Bei allen Tierarten ging der Therapieindex zurück. Ein Vergleich mit den Auswertungen des
BVL für denselben Zeitraum zeigt ein unterschiedliches Bild.
Das Bundesamt für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) hat Ende März die bundesweiten Kennzahlen zur Antibiotika-Therapiehäufigkeit bei Masttieren für das zweite Halbjahr 2017 vorgelegt.
Während die BVL-Antibiotikakennzahlen bei Mastschweinen, Masthühnern, Puten und Mastkälbern im Vergleich zum 1. Halbjahr 2017 leicht gestiegen sind, kann bei den Auswertungen der QS-Antibiotikadatenbank für alle Tierarten – wenn auch nur in geringfügigem Maße - ein Rückgang nachgewiesen werden.
QS und BVL berechnen die Kennzahlen auf einer unterschiedlichen Datenbasis. Die Ergebnisse sind deshalb nicht absolut identisch, folgten in der Vergangenheit aber gleichen Trends. „Die Teilnahme an einem Qualitätssicherungssystem wie
QS trägt sicherlich dazu bei, dass diese
Betriebe für das Thema Antibiotikaeinsatz und Vermeidung von
Resistenzen über die regelmäßigen Rückmeldungen zusätzlich sensibilisiert werden“, erklärt Thomas May, bei QS verantwortlich für das Antibiotikamonitoring.
„Die Tatsache sinkender Kennzahlen bei den Tierhaltern im
QS-System belegt das stetige Engagement aller Verantwortlichen“, so May weiter. „Die Strategie geht auf. Die meisten Werte scheinen sich jetzt auf einem niedrigen Niveau einzupendeln. Viel Spielraum ist da nicht mehr drin, denn die
Tiergesundheit darf nicht ins Hintertreffen geraten.“ Die Schweine und Geflügel haltenden Betriebe im QS-System haben 2017 etwa 3% weniger
Antibiotika eingesetzt als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2014, dem Beginn des Monitorings, wurde die Menge um mehr als 32% reduziert.
Auswertungen zur Korrelation von Antibiotikaeinsatz und Betriebsgröße Zwischen Januar und Dezember 2017 wurden 804.962 Behandlungsbelege in der
QS-Datenbank hinterlegt, seit Beginn des Monitorings im Jahr 2012 rund 4,1 Millionen. Eine gewaltige Datenmenge, auf deren Grundlage detaillierte wie belastbare Auswertungen vorgenommen werden können. QS hat mit fachlicher Unterstützung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) die Daten der
Schweinehalter analysiert.
Dabei wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die
Betriebsgröße oder die Region, in der der
Betrieb liegt, auf den Antibiotikaeinsatz haben. Ebenso wurde untersucht, wie das Produktionssystem z.B. die Haltung von Mastschweinen in spezialisierten Mastbetrieben im Vergleich zur Haltung im geschlossenen System mit
Sauen, Ferkeln und Mastschweinen den Antibiotikaeinsatz beeinflusst. Die Ergebnisse werden nun mit Tierhaltern und Tierärzten beraten und sollen in die Empfehlungen für den Antibiotikaeinsatz einfließen.