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25.10.2020 | 02:24 | Automobilbranche 

Autoindustrie pocht auf Mercosur-Handelsabkommen

Brüssel - Die deutsche Autoindustrie warnt vor einem Scheitern des umstrittenen Freihandelsabkommens der Europäischen Union mit den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten.

Autoindustrie
Autoindustrie pocht auf Handelsabkommen zwischen EU und Südamerika. (c) proplanta
Ein Scheitern oder eine zeitlich nicht absehbare Verschiebung wären «ein sehr negatives Zeichen für den Industriestandort Europa, aber auch für Umwelt und Klimaschutz», sagte die Präsidentin des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). «Gerade in der derzeit schwierigen Phase brauchen wir ein mutiges und entschlossenes Europa, das gute Rahmenbedingen schafft.»

Müller trat damit Bedenken wegen Klimaschutz-Fragen entgegen, die auch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußert worden waren. Nur mit dem Abkommen, das ein Bekenntnis zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens enthalte, ließen sich die Partner beim Wort nehmen und auch der Klimaschutz voranbringen.

Die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay hatten Ende Juni 2019 nach jahrelangen Verhandlungen eine politische Grundsatzeinigung über den Aufbau der größten Freihandelszone der Welt erzielt. Der Deal wird allerdings nun von mehreren EU-Staaten wie Frankreich wieder in Frage gestellt.

Die Kritiker verlangen zum Beispiel, dass sich die Mercosur-Staaten stärker für den Schutz des Regenwaldes engagieren sollen. Da alle EU-Länder das Abkommen ratifizieren müssen, bevor es in Kraft treten kann, muss auf ihre Forderungen eingegangen werden.

VDA-Präsidentin Müller warnte, «etwaige Anpassungen dürfen nicht dazu führen, dass das Abkommen nun generell erneut geöffnet und weiter jahrelang verhandelt wird.» Der Vertrag mit dem Staatenbund biete «große Chancen für Menschen, Wirtschaft und den Klimaschutz sowohl in Europa als auch in den vier Ländern Südamerikas.»

Nach Angaben der EU-Kommission von Mitte Oktober laufen Gespräche mit den Mercosur-Staaten, um diese zu weiteren Selbstverpflichtungen zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes und des Klimas zu bewegen. Auf Kommissionsseite besteht die Hoffnung, dass kritische EU-Staaten dann ihre Vetodrohungen gegen das Abkommen zurückziehen.
dpa
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Kommentare 
Scherlock schrieb am 25.10.2020 17:32 Uhrzustimmen(5) widersprechen(5)
Lieber agricola pro agricola
meine 100 % Zustimmung zu deinem Kommentar !!
agricola pro agricolas schrieb am 25.10.2020 07:32 Uhrzustimmen(43) widersprechen(4)
Äußerst interessant Vorstehendes zu lesen:

Gerade unsere Automobilgiganten VW, Mercedes, BMW u.a. , deren Motoren in Brasilien hervorragend seit Jahrzehnten(!) mit Ethanol betrieben werden und auch problemlos hunderttausende Kilometer laufen, Laufleistungen, die man sich hier in Europa gar nicht leisten will -in Brasilien existiert übrigens auch eine sehr gut ausgebaute Ethanol-Infrastruktur- jammern jetzt in obiger scheinheiliger Art und Weise!? Überzeugungsarbeit der ganz besonderen Art!?

Hat man bislang hier in Deutschland/Europa nicht vornehmlich die Interessen der Shareholder aus dem nahen und mittleren Osten sichtbar verfolgt!?

Der bislang allenfalls mickrige, überaus fortschrittliche Ansatz des Einsatzes von Bioethanol E85 wurde doch wegen des notwendigen Austausches von einer paar Dichtungen -Centartikel im übrigen- systematisch stillgelegt. Hat man hieraus gelernt, wie man mit den Abgasen in Selbstzündermotoren umzugehen vermag - war das nicht vielleicht gar die Blaupause von DIESELGATE!? Mit einigen wenigen Programm-Codes war alles spottbillig erledigt!?

Hochverehrte Frau Müller, Dieselgate ist auf dem Rechtswege noch nicht abgeschlossen und Sie eilen bereits mit wehenden Fahnen voraus, um Blutsoja auf unserem heimischen Binnenmarkt, den deutschen/europäischen Verbrauchertellern in Vielzahl wohlfeil freudestrahlend zu servieren!?

Nur eine Frage noch am Schluss: Wie ist es im letzten Quartal 2020 um die Lieferengpässe im E-Auto-Bereich bestellt!? Erklären Sie sich dazu doch bitte grundehrlich!

Eines muss man dem VDA jedoch lassen, er artikuliert unmissverständlich nassforsch die eigenen Verbandsinteressen, wie bislang bestens geübt, keine Zurückhaltung, nur Ansätze von Schamgefühl von dieser äußerst mächtigen Wirtschaftsmacht.

Mit System hat man in selbigen Reihen den Biodieselmarkt ruiniert, in Europa den Bio-Ethanoltreibstoff erfolgreich vom Markt gefegt, man braucht nunmehr einen Elon Musk, der diesen Managergrößen als Vorreiter unumwunden gezeigt hat, wo unsere Zukunftsreise heute tatsächlich hingeht, nicht wenigen, den allermeisten derselben im eigentlichen, hat er sogar das Fürchten gelehrt. Ist TESLA im Augenblick nicht das wertvollste Automobilunternehmen bei nur popeligen Absatzzahlen!? Musk führt diese arrogant abgehobenen Größen am Weltmarkt doch zwischenzeitlich geradezu vor.

Wird Tesla mit seiner Gigafabrik vor den Toren Berlins nicht plötzlich „zwangsverpflichtet“ im Club der wirkmächtigsten Vertreter aus Politik und Branche plötzlich als „Kollege“ -Jäger und Gejagte quasi am gemeinsamen VDA-Tisch vereint- Platz nehmen zu müssen. - Wie lange hatte der VDA Tesla erfolglos umgarnt und geworben!?

Schrempp verzichtet zwangsfreiwillig auf das Mandat des Aufsichtsratsvorsitzenden, der „ahnungslose“ Herr Winterkorn sitzt auf der Anklagebank, das Schicksal des AUDI-Konzernchefs Stadler ist bereits besiegelt...; und noch immer übt man sich in nicht etwas vornehmerer Zurückhaltung, verfolgt perviderweise ausschließlich Eigeninteressen mit wenig überzeugenden Moral- und Ethikanfällen bei entsprechend geistigem Tiefgang!?
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