Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) begründete das Vorgehen am Dienstag in Brüssel mit den nach seiner Ansicht bestehenden Verstößen Deutschlands gegen die EU-Wasserrahmenrichtlinie der EU aus dem Jahr 2000. Achtzehn Jahre später bleibe, was das Ziel der Richtlinie angehe - alle Gewässer bis zum Jahr 2015 in einen „guten ökologischen Zustand“ zu versetzen - nur Ernüchterung.
Laut DAFV-Präsidentin Dr. Christel Happach- Kasan , die von 2002 bis 2013 Mitglied der FDP-Fraktion im
Bundestag gewesen war, ist man diesem Ziel in Deutschland nur in wenigen Ausnahmen nähergekommen. Den jüngsten Bewertungsergebnissen zufolge befänden sich lediglich 8,4 % der Wasserkörper in dem geforderten guten beziehungsweise sehr guten ökologischen Zustand. „Deutschlands Gewässer landen damit europaweit auf dem drittletzten Platz“, so Happach-Kasan.
Neben dem Eintrag von Schadstoffen, etwa aus der Landwirtschaft, sei eine wesentliche Ursache dafür die fehlende Durchgängigkeit der Gewässer. Vor allem die vielen kleinen Wasserkraftwerke mit einer Leistung von weniger als 1 MW verursachten in den Gewässern enorme ökologische Schäden und leisteten dabei kaum einen Beitrag zur
Energieversorgung in Deutschland. Nach Einschätzung von DAFV-Referent Gerhard Kemmler haben die Flüsse und deren Bewohner ohne ein radikales Umdenken im Bereich der kleinen Wasserkraft in Deutschland keine Zukunft.