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04.11.2018 | 08:59 | Rapsmarkt 

Raps- und Palmölpreise entwickeln sich gegenläufig

Berlin - Die Großhandelspreise für Rapsöl und Palmöl laufen seit Monaten in entgegengesetzte Richtungen.

Aktuelle Rapspreise
Rapspreise Matif 2018 (c) proplanta
Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) am Dienstag vergangener Woche (30.10.) in Berlin mit Verweis auf Daten der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) erklärte, erhöhte sich der Preisaufschlag für Rapsöl fob Deutschland gegenüber Palmöl cif Rotterdam bis Ende Oktober auf 301 Euro/t; das waren 214 Euro/t mehr als noch Anfang April und der größte Abstand seit Dezember 2012.

Hauptgründe für die gegenläufige Preisentwicklung seien die reichliche Palmölversorgung und die gleichzeitig lebhafte Nachfrage nach dem erntebedingt knappen Rapsöl. Das Kaufinteresse der Beimischer an Rapsmethylester sei ungebrochen.

Bis zum Jahresende dürfte sich die Nachfrage nach solchem Biodiesel zwar beruhigen. Dennoch sei dann weiterhin mit Marktimpulsen durch Bedarfslücken zu rechnen, weil die seit Wochen niedrigen Pegelstände der Wasserwege die Frachten für die Saatanlieferung verteuerten, erklärte die UFOP.

Unterdessen seien die Forderungen für Palmöl der AMI zufolge schrittweise zurückgenommen worden und hätten Ende Oktober ein Dreijahrestief erreicht. Als Begründung würden größere Vorräte in den Produktionsländern als Folge rückläufiger Exporte genannt. Außerdem steige die Produktion in der zweiten Jahreshälfte saisonal an und werde wahrscheinlich deutlich über dem Vorjahresniveau liegen.

Profiteure sind laut UFOP palmölverarbeitende Lebensmittel- und Chemieunternehmen. Dabei habe sich eine Marktpreisdifferenzierung zwischen als nachhaltig zertifiziertem und nicht zertifiziertem Palmöl nicht durchsetzen können, kritisierte die Union. Fraglich sei, ob für 464 Euro/t eine nachhaltige Palmölproduktion überhaupt möglich sei, wenn soziale Kriterien in die Betrachtung einbezogen würden.

Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Branchenplattform Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) habe kürzlich zu Recht beklagt, dass sich insbesondere der Anteil an nachhaltig zertifiziertem Palmöl zur stofflichen Nutzung nicht weiter entwickle und bei 27% verharre. Das FONAP hatte auch erheblichen „Nachbesserungsbedarf“ bei der Verwendung von nachhaltig erzeugtem Palmöl in der deutschen Futtermittelwirtschaft angemahnt, wo sich der Zertifizierungsanteil auf 26 % belaufe.

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