«Gebietsfremde Baumarten sollten so restriktiv wie möglich und nur nach einer umfassenden ökologischen
Risikobewertung angepflanzt werden», sagte die Präsidentin der Behörde, Beate Jessel, am Montag in Berlin.
Über die ökologischen Auswirkungen fremdländischer Baumarten sei zu wenig bekannt. «Regionale Herkünfte und heimische Arten müssen Vorrang haben», forderte sie.
Der Hitze- und Dürresommer hat viele
Wälder in Deutschland stark in Mitleidenschaft gezogen,
Borkenkäfer und Stürme haben schwere Schäden verursacht. Für diesen Mittwoch hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zu einem Waldgipfel geladen.
«Wir brauchen mehr naturnahe Laubmischwälder», sagte Jessel. Sie sei aber nicht dafür, «in Aktionismus zu verfallen», sondern für «mehr Gelassenheit und Vertrauen in die natürliche Verjüngung des Waldes.» Wenn der Wald von selbst nachwachse, ergebe das in der Regel bessere Ergebnisse, als dies künstlich zu steuern - wenn genügend geeignete Samenbäume vorhanden seien.
Jessel sprach sich dafür aus, Nothilfen und Sofortprogramme daran zu koppeln, dass die
Waldbesitzer den Wald ökologisch umbauten. «Öffentliches Geld sollte es nur für öffentliche Leistungen geben.»
Der Begriff «Waldsterben 2.0», unter dem oft über den schlechten Zustand der Wälder gesprochen wird, hält Jessel nicht für passend: «Aus ökologischer Sicht haben wir es nicht mit einem Waldsterben zu tun», sagte sie. «Unsere Wälder werden nicht sterben, aber es werden andere Wälder entstehen. Man kann von einer Waldkrise sprechen. Und eine Krise kann auch eine Chance sein.»