«Dieser löst keine Probleme, schafft aber viele neue», sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die höheren Preise kämen nicht bei den Bäuerinnen und
Bauern an und würden daher auch nicht in tiergerechtere Haltungsformen fließen, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit von Supermärkten und Schlachthöfen abgeschöpft werden.
Habecks Mindestpreisinitiative käme gerade der industriellen Tierhaltung zu gute, da diese die niedrigsten Kosten habe und damit von höheren Preisen am stärksten profitieren würde, warnte Wissing. «Für ein solches Subventionsprogramm für Tierfabriken gibt es schlichtweg keinen Bedarf.»
«Wer Tierschutz will, muss Tierschutz verbindlich einfordern», sagte das FDP-Präsidiumsmitglied. «Wir brauchen ein verbindliches
Tierwohllabel, mit klaren Mindestkriterien für eine artgerechte Haltung. Kein Schwein, kein Rind, kein Huhn wird in Deutschland artgerechter gehalten, nur weil die Grünen einen staatlichen Mindestpreis vorschreiben.»
Nachdem sich herausgestellt hat, dass mehrere Fleischfabriken in Deutschland ein Corona-Brennpunkt sind, hatte Grünen-Chef
Habeck einen Sieben-Punkte-Plan für ein Umsteuern in der
Fleischproduktion vorgelegt. Er verlangte unter anderem einen Mindestpreis für Tierprodukte, ein Verbot von Werkverträgen über Subunternehmen, bessere
Haltungsbedingungen für Tiere, eine «korrekte Entlohnung» der Mitarbeiter und eine Ausweitung der staatlichen Kontrollen in den Betrieben, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.