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11.04.2021 | 11:39 | Lebensräume 

Streuobstwiesen im Südwesten in Gefahr

Konstanz - Der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Hahn hat mehr finanzielle Unterstützung für Streuobstwiesen gefordert.

Streuobstwiese
Sorge um heimische Streuobstwiesen. (c) proplanta
Die staatliche Streuobst-Förderung solle ausgeweitet werden, sagte Hahn dem «Südkurier» (Samstag) in Konstanz. «Wir brauchen weitere Angebote.» Auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) zeigte sich nach Angaben der Zeitung offen für neue Unterstützungsmöglichkeiten.

1965 standen in Baden-Württemberg noch etwa 18 Millionen Streuobstbäume, wie das Blatt unter Berufung auf das Ministerium berichtete. Im vergangenen Jahr seien es nur noch gut sieben Millionen gewesen - ein Rückgang um gut 60 Prozent. Mit etwa 89.000 Hektar gebe es im Südwesten aber die bedeutendsten zusammenhängenden Streuobstwiesen-Bestände Mitteleuropas.

«Das Umland von Stuttgart und Pforzheim sowie Teile des Oberschwäbischen gelten als Kerngebiete des Streuobstes. Auch am Bodensee haben sich neben Spalierobst-Plantagen große Flächen mit sogenannten Hochstamm-Bäumen erhalten.»

Die Lage sei «wirklich sehr besorgniserregend», sagte Hahn. Die Bedeutung der Streuobstwiesen für Biodiversität und Landschaftsbild sei enorm. Markus Rösler vom Naturschutzbund Nabu sieht den Bestand als «akut gefährdet» an. «Wir benötigen dringend professionelle Initiativen für die Vermarktung von Hochstamm-Obst», sagte er dem «Südkurier».

Beim Kauf einer Flasche Apfelsaft müsse dem Verbraucher sofort ins Auge stechen, dass er damit die heimische Kulturlandschaft unterstütze. Ein Problem ist, dass Streuobstwiesen deutlich weniger Erträge liefern als intensiv bewirtschaftete Flächen.
dpa/lsw
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Kommentare 
conterra schrieb am 17.04.2021 16:04 Uhrzustimmen(10) widersprechen(1)
Um die Streuobstwiesen zu erhalten brauchen wir null staatliche Förderung.
Es reicht aus wenn der Mindestlohn, den alle Obstbauern an Ihre Helfer bezahlen auch bei Pflege und Ernte der ökologisch so wertvollen Streuobstwiesen zur Anwendung kommt. Dann kostet der Sack Mostobst soviel mehr damit der Streuobstwiesenpfleger auch ordentlich bezahlt werden kann. Für jetzt 9,50/h würde sich alles von selbst regeln. Die Obstbäume würden beschnitten und das Obst rechtzeitig aufgelesen und auch die Vermischung mit osteuropäischem Obst wäre reduziert.
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