Zwar gebe es keine Hinweise auf eine akute
Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung. Die mittel- bis langfristigen Risiken für Umwelt und Gesundheit müssten aber weiter untersucht werden, heißt es in der Studie des Niedersächsischen Landesbetriebs für
Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz und des Uniklinikums Bonn. Das Umweltministerium veröffentlichte die Untersuchung am Donnerstag.
Antibiotika-resistente Bakterien wurden in 50 von 112 Proben entdeckt. Untersucht wurden Oberflächengewässer, Kläranlagen und die Abflüsse von Kläranlagen.
Auslöser der flächendeckenden Untersuchung waren Anfang 2018 vom NDR gesammelte und veröffentliche stichprobenartige Daten, bei denen Antibiotika-resistente
Keime in Gewässern gefunden wurden. Auch die nun erstellte landesweite Untersuchung stelle nur eine Momentaufnahme dar, deren Aussagekraft begrenzt sei, heißt es im Abschlussbericht.
Umweltminister Olaf Lies (
SPD) forderte künftig bundeseinheitliche Standards bezüglich der Untersuchungsmethodik und der Risikobewertung. «Klar ist, dass unsere Umwelt ein Spiegelbild des Antibiotikaeinsatzes in der Human- und
Veterinärmedizin ist», so Lies. «Deshalb ist ein sorgsamer Umgang mit
Antibiotika erforderlich.»
Zumindest in der Landwirtschaft ist der Antibiotikaeinsatz bereits erheblich reduziert worden, wie aus der Studie hervorgeht. 2014 wurden noch 726 Tonnen Antibiotika an niedersächsische
Tierärzte abgegeben, 2017 waren es noch 423 Tonnen.