«Wir lehnen den Bau der großen Übertragungstrassen, so wie er jetzt geplant ist, insgesamt ab», sagt Guntram Ziepel, Vorsitzender des Bundesverbands der Bürgerinitiativen gegen Suedlink (BBgS). Es sei nicht sinnvoll, in den Trassen-Bau zu investieren, da kein Gesamtkonzept für die Energiewende existiere.
Die Versorger müssten zunächst prüfen, welche Netze für Strom und Gas sie überhaupt bräuchten. Darin müsse der geplante
Ausbau der
Windenergie und der erwartete Zuwachs bei Elektrofahrzeugen berücksichtigt werden, fordern die Suedlink-Gegner. Sie favorisieren kleinere, dezentrale Netze. Gegner der Stromtrassen-Planung treffen sich am Samstag in Fulda zum Austausch.
Wo genau die Stromautobahn Suedlink gebaut werden soll, ist auch vier Jahre nach Beginn der Planungen offen. Doch zumindest in Hessen ist die Debatte um die
Stromtrasse von der Nordsee nach Bayern und Baden-Württemberg ruhiger geworden. Denn viel spricht derzeit dafür, dass die Kabel wohl durch Thüringen verlegt werden.
Die rot-rot-grüne Landesregierung in Erfurt wehrt sich deswegen mit allen Mitteln gegen eine Stromleitung durch Südwestthüringen. «Wir werden alles unternehmen, auch juristisch, um diesen Irrsinn auf Thüringer Gebiet zu verhindern», sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) Mitte März.