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09.02.2019 | 07:41 | Veterinäramt 

Gewalt gegen Amtsveterinäre bleibt oft ungestraft

Düsseldorf - Amtstierärzte leben gefährlich: Von wüsten Beschimpfungen über schwere Körperverletzungen bis hin zu Morddrohungen sind viele Fälle in Nordrhein-Westfalen aktenkundig.

Amtsveterinär
(c) proplanta
Eine Abfrage bei den Kreisbehörden habe 127 Einzelfälle seit 2010 zutage gefördert, berichtete NRW-Agrarministerin Urula Heinen-Esser (CDU) in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Grünen.

42 Körperverletzungen - etwa Attacken mit Forken oder Holzlatten - seien weiterverfolgt worden. Vieles werde allerdings nicht dokumentiert. Die Kommunalbehörden hätten das mit hohem Arbeitsdruck und fehlenden Aussichten auf Gegenmaßnahmen begründet.

Der Grünen-Abgeordnete Norwich Rüße hatte in seiner Anfrage beklagt, dass Amtstierärzte in den vergangenen Jahren bundesweit immer wieder schweren Aggressionen der Tierhalter ausgesetzt gewesen seien, wenn deren Betriebe kontrolliert oder Tiere eingezogen werden sollten.

In Baden-Württemberg habe der Druck von Landwirten 2014 sogar eine Tierärztin den Suizid getrieben, in Brandenburg sei 2015 ein Veterinär von einem Bauern erschossen worden.

Im August 2018 hatte das Landgericht Kleve einen Landwirt zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er zwei Amtsveterinäre bei einer Stallkontrolle mit einer Eisenstange krankenhausreif geschlagen hatte. Generell berichteten die NRW-Behörden aber von wenigen «schwarzen Schafen» in den Betrieben, stellte die Ministerin fest.

«Ein deutlich höheres Bedrohungspotenzial wird eher im häuslichen, privaten Tierschutz gesehen.» Rüße beklagte dagegen Kontrolldefizite und fehlenden Rückhalt von Vorgesetzten und Dienstaufsicht der Ärzte.
dpa/lnw
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Kommentare 
franzvonassisi schrieb am 16.05.2019 15:10 Uhrzustimmen(0) widersprechen(1)
Es fragt sich, woher diese Aggression und Gewaltbereitschaft kommt. Entweder haben die "Züchter" so viel Dreck am Stecken (warum sonst sollte man die Tiere beschlagnahmen?), oder sie fühlen sich von der Regierung total im Stich gelassen, haben zuwenig Einkommen, um ihren Tieren eine allumfängliche Versorgung zu bieten. Beides ist schlecht- vor allem für die Tiere! Ich denke, dass diese Horrorzustände in einigen Ställen (wir haben genug davon gesehen....) auch ihre Ursache in der Politik haben. Die Bauern möchten sicher gut zu ihren Tieren sein (wenn man den grausamen Akt des Schlachtens ausblendet), werden aber im Konkurrenzkampf mit den importierenden Heuschrecken so derartig in die Knie gezwungen, dass sie zuerst an der Pflege und Versorgung der Tiere sparen (müssen). Und die Politiker in ihren Designeranzügen und bequemen Sesseln therapieren an den Symptomen herum, nicht aber an den Ursachen! Dass dies geduldet und zugelassen wird, ist schäbig. Deutschland ist so unglaublich reich- das Geld wird in zweifelhafte Projekte geblasen und die heimischen Bauern und ihre armen Tiere bleiben auf der Strecke.
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