenden Fragen zum Strukturwandel, einer bröckelnden gesellschaftlichen Akzeptanz und persönlicher Zukunftsangst konfrontiert.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion beklagte die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler die oft unsachlichen Angriffe mancher Akteure, die beim Thema Landwirtschaft praktisch jede Woche „eine neue Sau durchs Dorf treiben“ würden. Sie warb dafür, wieder ein positives Bild von der modernen Landwirtschaft aufzubauen. Dies sei schwierig, aber möglich, so Mortler. Eine Bundesstudie zur Situation auf den Höfen ist nach ihrer Überzeugung ein sinnvoller Schritt in diese Richtung. Die CSU-Politikerin versprach daher, sich für eine solche stark zu machen.

Nach Ansicht der Agrarsprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Dr. Kirsten Tackmann, haben Frauen in der Landwirtschaft auch heute noch nicht die gleichen Chancen wie Männer. Beispielsweise sei es für weibliche Betriebsleiter in der Praxis ungleich schwerer, Zugang zur Agrarförderung zu erhalten. Hinzu kämen soziale Rahmenbedingungen, die weder frauen- noch familienfreundlich genannt werden könnten. Das größte Problem sieht die Linken-Politikerin derzeit allerdings im zunehmenden Einfluss außerlandwirtschaftlicher Investoren. Diese heizten den Strukturwandel an und setzten die verbleibenden Höfe unter immer stärkeren Druck. Erforderlich sei deshalb ein Systemwechsel, der neben Tierwohl auch „Menschenwohl“ möglich mache, sagte Tackmann.
AgE
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Kommentare 
cource schrieb am 26.01.2018 15:57 Uhrzustimmen(15) widersprechen(16)
es entstehen immer mehr nachteile für die angepassten schinder/selbstausbeuter und jetzt versuchen die systemprofiteure etwas für die opfer herauszuholen damit das system selbst nicht infrage gestellt wird---die CSU hat ihre schafe immer auf der staatskoppel eingepfercht und jetzt sind die domestizierten/eingeschüchterten schafe nicht mehr in der lage auszubrechen/ein selbstbestimmte leben zu führen
agricola pro agricolas schrieb am 22.01.2018 18:58 Uhrzustimmen(32) widersprechen(12)
Ausgerechnet unsere werteste Marlene Mortler in Reihen Ihrer ChristlichSozialenUnion thematisiert sorgenvoll das Wohl und Wehe der deutschen Landfrauen und gluckt dabei selbst in schönstem Purismus über ihrem steinzeitlichen Folterinstrument in der „modernen LW“ schlechthin: Dem Fortbestand der HOFABGABEKLAUSEL, wo gerade eine Alters- und insbesondere Frauendiskriminierung innerhalb der europäischen Gemeinschaft seinesgleichen vergeblich sucht.

Ein derartig antiquiertes Frauenbild lässt sich in einer aufgeschlossen Wirtschaftswelt kaum mehr abbilden!!!! - Aber auf der Grünen Woche große Töne spucken zur Emanzipation auf unseren deutschen Höfen...!

Eines der fatalsten Instrumente in der LW schlechthin, um das Höfesterben fortwährend zu beschleunigen unter jenem Betrugsmodell für unsere Altenteiler, die wissentlich in die Altersarmut verabschiedet werden. Hier wird wahrlich nicht der gleichbedeutende Hype zelebriert, den aktuell unsere in Koalitionsverhandlungen übertretende, erheblich zusammengeschrumpfte GroKo veranstaltet.

Steht nicht der nächste Urnengang in Bayern direkt vor der Tür? - Nicht nur Dobrindt mit seinen Wahlzwerglein hat euch ein dickes Ei ins Kuckucksnest gelegt...!

Aus wahltaktischen Gründen hat man jüngst die Strabs in Bayern zeitgemäß ausgestaltet, die Hofabgabeklausel aber, wieder einmal, wohl geflissentlich übersehen...! Daran lässt sich eindrucksvoll erkennen, wie sehr EUCH euer getreues bayerisches Stimmvieh innerhalb der Bauernreihen am Herzen liegt...!?

Würde sich unser Bundesgerichtshof, noch weit besser der EuGH, mit dieser Thematik dezidiert auseinandersetzen, so stünde zu befürchten, dass so einige ihr schwarzes Wunder einkassieren müssten...
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