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23.03.2019 | 09:44 | Glyphosat-Debatte 

Warum Glyphosat alternativlos ist

Köln - Der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands (RLV), Bernhard Conzen, lehnt ein Verbot des umstrittenen Totalherbizids Glyphosat ab.

Glyphosat Vorteile
(c) proplanta
In der Landwirtschaft gebe es derzeit dazu keine Alternative, sagte er dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Samstag). Ohne Glyphosat wäre «die Nachhaltigkeit auf den Äckern und bei der Arbeit» gestört. Eine intensive Pflügung, die bei einem Verbot wieder notwendig würde, «kostet nicht nur deutlich mehr Zeit und damit Geld, sondern ist auch schlecht für die Umwelt», fügte Conzen hinzu. Der RLV repräsentiert nach eigenen Angaben rund 20.000 Bauern im Rheinland.

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hatte am Dienstag in den USA wegen eines Unkrautvernichtungsmittels mit dem Wirkstoff Glyphosat eine Niederlage vor Gericht erlitten. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco befand, dass das Mittel ein wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung des Klägers gewesen sei.
dpa
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Kommentare 
Armin schrieb am 25.03.2019 11:22 Uhrzustimmen(12) widersprechen(10)
von wegen kein Glyphosat in Lebensmitteln: Wer lesen kann ist klar im Vorteil!
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Glyphosat-Pflanzengift-im-Essen-nachgewiesen,glyphosat129.html
Alfred Urban schrieb am 25.03.2019 08:22 Uhrzustimmen(17) widersprechen(10)
Wie man leicht auf der Internetseite des Imkerverbands nachsehen kann, nimmt die Zahl der Honigbienen seit etwa zehn Jahren zu und nicht ab!
Es müsste wohl eher heißen: die Biene rettete das Volksbegehren und nicht das Volksbegehren rettet die Biene.
Das Problem der Neonics ist übrigens die Störung des Orientierungsvermögens von Bienen. Das hat maßgeblich zu ihrem Verbot geführt. Die Anwendungen, die zu direkten Schäden an Bienen geführt hätten, waren ja sowieso nicht zugelassen. Es ging doch vor allem um die Beizmittel, in denen der Wirkstoff enthalten ist.
Jedem Fachmann ist völlig unverständlich, warum diese umweltverträglichste aller Pflanzenschutzanwendungen nun verboten ist. Vor allem beim Blick auf die Alternativen: die Spritzung mit anderen Insektiziden ist mit einem viel höheren Risiko für Nicht-Zielorganismen verbunden, weil sie auf der Ackerfläche stattfindet.
U.M.Sorg schrieb am 24.03.2019 20:38 Uhrzustimmen(15) widersprechen(20)
Glyphosat ist für Bayer natürlich sehr wichtig (nicht nur bzgl. des Imageschadens) und daher nimmt die Nervosität über die aktuelle Entscheidungen in den USA natürlich zu. Monsanto wusste längst, dass dieses Mittel unangenehme Folgen hat (siehe auch: Code off Survival), sonst hätten sie sich nicht an BAYER empfohlen. Dass Bayer das zu leichtfertig nahm, verstand ich nicht und rächt sich jetzt bitter.
Für viele Bauern ist der Einsatz auch recht bequem, jedoch den Einsatz dieses Mittels mit dem Begriff der Nachhaltigkeit zu verbinden, lässt sehr tief blicken ...
Dass es auch anders geht, berichten Bauern über ihre durch Glyphosat belasteten Böden, nachdem sie sehen, was nach der Umstellung auf eine ökologische Wirtschaftsweise erst sichtbar wurde.
Neben den Gründen bzgl. der evtl. Krebsgefahr - was schon schlimm genug ist und das mit der Offenlegung der Hintergrundinformationen, die bisher Betriebsgeheimnis waren, wird noch mehr ans Licht kommen!
Zudem ist auch längst bewiesen, dass viele dieser Pflanzenschutzmittel (nicht nur der Insektizide) den Insekten oft nicht den sofortigen, sondern den langsamen Tod verursacht ist auch bekannt. Die Honigbienen z.B. sterben auch nicht sofort (wie bei den Neonicotinoiden), sondern verlieren ihre Orientierung und finden nicht mehr zu ihrem Volk zurück.
Es ist eigentlich traurig, dass unser Bundeslandwirtschaftsministerium das auch weiß, aber halt nicht handelt.
Durch das Volksbegehren in Bayern für mehr Biodiversität in der Feldflur - Rettet die Bienen kommt jetzt von Bayern eine Transformation der gesamten Landwirtschaft in Gang (wenngleich das die Staatsregierung so nicht wollte), aber später sagen wird: bei uns begann das Umdenken, das dann auf die Bundesebene sich auswirkte und auch die Wende in der EU-Agrar(förder)politik einleitete.
Karl am Acker schrieb am 23.03.2019 23:50 Uhrzustimmen(25) widersprechen(14)
Warum sind Sie irritiert?
Alkohol und Nikotin sind definitiv krebserregend und nicht verboten. Glyphosat werden Sie allerdings mit ganz ganz hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht in Lebensmittel finden. Bislang kenne ich keinen Fall in dem tatsächlich Glyphosat und nicht AMPA (bestandteil eines Reinigungsmittel) festgestellt wurde.
Dominik Taub schrieb am 23.03.2019 17:15 Uhrzustimmen(17) widersprechen(15)
ich frage mich ja immer, warum der Einsatz von Glyphosat noch immer nicht komplett untersagt wurde...es wurde ja schon mehrfach bewiesen, dass der Stoff krebserregend sein kann und eigentlich sind wir ja in der EU gewohnt, dass Lebensmittel bis aufs kleinste Detail überprüft werden, bevor sie für den Verkauf zugelassen werden...dass gerade bei Glyphosat noch immer so eine Uneinigkeit herrscht, verwirrt mich selbst ein wenig...
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