Süßwarenverband gegen Werbebeschränkung für ungesundes Essen

«Allein den Konsum einzelner Lebensmittel oder die Werbung für einzelne Lebensmittel als Ursache zu betrachten, löst das Problem nicht», teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie am Donnerstag mit. Übergewicht habe viele Ursachen. Sinnvoller sei es, im Schulunterricht die Funktion und Bedeutung von Werbung zu vermitteln und den Kindern und Jugendlichen in Kochkursen gesunde Ernährung beizubringen, hieß es.

Angesichts der hohen Zahl von Übergewichtigen hatte die Grünen-Fraktion zuvor gefordert, die Werbung für stark zuckerhaltige Produkte und ungesunde Lebensmittel zu regulieren. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) zeigte sich für den Vorstoß offen. Dafür erntete sie Kritik: «Jetzt tut Klöckner so, als wolle sie etwas verändern», sagte die Grünen-Politikerin Renate Künast. Das sei wieder nur «Wortgeklingel».

Die Verbraucherorganisation Foodwatch lobte den Vorschlag der Grünen als «überfällig». Es solle aber nicht nur Fernsehwerbung beschränkt werden, hieß es. «Nur noch ausgewogene Lebensmittel im Einklang mit den Kriterien der WHO sollten direkt an Kinder vermarktet werden dürfen», teilte die Organisation mit.