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18.10.2018 | 09:28 | Biodieselmarkt 

Billige Biodiesel-Importe werden zur Gefahr

Berlin - Der Deutsche Bauernverband hat die Bundesregierung aufgefordert, gegen billige Biodiesel-Importe aus Argentinien einzuschreiten.

Biodieselmarkt
(c) Georgi Roshkov - fotolia.com
Derzeit gelangten «regelwidrig subventionierte» Biodiesel-Importe aus dem Land in großem Umfang auf den EU-Markt. «Diese unterlaufen nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe aus heimischer Erzeugung», heißt es in Schreiben des Bauernverbands sowie der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen an Wirtschaftsminister Peter Altmaier sowie Agrarministerin Julia Klöckner (beide CDU). «Wir möchten Sie daher dringend bitten, bei der EU-Kommission aktiv auf Anti-Subventionsmaßnahmen hinzuwirken», heißt es. Die Schreiben liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.

Die Importe hätten zu einem erheblichen Preisdruck im europäischen Biodieselmarkt und auf den Märkten für Ölsaaten geführt. Im Gegensatz zu einer früheren Auffassung der EU-Kommission habe die Generaldirektion Handel nun «überraschend» mitgeteilt, keine Maßnahmen im Anti-Subventionsverfahren gegen Argentinien vorzuschlagen. «Mit Nachdruck möchten wir an Sie appellieren, sich im Sinne der Einleitung von vorläufigen Strafmaßnahmen gegen Argentinien zu positionieren», heißt es im Schreiben an die Bundesminister. Die Haltung der EU-Kommission sei für die europäischen Ölsaatenbauern und den Biokraftstoffsektor «schlichtweg unverständlich».

Biodiesel wird vor allem dem an den Tankstellen verkauften Diesel beigemischt. In Deutschland wird dieser Biodiesel zu einem erheblichen Teil aus Raps hergestellt. Die Mineralölkonzerne können mit Biodiesel staatliche Vorgaben für die Reduzierung von Treibhausgasen erfüllen. Zuletzt hatte es nach Branchenangaben geheißen, dass wegen steigender Billigimporte aus Argentinien die Produktion von Biodiesel in Deutschland zurückgefahren wird.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 18.10.2018 11:22 Uhrzustimmen(47) widersprechen(10)
Oh, welche inszenierte Scheinheiligkeit seitens unseres obersten Berufsvertreters aus dem Ländle BaWü:

Nun sollen sämtliche Anderen das, was wir auf deutschen Äckern erzeugen, in deren Verbrennungsmotoren verbrauchen?

WER, hochverehrter Herr Bauernpräsident Rukwied, wer hindert uns Bauern realiter daran, in den Verbrennungsmotoren auf unseren Höfen, auf unseren Äckern in Vorbildcharakter unsere Erzeugnisse zum Einsatz zu bringen!? - Die 20 Cent der subventionierten Dieselkraftstoff-Rückvergütung können hierbei wohl argumentativ nur schwerlich überzeugen. Weit eher zeichnen dafür die entsprechend gut dotierten mannigfaltigen Aufsichtsratspöstchen innerhalb der Landtechnikindustrie, in vorderster Front in Reihen unserer Motorenbauer, verantwortlich.

Für unsere gepeinigte Umwelt aber gäbe es kaum Besseres, als die auf unseren Äckern erzeugten Pflanzenöle auch direkt dort wieder zum Einsatz zu bringen; in vorderster Priorität gerade auf den allseits hofierten, unumwunden gesellschaftlich präferierten ÖKO-FLÄCHEN(!). - Herr Rukwied, Sie und Ihresgleichen müssen sich der Gretchenfrage endlich stellen, WO im Rahmen einer verstärkten Bodenbearbeitung mit mehreren Arbeitsgängen sowie hernach bei der stetigen mechanischen Beikrautregulierung mit unseren Giganten auf deutschen Äckern die höchsten Mengen an fossilen Energieträgern sprichwörtlich verpulvert und in hohem Maße vollkommen sinnbefreit in die Luft geblasen werden. - Ausgelobte KLIMASCHUTZZIELE werden da ignorant bereitwillig verfehlt!

Die ÖKO-Landwirtschaft ist gesellschaftlich kommuniziert DIE „eierlegende Wollmichsau“ in Reihen der LW. Ist sie das unter den vorstehend genannten Voraussetzungen wirklich oder findet nicht weit eher eine erbärmliche Kollision mit den inhaltlich da ausgerufenen äußerst hehren Wertevorstellungen statt!? - Eine gelebte NACHHALTIGKEIT lässt sich in meinen Augen so nicht glaubhaft überzeugend definieren.

Und bitte, verfangen Sie sich nun nicht wieder in irrwitzigen Diskussiönchen einer technischen Machbarkeit, selbige ist, so sie überhaupt argumentativ noch ins Feld geführt wird, derart „hausgemacht“, damit man/Bauer überhaupt nicht erst auf die Idee kommen könnte, in unseren "fortschrittlich" hochtechnologisierten Schlepper- und Erntegiganten neuzeitlich klimafreundlich regenerative Treibstoffe zum Einsatz zu bringen. - Man stellte sich damit beileibe ein extrem lächerliches Armutszeugnis aus. Schon die alten Ägypter beherrschten diese Technologien, wie entsprechende Funde sehr eindrücklich beweisen.

Eine Milchmädchenrechnung zum Schluss noch:

Etwa 1.200 Liter Rapsöl werden dato auf einem Hektar erzeugt. Allein diese bringen (ohne Futterwert des Presskuchens) über die Zapfsäule unter Zugrundelegung der aktuellen Dieselkraftstoffpreise unserem Fiskus mehr als 600,00 €/ha; der rechnerische Ansatz bei einer nur vorsichtigen Kalkulation im übrigen. - Extrem kurze Weg vom Acker direkt wiederum auf dem Acker ohne maßgebliches Zutun Dritter ist energiepolitisch also nicht gewünscht, da kann die Klimabilanz noch so positiv zu gewichten sein. AN der LW verdienen schließlich viele, nur die Bauern selbst nicht!

ONLY MONEY MAKES THE WORLD GO ROUND! - Werter Herr Bauernpräsident Rukwied, sind nicht hier die wahren Ursächlichkeiten zu verorten? Warum sonst torpediert man die Biokraftstoffe durchgängig derart erfolgreich, ordnet systematisch die verbindlich hohen Fließgeschwindigkeiten in die genau dafür vorgesehenen Dagobert-Duck‘schen Schatzkammern?

Werter Herr Rukwied, mangelt es Ihnen hier wirklich am entsprechenden Hintergrundwissen oder aber, weit fataler, enthalten Sie ein solches Ihrem treudoofen Stimmvieh in Reihen der Bauern schlichtweg vor? Ein bereits über Jahrzehnte altgedient bewährtes Erfolgsmodell, welchem nun aber nicht von Menschenhand, wohl aber seitens unserer vollkommen unbestechlichen Mutter Natur gnadenlos ein Riegel vorgeschoben wird. - Wir sind schlichtweg an unüberwindbaren Grenzen angekommen...!
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