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12.02.2021 | 07:03 | Energiegewinnung 

Wissenschaftler warnen vor Energienutzung von Holz

Brüssel - Mehr als 500 Wissenschaftler haben die Europäische Union und die USA aufgefordert, auf die Verbrennnung von Holz zur Energiegewinnung zu verzichten.

Brennholz
Wissenschaftler rufen auf: Verbrennt kein Holz zur Energiegewinnung. (c) proplanta
Dies gefährde Klima- und Artenschutzziele, heißt es in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Zugleich lobten die Forscherinnen und Forscher die Absicht, die US- und die EU-Wirtschaft bis 2050 klimaneutral zu machen. «Der Erhalt und die Instandsetzung von Wäldern sollte ein Schlüsselinstrument sein, um dies zu erreichen», heißt es in dem Brief.

«Die Europäische Union muss damit aufhören, das Verbrennen von Biomasse in ihren Standards für erneuerbare Energien als klimaneutral zu behandeln», verlangen die Forscher. Regierungen müssten entsprechend Subventionen und andere Anreize für eine Energiegewinnung durch Holz abschaffen.

Rückendeckung für diese Forderung gibt es von der Naturschutzorganisation WWF: «Die Klimakrise zu bekämpfen, ohne die EU-Biomasseregeln zu ändern, ist wie der Versuch, ein Boot mit Loch im Rumpf zu retten», sagte Alex Mason, zuständig für Energie und Klima beim WWF-Europabüro.

In den vergangenen Jahren seien fälschlicherweise Bäume zur Energiegewinnung genutzt und so Kohlenstoff freigesetzt worden, der sonst in Wäldern gespeichert worden wäre. Dies durch Wiederaufforstung auszugleichen koste Zeit, die die Welt nicht habe, um den Klimawandel aufzuhalten - selbst wenn fossile Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas mit Energie aus Holz ersetzt würden.

Zu den Unterzeichnern gehören neben Forschern von Harvard, Stanford und der Universität Oxford auch Wissenschaftler aus Deutschland etwa vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, der Humboldt-Universität Berlin und der Universität Göttingen.
dpa
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Kommentare 
Joachim Heppner schrieb am 02.03.2021 21:00 Uhrzustimmen(3) widersprechen(6)
Zum Thema Holznutzung : Herr Ulrich liegt da richtig .
Noch etwas deutlicher : Holz verbrannt oder im Wald verrottet erzeugt jeweils die gleiche Menge CO2 ! !
Verbrennung geht schneller und jetzt kommt die Nachhaltigkeit zum tragen ,
denn , so lange wir weniger Holz verbrennen als zuwächst , wird das entstehende CO2 mit Hilfe des Sonnenlichts unter Abgabe von Sauerstoff wieder zu Holz.
Positive Zahlen : Der Zuwachs von Holz in Deutschland beträgt 122 Mio. fm pro Jahr . Der Hiebsatz ( Entnahme aus dem Wald ) 76 Mio. fm .
Wir lagern also jährlich mehr CO2 ein als wir durch Holz freisetzen.
DDT schrieb am 15.02.2021 10:13 Uhrzustimmen(4) widersprechen(21)
«Die Europäische Union muss damit aufhören, das Verbrennen von Biomasse in ihren Standards für erneuerbare Energien als klimaneutral zu behandeln»
Aus dem Artikel.
Was aber will man von Regierungen erwarten, die das Pariser Klimaabkommen unterschrieben haben, aber auf der anderen Seite die Menschen/die Welt so täuscht.
(Recycling-Quote)

Thermische Abfallverwertung in Europa wächst wieder.
"In der Gelben Tonne landen in Großstädten bis zu 50 Prozent "Fehlwürfe", beispielsweise Hausmüll statt Verpackungen. Mit diesem Material können Sortieranlagen nichts anfangen. Die Fehlwürfe werden aussortiert und anschließend meist verbrannt, zählen aber ebenfalls in der Statistik als "recycelt".
https://www.sueddeutsche.de/wissen/muell-kreislauf-das-deutsche-recycling-maerchen-1.3491734#:~:text=Statt%20der%20angepeilten%20Quoten%20h%C3%A4lt,bis%2041%20Prozent%20f%C3%BCr%20realistisch.&text=Tats%C3%A4chlich%20sind%20die%20Verluste%20beim,%22%2C%20beispielsweise%20Hausm%C3%BCll%20statt%20Verpackungen.

https://www.recyclingmagazin.de/2020/01/08/thermische-abfallverwertung-in-europa-waechst-wieder/
I.B. schrieb am 15.02.2021 09:22 Uhrzustimmen(21) widersprechen(17)
Was sollen derart arrogant formulierte Kommentare? Ich glaube, man kann davon ausgehen, dass die 500 Damen und Herren das kleine Einmaleins Ihrer Fachrichtungen beherrschen. Die Empfehlung bezieht sich auf die Energiegewinnung im großen Stil. Da geht es nicht darum, dass ein bisschen Totholz zusammengeklaubt wird, sondern darum, dass Bäume zur Energiegewinnung gefällt werden. Ja, Holz dürfte besser sein als Kohle. Aber damit ist es eben nur "relativ" gut. Im Vergleich zu anderen Energieträger (Wind, Sonne, Wasserkraft) ist es aber relativ schlecht. Darum geht es in der Stellungnahme.
Walter Ulrich schrieb am 12.02.2021 19:52 Uhrzustimmen(45) widersprechen(4)
Die 500 Theoretiker haben anscheinend noch nicht gelernt, dass Holz auch wenn es im Wald bleibt über kurz oder lang wieder zersetzt wird und damit in die Atmosphäre abgegeben wird. Nur ein kleiner Teil wird überlagert und damit dauerhaft festgelegt. Aber jedes Holzscheit. dass fossile Brennstoffe erspart wirkt unmittelbar und sofort entlastend.
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