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13.05.2020 | 07:43 | Buschholz 

Biomasse aus Namibia für Hamburger Kraftwerke?

Hamburg - Wild wucherndes Gestrüpp, das im südlichen Afrika für Probleme sorgt, könnte in Zukunft Hamburger Wohnungen wärmen.

Biomasse-Verwertung
(c) proplanta
Wie die Umweltbehörde am Dienstag mitteilte, prüft ein Bündnis aus Wissenschaft und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, ob Buschholz aus Namibia ökonomisch und ökologisch sinnvoll als Biomasse in Hamburger Kraftwerken verheizt werden kann.

«Die Verbuschung großer Flächen ist in Namibia ein ernstes Problem für die Natur und für die Menschen, für die Artenvielfalt und für die Landwirtschaft», sagte Hamburgs Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne). Das Gestrüpp zerstöre Lebensräume für Tiere und entziehe dem Boden Wasser.

Die nachwachsende Menge Buschholz ist den Angaben zufolge so groß, dass nur ein kleiner Teil im Land sinnvoll verwertet werden kann. Schon seit Jahren werde deshalb auch mit Unterstützung deutscher und internationaler Entwicklungshilfe versucht, eine Verwertungsprozess in Gang zu setzen.

Nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten fehlten jedoch, sagte Pollmann. «Die Initiative aus NGOs, Wissenschaft und des Bundes, ein solches Vorhaben in Hamburg ganz konkret zu betrachten, unterstützen wir darum sehr gern.»

Ein sogenanntes Memorandum of Understanding wurde auf Hamburger Seite neben der Behörde auch von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Hamburg Wärme GmbH unterzeichnet. «Energie aus namibischer Biomasse könnte uns helfen, bei der Fernwärme-Versorgung schneller aus der Kohle auszusteigen», sagte Pollmann.

«Die Bedingung dafür ist, dass über die gesamte Lieferkette die soziale und ökologische Bilanz stimmt.» Ein Großteil der Wertschöpfung solle in Namibia stattfinden. «So viele Menschen wie möglich sollen vor Ort davon profitieren.» Erste Ergebnisse der Untersuchungen sollen im Sommer nächsten Jahres vorliegen.
dpa/lno
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Kommentare 
Grün-Horst schrieb am 25.05.2020 14:43 Uhrzustimmen(16) widersprechen(14)
Aber ganz natürlich und schön ökologisch-biologisch wäre es, das Holz mit nur Kamel-Karavanen zu transportieren.
Abladen kann man es dann auf dem Pony-Hof für großzügige Staatsdiener mit Jobgarantie.
--------------

Helft dem Land lieber erst einmal gegen die Pandemie !
A. Fischer schrieb am 17.05.2020 09:33 Uhrzustimmen(18) widersprechen(17)
Manchmal muss man ein Pferd von hinten aufzäumen.
Diese Kohlekraftwerk haben Wissenschaftler und auch Mitglieder der Grünen vor Jahren sehr gelobt.
(trotz Elbwassererwärmung und Luftverschmutzung)

Greift doch mal in Euro Portokassen oder in den Kohleausstiegstopf und macht dem Land Namibia ein Geschenk.
„Eine Option wäre, Moorburg zu verkaufen“
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article203541682/Vattenfall-Chef-Eine-Option-waere-Moorburg-zu-verkaufen.html

Fernwärme wird dort eher weniger benötigt, aber vielleicht Dampfmaschinen.
https://www.youtube.com/watch?v=Iiyu9SeNTuA
pkk schrieb am 14.05.2020 13:32 Uhrzustimmen(24) widersprechen(8)
weil, sehr geehrter sherlock, diese Institutionen anders als der Großteil der freien Wirtschaft, ihr Geld erhalten egal ob das was sie Sinnhaftes machen oder nicht. Es erinnert mich an so manche durch den Steuerzahlerbund angeprangerte Verschwendung die nie Folgen hat für den Verursacher.
Erwin Imschloß schrieb am 13.05.2020 19:45 Uhrzustimmen(35) widersprechen(7)
Typische Fehlentwicklung! Bei uns vergammelt das Holz im Wald, weil es keinen Absatz für Hackschnitzel gibt und Wissenschaftler, die vermutlich mit öffentlichen Geldern bezahlt werden, wollen Buschholz um die halbe Welt fahren. Klimaschutz sieht anders aus! Nebenbei wird auch noch der dringend nötige Waldumbau gebremst, weil kein kostendeckendes wirtschaften mehr möglich ist.
Scherlock schrieb am 13.05.2020 17:58 Uhrzustimmen(38) widersprechen(7)
Versteh ich das richtig ? Die wollen allen Ernstes Buschholz aus Afrika in Hamburgs Biomasse Heizkaftwerken verheizen. Was soll daran ökologisch sinvoll sein ?
Wegen der durch den Kimawandel verursachten Waldschäden fällt in Deutschland und in ganz Europa immer mehr Schadholz an, das kaum noch zu vermarkten ist. Die Forstwirtschaft bei uns in Deutschland bräuchte dringend eine Erweiterung der Absatzwege für das anfallende Gipfelrestholz und die Schadholzmengen. Warum kommt die Umweltbehörde nicht auf die Idee auch einmal die deutsche Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen?
Das wäre mit Sicherheit ökologisch sinnvoller, als Brennholz von Afrika heraufzutransportieren! Aber ich bin halt kein Wissenschaftler.
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