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26.01.2020 | 10:00 | Neobionten 

Invasive Arten: Einfluss auf heimische Flora und Fauna nicht bezifferbar

Berlin - Das Ausmaß der Verdrängung von einheimischen Tier- und Pflanzenarten durch invasive Spezies ist unbekannt.

Invasive Arten
(c) proplanta
Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Demnach sind Daten zur Zahl der durch invasive Arten verdrängten heimischen Tiere und Pflanzen nicht verfügbar.

Zur Begründung wird angeführt, dass die zugrundeliegenden Mechanismen „vielfältig, komplex und nur in Einzelfällen umfassend beziehungsweise eindeutig erkennbar“ seien. Zudem sei die Einordnung, ob eine Art als verdrängt anzusehen sei, stark vom zeitlichen und räumlichen Betrachtungsrahmen abhängig

Nicht bekannt ist der Antwort zufolge auch, wie viele der neu eingewanderten Arten sich nicht als schädigend erwiesen haben. Derzeit würden von den etwa 3.150 in Deutschland bekannten gebietsfremden Arten 38 Gefäßpflanzen, 20 Wirbeltiere, sieben Algen, zwei Pilze und 18 wirbellose Tierarten als invasiv eingestuft. Auf der Liste der Arten mit unionsweiter Bedeutung seien momentan 66 Tier- und Pflanzenarten aufgeführt, von denen mindestens 37 in Deutschland vorkämen.

Eine Methodik zur naturschutzfachlichen Bewertung der Invasivität wurde der Bundesregierung zufolge im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) entwickelt. Das Bundesamt spielt auch eine zentrale Rolle bei einem Artenschutzportal, von dem sich Berlin laut einer Unterrichtung einen Beschleunigungseffekt für den Stromnetzausbau erhofft. Ziel sei es, das Portal ab 2022 für alle Vorhabenträger im Bereich Stromnetzausbau und Ausbau der Windenergie an Land zugänglich zu machen.

Die Kosten werden auf etwa 1,5 Mio. Euro für die Entwicklung und weitere 300.000 Euro pro Jahr für den Betrieb veranschlagt. In dem Portal sollen georeferenzierte Daten gebündelt werden, die Informationen zu einem möglichen Schutzstatus von Gebieten sowie den vorkommenden Tier- und Pflanzenarten liefern sollen.

Laut der Unterrichtung steht dem allerdings noch die mangelnde Verfügbarkeit georeferenzierter Daten entgegen. Derartige Informationen zu besonders geschützten Arten seien nur punktuell verfügbar und nicht zentral über ein Bundesportal anzusteuern. Außerdem seien je nach Ursprung der Daten urheberrechtliche Einschränkungen zu erwarten. Die Nutzbarkeit könnte zudem durch mitunter erhebliche Zeitabstände bis zur nächsten Aktualisierung eingeschränkt werden.
AgE
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Kommentare 
Birgit Stachowski schrieb am 30.01.2020 17:11 Uhrzustimmen(6) widersprechen(4)
Gern möchte ich eine Information geben mit Sicht auf eine umweltfreundliche Bekämpfung invasiver Exoten.

Es geht um eine nachhaltige Unkraut- und Exotenbekämpfung mit einem umweltfreundlichen Heißwassersystem aus den Niederlanden.

Weed Free Service hat sich unter anderem auf die Bekämpfung und Vernichtung von invasiven Exoten wie den Riesenbärenklau, japanischen
Staudenknöterich & Co spezialisiert. (Ambrosia, Jakobskreuzkraut u.a.) Unkraut und Exoten werden bei gleichbleibend höchster Temperatur behandelt und vernichtet.
Es kommen hierbei keinerlei Zufügungen oder Pestizide zum Einsatz. Dies ist auch laut neuer EU-Verordnungen ein wichtiger Aspekt für die Umwelt.

Für das Roden von gefährlichem und hochgewachsenem Riesenbärenklau kommt ein auf Abstand bedienbarer Spezialmäher (SPIDER) zum Einsatz. Es ist kein mühsames Ausgraben der Pflanzen und Wurzeln notwendig.

Die " Exoten" werden sowohl überirdisch als auch mit speziellen Lanzen unterirdisch in den Wurzeln mit Heißwasser behandelt.
Auch hartnäckige Uferpflanzen wie Nadelkraut und Wassernabel werden effektiv bekämpft.

Mit den Diensleistungen und selbst entwickelten technischen Systemen ist Weed Free Service landesweit in den Niederlanden und über die Grenzen hinaus bekannt geworden und möchte sich nun auch in Deutschland präsentieren.
Gern informiere ich Interessenten ausführlich.
bstachowski@home.nl
Bienenfreund schrieb am 27.01.2020 08:28 Uhrzustimmen(19) widersprechen(4)
Das BfN (Bundesamt für Naturschutz) kommt jetzt aber in große Konflikte.
So kann doch nicht der gleiche Wissenschaftler der die Waschbär- und Wolfpopulation in Deutschland schützt gleichzeitig den Rückgang der Vögel und Rebhühner beklagen. Aber erst mal auf die paar Bauern die es noch gibt.
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