«Prognosen werden immer wichtiger - etwa, wie es mit Schädlingen aussieht oder wie das Wetter wird», sagte Präsident Eberhard Hartelt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
«Je mehr Daten wir haben, umso genauer wird die Prognose.» Hier sei in Rheinland-Pfalz aber noch viel Arbeit nötig. «Schön wäre zumindest ein flächendeckendes Mobilfunknetz. Noch besser wäre 5G-Technik auf dem Acker», meinte er.
Mittlerweile seien Techniken entwickelt, die Unkraut auf dem Acker erkennen und zielgerichtet nur diese Pflanze behandeln. «Das hilft, Pflanzenschutz wirtschaftlich und naturverträglich zu machen. Dazu sind aber große Datenmengen und stabile Netze nötig», sagte Hartelt.
Beim Wetter gehe es darum, Daten noch kleinräumiger zu sammeln, um Prognosemodelle zu entwickeln. «Sicher, beim Wetter bleibt immer eine gewisse Unsicherheit. Aber jeder Schritt hilft uns weiter. Man kennt das Phänomen: Morgens wird bewässert, mittags zieht ein Gewitter auf, abends haben Sie dann Hochwasser. Dann haben Sie ausgerechnet auf den Flächen, die bewässert wurden, die größten Probleme», meinte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd.
«Es gibt durch
Präzisionslandwirtschaft gewaltige Möglichkeiten», sagte Markwart von Pentz, Europa-Chef des Landmaschinenherstellers John Deere. Digitalisierung ermögliche, jede Pflanze gezielt zu behandeln, um so etwa den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. «Gleichzeitig können die Landwirte jeden Schritt dokumentieren und zertifizieren, das schafft Transparenz - und Transparenz schafft Vertrauen», meinte er.
Oft stünden Landwirte als alleinige Verursacher des Klima-Problems da. «Aber wenn Sie auch nachweisen können, dass Sie sauber arbeiten, kann aus dem Bauer eine Art Klima-Landwirt werden.» Dabei gebe es im
Ackerbau immenses Potenzial, den ökologischen Fußabdruck zu verringern - etwa durch schonende Bodenbearbeitung, die die Freisetzung von
CO2 verhindere, oder durch nachhaltigen Humusaufbau.
Um die Nutzfahrzeug-Branche in Rheinland-Pfalz zukunftsfest zu machen, hatte die Landesregierung angekündigt, die Entwicklung von Motoren für die Direktverbrennung von Wasserstoff voranzutreiben. «Im Wasserstoff steckt viel Potenzial», sagte von Pentz dazu. Das Unternehmen mit Sitz unter anderem in Mannheim und Zweibrücken forsche aktiv mit, sehe aber vor einer Markteinführung noch gewaltige Hürden.
«Ein Lastwagen zum Beispiel hat viel mehr Stauraum, den er für eine Wasserstoffanlage verwenden kann», sagte von Pentz. Eine landwirtschaftliche Maschine habe das nicht. «Es ist ein sehr kompaktes Vehikel. Auch die Kosten sind im Moment noch zu hoch.»