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13.04.2018 | 17:20 | Glyphosat-Debatte 

Taube: Mögliches Glyphosat-Verbot ohne wissenschaftliche Evidenz

Hamburg - Scharfe Kritik an der Argumentation der Befürworter für ein Verbot des Herbizidwirkstoffs Glyphosat hat der Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Universität Kiel, Prof. Friedhelm Taube, geübt.

Prof. Dr. Friedhelm Taube
Prof. Dr. Friedhelm Taube (c) Uni Kiel
Das im Raum stehende Verbot von Glyphosat sei ebenso ohne wissenschaftliche Evidenz wie die damit assoziierte Forderung nach „gentechnikfreiem Soja“ aus Südamerika, erklärte der Wissenschaftler bei der Vortragstagung der Regionalgruppe Nord-Ost des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) vorgestern in Hamburg.

Wenn führende politische Akteure mit dem Argument für ein Verbot werben würden, dass Glyphosat „vermutlich/möglicherweise krebserregend sei“, ohne gleichzeitig darauf zu verweisen, dass es sich bei dieser Kategorisierung nicht um ein tatsächliches Risiko handele, sondern allein um eine theoretische Risikopotentialabschätzung, und dass dann konsequenterweise neben Glyphosat auch heißer Mate-Tee oder eingelegtes Gemüse und Kaffee verboten werden müssten, dann „ist das eine offensichtliche Täuschung der Bürger und keine Basis für eine verantwortungsvolle Politik“, sagte Taube.

Der Pflanzenbauexperte warb dafür, auf Basis wissenschaftlicher Evidenz vielmehr dafür Sorge zu tragen, dass auch mit Glyphosat erzeugte Sojabohnen in Südamerika über verbindliche Zertifizierungssysteme den Ansprüchen an eine nachhaltige Produktion genügten. Über die wenigen relevanten Importeure bestehe hier ein großer Hebel, und dies könnte sinnvoller Gegenstand der Verhandlungen der Europäischen Union mit den Mercosur-Ländern sein. Solche Ware diene dem fairen Welthandel und sei für Deutschland eine bessere Alternative, als die Suggestion, man könne mit heimischem Anbau von Körnerleguminosen auch nur ansatzweise Bedarfslücken schließen, so Taube.
AgE
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Kommentare 
maximilian schrieb am 14.04.2018 21:31 Uhrzustimmen(22) widersprechen(27)
Für die horrenden Agrarsubventionen fehlt gleichermaßen die wissenschaftliche Evidenz; dennoch werden sie weiterhin mit dem Füllhorn ausgeschüttet; zum finanziellen Nachteil der Steuerzahler.
cource schrieb am 14.04.2018 10:04 Uhrzustimmen(28) widersprechen(26)
"..und dass dann konsequenterweise neben Glyphosat auch heißer Mate-Tee oder eingelegtes Gemüse und Kaffee verboten werden müssten, .." wie wahr wie wahr, so ist es wenn einem die argumente ausgehen, dann kann es einem passieren, dass man unbedarft die argumente der gegner verwendet, denn es ist tatsächlich alles was nicht frisch vom baum vollreif geernted wurde als minderwertig und wenn dann noch erhitzt als zellgift/Advanced glycation endproducts AGEs betrachtet werden kann und bei den pestiziden ist die zellschädigung erwiesen siehe neue USA studie zu frühgeburten durch glyphosat--schande über den agrarindustriellen komplex der das deutsche volk/natur schleichend vergiftet
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