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12.04.2018 | 17:01 | Interview 

Ich bin stolz auf unsere Bauern

Berlin - „Es ist für mich das Lebensministerium, weil es sich mit den Lebensthemen der Menschen beschäftigt.“

Julia Klöckner
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Landwirtschaftsministerin Klöckner im Interview mit Deutscher Bauern Korrespondenz. (c) CDU
Das sagte die Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, Julia Klöckner, der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk), dem Monatsmagazin des Deutschen Bauernverbandes (DBV) kurz nach ihrem Amtsantritt. Sie werde ihre Kraft dafür einsetzen, dass die Arbeit unserer Bauern wertgeschätzt werde.

Wörtlich betonte die Ministerin: „Ich bin stolz auf unsere Bauern.“ Oft werde vergessen, wie viel Arbeit und Herzblut in unseren Lebensmitteln stecke, gab Klöckner zu bedenken und konstatierte: „Wir brauchen eine wirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft in Deutschland, damit gute Lebensmittel in Deutschland produziert werden können.

Als wichtigste agrarpolitische Herausforderung dieser Legislaturperiode nannte die Ministerin die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. Es gelte, eine flächendeckende, familiengeführte, wirtschaftlich tragfähige und gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft - mit weniger Bürokratie und mehr Effizienz – zu unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Amtsperiode sei die Digitalisierung, die sie vorantreiben wolle, so Julia Klöckner.

Mit Blick auf die Nutztierhaltung stellte die Ministerin einen klaren Fokus auf die Verbesserung der Haltungsbedingungen in Aussicht. „Ich möchte, dass Deutschland Spitzenreiter beim Tierwohl in der Nutztierhaltung wird“, konkretisierte Klöckner. Um den Verbrauchern eine klare Orientierung zu geben, werde sie ein mehrstufiges, staatliches Tierwohllabel einführen. Außerdem stellte sie gegenüber der dbk klar: „Die Kosten für das Tierwohllabel können die Bauern nicht allein tragen.“

Beim Thema Stalleinbrüche wolle sie die Tat „als Straftatbestand effektiv ahnden“. Man werde klären, ob dafür „eine Konkretisierung im Strafrecht erforderlich sein wird“. Auch das Thema Ackerbau will die neue Ministerin aktiv angehen: „Wir werden eine Ackerbaustrategie vorlegen, die auf Pflanzen- und Bodengesundheit, Robustheit der Kulturpflanzen, Stresstoleranz und Klima- und Ressourceneffizienz fokussiert.“ Dabei gehe es nicht nur um die umwelt- und naturverträgliche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, sondern auch um die Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der Biodiversität insgesamt. Klöckner wörtlich: „Hier kommt der Digitalisierung eine Schlüsselrolle zu.“

Eine klare Zuständigkeit ihres Hauses sieht die Bundesministerin auch für den ländlichen Raum. Ziel seien lebenswerte und attraktive ländliche Räume. Dazu müsse in eine gute und moderne Infrastruktur investiert werden. „Wir werden deshalb das Instrument der ‚Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes‘ nutzen, um in den nächsten Jahren zusätzliche Mittel in die ländliche Entwicklung zu investieren“, sagte Julia Klöckner der dbk.
dbv
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Kommentare 
maximilian schrieb am 14.04.2018 21:34 Uhrzustimmen(23) widersprechen(19)
Frau Klöckner verhöhnt die Bauern. Es gibt im deutschen Sprachraum nur den Straftatbestand des Einbruchs mit Aneignungsabsicht. Eine solche liegt bei Hausfriedensbruch im Stall nicht vor. Nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Veröffentlichung von Bildern von tierschutzwidrigen Missständen in Tierhaltungen ( hier Geflügelhaltungen) wird es schwerfallen den Stalleinbruch als solchen zu kriminalisieren. Zweck des Hausfriedensbruchs im Stall ist die Öffentlichkeit über dortige tierschutzrechtliche Missstände zu informieren. Das öffentliche Interesse daran überwiegt die betrieblichen Interessen des Betriebsinhabers. Es liegt auch keine Aneignungsabsicht vor, weil die Tiere und bewegliche Gegenstände nicht aus dem Stall entfernt werden.Das Interesse des Betriebsinhabers seine tierschutzwidrigen Straftaten weiterhin zu verheimlichen ist ohne Belang. Rechtskonforme Tierhaltungen bedürfen keiner zusätzlicher gesellschaftlicher Kontrollen.
cource schrieb am 13.04.2018 15:51 Uhrzustimmen(25) widersprechen(22)
"..Es gelte, eine flächendeckende, familiengeführte, wirtschaftlich tragfähige und gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft - mit weniger Bürokratie und mehr Effizienz – zu unterstützen. .. " der blanke wahnsinn, es ist doch gerade diese fragwürdige E f f i z i e n z die den einsatz von chemie erst erforderlich gemacht hat und damit das deutsche volk/natur vergiftet, solange die rendite-erwirtschaftung vorrang vor einem nachhaltigen wirtschaften hat wird sich im agrarindustriellen komplex nichts ändern
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