Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.03.2019 | 03:33 | Co-Substrat 

Getreidestroh als Silage für Biogasanlagen geeignet

Gülzow/Soest - Getreidestroh lässt sich durch Silierung so aufschließen, dass es in Biogasanlagen zügig vergoren wird.

Getreidestroh
(c) proplanta
Als Co-Substrat vereinfacht es zudem die Silierung von Zuckerrüben und anderen energiereichen Rohstoffen mit hohen Wasseranteilen. Das haben Forscher der Fachhochschule Südwestfalen am Fachbereich Agrarwirtschaft in Soest im Rahmen des Projekts „Biomasseaufwertung und Silierung lignocellulosereicher Koppelprodukte zur Optimierung der Methanausbeute“ herausgefunden; das Bundeslandwirtschaftsministerium hat das Projekt über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler reichen die Gaserträge solcher Mischsilagen an Silomais heran.

Wie die FNR am vergangenen Mittwoch (20.3.) mitteilte, fällt Getreidestroh als landwirtschaftliches Koppelprodukt in großen Mengen an. Hiervon könnten jährlich rund 10 Mio. t energetisch genutzt werden, ohne die Humusbilanzen der landwirtschaftlichen Flächen und den Bedarf an Einstreu zu beeinträchtigen.

Die Gaserträge von Stroh reichten zwar nicht an den als Standard geltenden Silomais heran; allerdings binde Stroh als Koppelprodukt der Getreideproduktion auch keine zusätzlichen landwirtschaftlichen Flächen und könne einzelbetrieblich helfen, den im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführten „Maisdeckel“ einzuhalten.

Für Biogasanlagen sei Stroh zunächst jedoch durch seine lignocellulosereichen Komponenten und die wasserabweisenden Oberflächen der Halme nur bedingt geeignet. Stroh lasse sich jedoch neben chemischem oder physikalischem Aufschluss auch durch Silierung so vorbehandeln, dass eine Umsetzung im Biogasreaktor zügig erfolge, berichtete die FNR. Das sei von den Forschern mit verschiedenen Stroharten belegt worden.

Um die Gaserträge der Strohsilagen zu verbessern, hätten sie zudem Versuche zur Mischsilierung von Stroh mit Zuckerrübenschnitzeln sowie nassen Koppelprodukten wie Zwischenfrüchten und Rübenblatt durchgeführt. Hier habe sich gezeigt, dass Stroh die gemeinsame Silage mit Rohstoffen mit niedrigen Trockensubstanzgehalten ermögliche und dabei deren Lagerverluste minimiere. Silagen, die etwa zur Hälfte aus Maisstroh und aus Zuckerrübenschnitzeln bestanden hätten, hätten bei den Gaserträgen etwa das Niveau von Silomais erreicht.
AgE
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
johann96 schrieb am 24.03.2019 19:16 Uhrzustimmen(5) widersprechen(7)
Aufschluß durch Silierung ? Wäre völlig unerwartet. Kenne nur den Aufschluß über Natronlauge zur Verfütterung . So ziemlich gegenteilig !
Ahlers schrieb am 24.03.2019 15:53 Uhrzustimmen(7) widersprechen(15)
Bei einem aktuellen Preis von 120 €/t ist ein recht teurer Rohstoff. Die Erträge düften kaum die Kosten decken.
B.R.A.
  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus