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11.12.2019 | 06:04 | Synthetische Kraftstoffe 

Power-to-X: Die zentrale Zukunftstechnologie?

Madrid - Mit einem Sekretariat für Brenn- und Kraftstoff aus Strom will die Bundesregierung international den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas vorantreiben.

Power-to-X
Deutschland will Kraftstoffe aus Strom international voranbringen. (c) Franz Pfluegl - fotolia.com
Energieträger wie Wasserstoff, der aus Strom gewonnen werde, seien eine «zentrale Zukunftstechnologie für den Klimaschutz», sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag auf der UN-Klimakonferenz in Madrid.

Das neue Sekretariat soll in Berlin angesiedelt werden und die Zusammenarbeit der Staaten im Bereich Power-to-X (PtX) koordinieren, wie die Gewinnung synthetischer Brenn-, Kraft- und Grundstoffe aus Strom genannt wird.

Es gelte, die Weltwirtschaft so umzubauen, dass unterm Strich keine Treibhausgase mehr ausgestoßen würden, sagte Schulze. Elektroautos könne man mit Strom betanken, aber für den Luft- und Seeverkehr sowie die energieintensiven Industrien wie Chemie oder Stahl komme PtX ins Spiel.

Die Kraftstoffe würden am Ende in einer «globalen Produktionskette» hergestellt in Regionen, in denen erneuerbare Energien wie etwa Solar- oder Windstrom günstig seien. In diesen Regionen müssten Jobs und Wertschöpfung entstehen, man müsse auf Augenhöhe handeln.

Schulze pochte darauf, dass bei grünem Wasserstoff und anderen synthetischen Kraftstoffen auf Nachhaltigkeit geachtet werden müsse. Sie dürften nur aus zusätzlichen erneuerbaren Energien gewonnen werden. «Die Fehler, die wir einst bei Biokraftstoffen gemacht haben, die dürfen sich bei PtX nicht wiederholen», sagte sie.

Auf absehbare Zeit habe man «sehr begrenzte Mengen» zur Verfügung. Die Stoffe müssten daher dort eingesetzt werden, wo es in absehbarer Zeit keine guten anderen Lösungen gebe. Wo Strom direkt genutzt werden könne, sollten sie nicht «verschwendet werden», etwa im Autotank.

Umweltschützer kritisieren Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), weil er aus ihrer Sicht das PtX-Potenzial für Klimaschutz im Verkehr überschätzt.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 11.12.2019 07:37 Uhrzustimmen(9) widersprechen(2)
Liebe Genossin Svenja, ist das der Strom für Wasserstoff, der quasi segensreich vom Himmel fällt, ähnlich der unbefleckten Empfängnis!?

Nicht nur eine Illusion in Bauernköpfen, definieren wir PtX also mit „POWER vom Acker“, X
als Platzhalter für die Rechengröße „energetische Nutzung“ - zwei Drittel der herkömmlichen Verwendung in der Lebensmittelindustrie zugeordnet, das eine Drittel, das bislang vollkommen sinnbefreit vernichtet wurde, wird nunmehr endlich dem überaus hungrigen Energiemarkt zugeführt?

Jetzt plötzlich also die Erleuchtung im Hinblick auf die Energiedichte von Pflanzenölen!? Winden Sie sich nicht weiterhin wenig glaubhaft drumherum, hochverehrte Frau Schulze, es käme einer erheblichen Scheinheiligkeit gleich, wenn man die einzige Möglichkeit der CO2-neutralen Energieerzeugung fortwährend verleugnen wollte; nichts anderes als eine bewusst inszenierte Lüge war diese leidenschaftlich geführte Teller-oder-Tank-Diskussion vergangener Tage!

Jetzt, da tausende Hightech-Arbeitsplätze u.a. im Vilstal verschwinden, wacht auch die Auto- und insbesondere deren Zuliefererindustrie auf, aber leider erst zu einem Zeitpunkt, wo der äußerst schmerzhafte Sturz von einem sehr hohen Ross kaum mehr zu vermeiden ist. Wie hinterhältig verlogen waren deren Technologien im Gegenzug aber auch, die man seinem Käuferklientel im Verlaufe der letzten 30 Jahre filigran verdeckt zur Hand reichte, in vollem Bewusstsein, was man damit tut!? Sogar teurere Bauteile hat man dafür billigend in Kauf genommen. Wie viele dieser verwendeten Bauteile haben sich vorsätzlich schon beim Kontakt mit Pflanzenöl einfach aufgelöst, ins Nirwana verabschiedet; eine „Befähigung“, derer man sich gegenwärtig keineswegs rühmen kann, vor der wir Nutzer heute noch Ängste für die Zukunft hegen müssen, dass wir derselben nicht künftig wiederum in einer bewussten Arglistigkeit erliegen. Wer im Discounter das billigste Salatöl in einer Plastikflasche kaufte, hat noch zu keinem Zeitpunkt Probleme mit Pflanzenöl gehabt, in den Tank unserer Nobelblechkarossen verfüllt, was dies plötzlich ein „Schadstoff“, getoppt in der Behauptung, dass er dort kanzerogene Eigenschaften entwickelt, während man jedes Salatdressing damit schon immer zum wohlschmeckenden Gaumenschmaus verfeinerte! Die vegane Ernährung funktioniert ohne dieses Pflanzenöl kaum; man lasse es sich auf der Zunge zergehen! - Für wie blöd hat man die Verbraucher also erklärt!!! Die Mahner in der Wüste wurden von Dudenhöffer und Konsorten wie brutal abgekanzelt? ... Nun aber kennt man gerade in Reihen derer den alleinig selig machenden Weg!?

Wie wohl ein Herr Rensch jetzt gegenzusteuern weiß, nun, da die eigentlichen Wahrheiten glasklar auf dem Verhandlungstisch liegen!?

Übrigens: 11 Millimeter sind keine beängstigende Größe zunächst, wenn der Meeresspiegel aber um diesen Wert innerhalb der letzten 20-30 Jahre angestiegen ist, kommt dem eine ganz andere, extrem furchterregende Bedeutung zu. Kein „WEITER-SO“, wasch mir den Pelz, aber mach‘ mich nicht nackig!

Die nächste Großbaustelle, die damit quasi schon auf der Hand liegt: Wenn wir unser neuzeitliches „Höhlenbewohnerverhalten“ mittels Kraftwärmekopplung unterstützten mit erprobt, traumhaft bewährten Wirkungsgraden, könnte man endlich von einem wahrhaften Aufbruch in unsere Energiezukunft sprechen. Solange aber hier die Zapfsäule und ein Stromzähler fehlen, werden dies einzig Visionen bleiben, Visionen ohne politische Visionäre! - Frau Schulze, wachen Sie endlich auf, ansonsten küssen Sie Ihre Wähler wach und das wenig zärtlich!
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