Das im Raum stehende Verbot von
Glyphosat sei ebenso ohne wissenschaftliche Evidenz wie die damit assoziierte Forderung nach „gentechnikfreiem Soja“ aus Südamerika, erklärte der Wissenschaftler bei der Vortragstagung der Regionalgruppe Nord-Ost des Deutschen Verbandes
Tiernahrung (
DVT) vorgestern in Hamburg.
Wenn führende politische Akteure mit dem Argument für ein Verbot werben würden, dass Glyphosat „vermutlich/möglicherweise krebserregend sei“, ohne gleichzeitig darauf zu verweisen, dass es sich bei dieser Kategorisierung nicht um ein tatsächliches Risiko handele, sondern allein um eine theoretische Risikopotentialabschätzung, und dass dann konsequenterweise neben Glyphosat auch heißer Mate-Tee oder eingelegtes Gemüse und
Kaffee verboten werden müssten, dann „ist das eine offensichtliche Täuschung der Bürger und keine Basis für eine verantwortungsvolle Politik“, sagte Taube.
Der Pflanzenbauexperte warb dafür, auf Basis wissenschaftlicher Evidenz vielmehr dafür Sorge zu tragen, dass auch mit Glyphosat erzeugte
Sojabohnen in Südamerika über verbindliche Zertifizierungssysteme den Ansprüchen an eine nachhaltige Produktion genügten. Über die wenigen relevanten Importeure bestehe hier ein großer Hebel, und dies könnte sinnvoller Gegenstand der Verhandlungen der Europäischen Union mit den Mercosur-Ländern sein. Solche Ware diene dem fairen
Welthandel und sei für Deutschland eine bessere Alternative, als die Suggestion, man könne mit heimischem
Anbau von
Körnerleguminosen auch nur ansatzweise Bedarfslücken schließen, so Taube.