Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.03.2018 | 09:21 | Lammfleisch 

Zehntausende Osterlämmer im Südwesten geschlachtet

Stuttgart - Lammfleisch gehört für viele genau so zu Ostern wie gefärbte Eier und Hefezopf. Mehr als 21.000 Lämmer wurden laut statistischem Landesamt zu Ostern 2017 in Baden-Württemberg geschlachtet.

Osterlamm
Zehntausende essen im Südwesten zu Ostern Lamm. Dass viele Tiere direkt in der Region aufwachsen, ist dem Idealismus der Schafzüchter zu verdanken. Der Jahrtausende alte Beruf hat allerdings Nachwuchsprobleme. (c) proplanta
In dieser Saison dürfte die Zahl noch etwas höher liegen, vermutet der Vorsitzende des Landesschafzuchtverbandes, Alfons Gimber. Er selbst führte in diesem Jahr 160 Osterlämmer zur Schlachtbank.

Das Osterlamm ist Sinnbild für den Opfertod Jesu. Entstanden ist es aus dem Ritual der Juden, zum Passahfest in Gedenken an Gott ein Lamm zu schlachten und zu essen. In den christlichen Kirchen ist das Osterlamm symbolisch zum «Lamm Gottes» geworden. Im Johannesevangelium wird Jesus am Passahtag gekreuzigt und erscheint als das für alle geopferte Passahlamm. Seit Jahrhunderten essen Christen daher zu Ostern Lammfleisch.

Die Osterlämmer werden zwischen November und Dezember geboren und dann ein bis zwei Wochen vor Ostern geschlachtet. In freier Natur bringen Schafe ihren Nachwuchs erst im Frühjahr zur Welt - aus dem einfachen Grund, dass die Mutterschafe dann mehr zu fressen haben und es für die Lämmer wärmer ist. Tierschützer kritisieren daher die Zucht von Osterlämmern, einige Produzenten würden die kleinen Tiere auf verschneiten Weiden stehen lassen, wo sie hungern müssten und frieren. Das komme in seinem Verband nicht vor, sagt Gimber.

«Unsere Lämmer wachsen im Stall auf und werden gefüttert», sagt der Hirte. Anders könnten sie bis Ostern gar nicht ihr Schlachtgewicht von 40 bis 45 Kilogramm erreichen. Der Zeitpunkt ihrer Geburt lasse sich recht einfach planen. «Schafe sind ziemlich genau fünf Monate trächtig», so Gimber. Je nachdem, wann im nächsten Jahr Ostern ist, lassen die Züchter dementsprechend zwischen Juni und Juli Zuchtböcke in ihre Schafsherden. «Die haben dann ein paar Tage ganz schön Stress», sagt Gimber. Ein einziger Bock begatte 80 bis 100 Schafe.

Obwohl der Preis, den Schäfer für Lammfleisch erlösen, in diesem Jahr je nach Qualität auf bis zu drei Euro gestiegen sei, könne vom Fleisch und der Wolle kein Hirte leben, sagt Gimber. 50 bis 60 Prozent ihrer Einnahmen stammten aus Fördergeldern vom Land und der EU. Außerdem müsse man als hauptberuflicher Hirte große Herden halten. «Wenn Sie einen Kühlschrank, einen Fernseher und ein beheiztes Zimmer finanzieren wollen, brauchen Sie mindestens 500 Tiere», sagt Gimber.

Auch deshalb mangele es der Zunft an Nachwuchs. «Sie müssen jeden Tag für Ihre Tiere da sein, der Verdienst eines Schäfers liegt daher meist unter dem Mindestlohn», berichtet Gimbers. Von den 700 Mitgliedern seines Verbandes gingen nur etwa 140 hauptberuflich der Schafzucht nach, der Rest seien Hobbyzüchter. Dabei sei es ein wunderschöner Beruf, den man größtenteils in freier Natur ausüben könne. Es gehe halt nur mit Idealismus und Leidenschaft.

Gimber selbst hat seine Herde von rund 700 Tieren gerade geschoren. Jetzt hofft er auf gutes Wetter, damit die Tiere endlich wieder auf die Weide können. Schon in zwei bis drei Monaten lässt er dann wieder die Böcke auf die Herde los - und legt so für hunderte Menschen im Südwesten den Grundstein für den Festschmaus an Ostern 2019.
dpa/lsw
Kommentieren Kommentare lesen ( 6 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
cource schrieb am 02.04.2018 08:31 Uhrzustimmen(15) widersprechen(29)
@Ulrich Dittmann, noch ein bezahlter troll der fleischindustrie
Ulrich Dittmann schrieb am 01.04.2018 18:07 Uhrzustimmen(33) widersprechen(23)
Zur Wissenerweiterung - hier von “cource” und “wolle 156” - folgendes:

FAKTEN
Ergebnis von Fleischhygiene-Untersuchungen: Bei jeder Schlachtungsart bleibt immer eine Restmenge Blut im Tierkörper. Nach umfangreichen Forschungen "...verlieren elektrisch betäubte Tiere mit 4.6 Prozent aber signifikant mehr Blut als die unbetäubten Tiere mit 4.3 Prozent" - so Dr. Matthias Moje vom Fleischhygieneinstitut Kulmbach im Juni 2003.

Weiterhin: Betäubungsloses Schlachten (Schächten) von warmblütigen Tieren ist grundsätzlich als vorsätzliche Tierquälerei einzustufen - sonst wäre diese Tötungsart laut geltendem Tierschutzgesetz nicht explizit verboten

Bei dem tabuisierten Bereich des Tierschutzes, dem betäubungslosen Schächten, weicht die Gleichgütigkeit der Öffentlichkeit "…es sind ja nur Tiere", oft erst dann einem empörten Gejaule, wenn orientalische Polit-Terroristen nicht mehr Schafen und Rindern, sondern westlichen Geiseln die Kehle durchschneiden.

Leider mischen auch einige selbsternannte Tierschützer (wie Anonymus "cource"" - offenbar "Maskottchen" mit offenbar tolaler Narrenfreiheit bei Proplana) perfekt auf Political-Correctness-Verhalten gedrillt, artig mit, bei der Anbetung des Götzen “Multi-Kulti”. Und vergessen, resp. verdrängen, dass mit dem heutigen Massenzuzug von Muslimen auch z.B. die “Kultur” des betäubungslosen Schächtens von Tieren hier zwangsläufig immer mehr Einzug hält.
cource schrieb am 31.03.2018 13:06 Uhrzustimmen(26) widersprechen(38)
mit dieser aussage hat sich @maximilian als antitierschützer/fake/troll der fleischindustrie geoutet
wolle1956 schrieb am 30.03.2018 23:21 Uhrzustimmen(25) widersprechen(34)
Maximilians Einlassungen sind leider absolut daneben. Auch bezüglich des Ausbluten nach Betäubung. Auch der schlichteste Laie kann sich vorstellen, dass ein betäubter Organismus deutlich verlangsamte Vitalfunktionen hat als ein nicht betäubter und demzufolge auch deutlich schlechter ausblutet. Auch die Mär, türkisch stämmige Moslems in Deutschland praktizieren das betäubungslose Schlachten schon lange nicht mehr, ist schlichtweg falsch.
Wer Lammfleisch verzehrt nimmt damit leider kein Fachwissen auf.
Wir halten seit 60 Jahren Schafe und vermarkten Lämmer an alle in unserem Lande lebenden Volks- und Religionsgruppen.
maximilian schrieb am 30.03.2018 16:35 Uhrzustimmen(33) widersprechen(27)
Blödsinn!
Ein unter Betäubung geschlachtetes Lamm blutet wesentlich besser aus als ein betäubungslos geschlachtetes. Zumindest für die türkischstämmigen Moslems in Deutschland gehört das betäubungslose Schlachten schon lange der Vergangenheit an.
cource schrieb am 30.03.2018 09:29 Uhrzustimmen(21) widersprechen(40)
"..Entstanden ist es aus dem Ritual der Juden, zum Passahfest in Gedenken an Gott ein Lamm zu schlachten und zu essen..." und weil das fleisch nicht unter den bedingungen des schächtens/ausbluten des lammes ohne betäubung, gewonnen wurde ist es im Islam/Judentum unbrauchbar, weil noch blutig, damit begehen die christen eine totsünde: sie essen tierisches blut in form von blutwurst/medium steak usw--gottes strafe folgt auf dem fuße, siehe herz-/kreislauf-/schlaganfall usw---guten appetit
  Weitere Artikel zum Thema

 Lammfleisch bleibt beliebt

 Gute Preise für Lammfleisch im Ostergeschäft

 Lämmerpreise auf hohem Niveau

  Kommentierte Artikel

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Waschbären-Jagd nicht zielführend