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21.08.2018 | 07:34 | Landmaschinengeschäft 

Landtechnikindustrie verzeichnet Rekordzuwächse

Frankfurt - Die in Deutschland produzierenden Landmaschinen- und Traktorenhersteller ziehen eine positive Halbjahresbilanz.

Agrartechnik
Landtechnikindustrie erzielt Rekordzuwachs um 14 Prozent. (c) proplanta
Mit einem Umsatzplus von 14 Prozent auf gut 5 Milliarden Euro hat die Branche einen Rekordzuwachs erzielt.

„Wir bewegen uns momentan in einem sehr guten Marktumfeld. Die Fabriken sind im Durchschnitt für die nächsten drei Monate voll ausgelastet. Damit erreichen wir einen Spitzenwert, der im August nur selten gemessen wird“, sagt VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer.

Die zum Teil extreme Trockenheit der vergangenen Wochen hat sich auf das Landmaschinengeschäft in Deutschland und Europa bislang noch nicht ausgewirkt. „In den kommenden Monaten dürfte es aber zumindest im Auftragseingang erste Bremsspuren geben“, erläutert Scherer.

Starke Entwicklung in der Eurozone



Das starke Halbjahresplus verdankt sich vor allem der dynamischen Marktentwicklung in der Eurozone. Spitzenreiter ist weiterhin der deutsche Markt. Die Umsätze aus Geschäften mit den heimischen Vertriebspartnern sind in den ersten beiden Quartalen um 19 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Ähnlich gute Ergebnisse wurden in nahezu allen Euroländern verbucht.

Frankreich, der wichtigste Exportmarkt der Branche, meldet sich nach einem schwierigen Jahr eindrucksvoll zurück. „Da die Franzosen von der Trockenheit nahezu komplett verschont geblieben sind, profitieren sie jetzt ganz besonders von den guten Getreidepreisen“, erläutert Scherer.

Aber auch das Überseegeschäft hat seit Jahresbeginn kräftig angezogen. „Dass der Eurokurs wieder deutlich nachgegeben hat, ist für unsere Exportaktivitäten auf jeden Fall vorteilhaft“, sagt Scherer.

Osteuropäische Schlüsselmärkte leicht rückläufig



Auf ihren osteuropäischen Schlüsselmärkten musste die Industrie nach dem Höhenflug des Vorjahres nun wieder leichte Rückgänge hinnehmen.

Im ersten Halbjahr gingen Landmaschinen und Traktoren im Wert von rund 400 Millionen Euro nach Russland und in die Ukraine. Aufgrund schwacher Getreidepreise war vor allem die Erntetechnik von den Rückgängen betroffen.

Ernsthafte Sorgen bereitet der Branche die anhaltende Protektionspolitik der russischen Regierung. „Die russischen Landwirte sind weiterhin klar auf Modernisierungskurs, werden aber immer wieder ausgebremst. Ganz aktuell werden die Lokalisierungsregeln für die Traktorfertigung massiv verschärft“, sagt Scherer. So seien detaillierte Vorschriften in Vorbereitung, die den Anteil lokaler Wertschöpfung für jeden einzelnen Prozess-Schritt exakt definieren.

Gedämpfter Optimismus



Der VDMA-Geschäftsklimaindex, der auf einer repräsentativen Befragung von Spitzenmanagern der europäischen Landtechnikindustrie beruht, hat zuletzt zwar etwas nachgegeben, bewegt sich aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet der VDMA mit einem guten Branchenergebnis.

„Der vorhandene Auftragsbestand wird in den nächsten Monaten für sichere Umsätze sorgen. Zum Jahreswechsel dürfte dieses Polster jedoch allmählich abschmelzen“, erläutert Scherer.
vdma
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Kommentare 
trakifreund schrieb am 28.08.2018 12:15 Uhrzustimmen(36) widersprechen(31)
warum sollte Russland westliche Maschinen kaufen, wenn sie doch selbst welche produziert ??
Deutschland hat 4 Diplomaten ausgewiesen, nur weil man behauptet, die Russen hätten den Anschlag auf den Doppelagenten und dessen Tochter in England verübt.
Wir Europäer betreiben eine Sanktionspolitik gegenüber Russland, die unserer Wirtschaft schadet , mit 500.000.000.00 €uro wurden die Milchbauern gestützt um Betriebsschließungen zu vermeiden.

Immer wieder wird die Vereinnahmung der Krim ins Feld geführt. Sicherlich ist man hier geteilter Meinung. Aber die Krim hat gewählt und sich mit über 60% für die Zugehörigkeit zu Russland entschieden.
Das sollte man mal endlich akzeptieren.
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