Als Co-Substrat vereinfacht es zudem die Silierung von Zuckerrüben und anderen energiereichen Rohstoffen mit hohen Wasseranteilen. Das haben Forscher der Fachhochschule Südwestfalen am Fachbereich Agrarwirtschaft in Soest im Rahmen des Projekts „Biomasseaufwertung und Silierung lignocellulosereicher Koppelprodukte zur Optimierung der Methanausbeute“ herausgefunden; das
Bundeslandwirtschaftsministerium hat das Projekt über die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler reichen die Gaserträge solcher Mischsilagen an
Silomais heran.
Wie die
FNR am vergangenen Mittwoch (20.3.) mitteilte, fällt Getreidestroh als landwirtschaftliches Koppelprodukt in großen Mengen an. Hiervon könnten jährlich rund 10 Mio. t energetisch genutzt werden, ohne die Humusbilanzen der landwirtschaftlichen Flächen und den Bedarf an Einstreu zu beeinträchtigen.
Die Gaserträge von Stroh reichten zwar nicht an den als Standard geltenden Silomais heran; allerdings binde Stroh als Koppelprodukt der
Getreideproduktion auch keine zusätzlichen landwirtschaftlichen Flächen und könne einzelbetrieblich helfen, den im
Erneuerbare-Energien-Gesetz (
EEG) eingeführten „Maisdeckel“ einzuhalten.
Für Biogasanlagen sei Stroh zunächst jedoch durch seine lignocellulosereichen Komponenten und die wasserabweisenden Oberflächen der Halme nur bedingt geeignet. Stroh lasse sich jedoch neben chemischem oder physikalischem Aufschluss auch durch Silierung so vorbehandeln, dass eine Umsetzung im Biogasreaktor zügig erfolge, berichtete die FNR. Das sei von den Forschern mit verschiedenen Stroharten belegt worden.
Um die Gaserträge der Strohsilagen zu verbessern, hätten sie zudem Versuche zur Mischsilierung von Stroh mit Zuckerrübenschnitzeln sowie nassen Koppelprodukten wie Zwischenfrüchten und Rübenblatt durchgeführt. Hier habe sich gezeigt, dass Stroh die gemeinsame
Silage mit Rohstoffen mit niedrigen Trockensubstanzgehalten ermögliche und dabei deren Lagerverluste minimiere. Silagen, die etwa zur Hälfte aus Maisstroh und aus Zuckerrübenschnitzeln bestanden hätten, hätten bei den Gaserträgen etwa das Niveau von Silomais erreicht.