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14.04.2021 | 02:50 | Ostsee-Gaspipeline 

Umwelthilfe klagt gegen Weiterbau von Nord Stream 2

Berlin / Hamburg - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine Klage gegen den Weiterbau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 beim Hamburger Verwaltungsgericht eingereicht.

Gasversorgung
Nord Stream 2 soll künftig 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland befördern. Der Streit um eine Baugenehmigung setzt sich nun fort. (c) pioregur - fotolia.com
Die Klage richtet sich gegen die Genehmigung der Bauarbeiten durch das zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), wie die DUH am Dienstag mitteilte.

Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts bestätigte den Eingang. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, war zunächst nicht bekannt. Nach Ansicht der DUH werden Klima- und Umweltargumente beim Bau der Pipeline ignoriert.

Das BSH hatte zuvor Widersprüche der DUH und des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) gegen eine Baugenehmigung von Mitte Januar zurückgewiesen. Die Behörde hatte Nord Stream 2 damals den sofortigen Weiterbau in deutschen Gewässern erlaubt.

Durch die Widersprüche war die Genehmigung zwischenzeitlich außer Kraft gesetzt worden. Eine Klage vor Gericht würde die Genehmigung nun erneut außer Kraft setzen. Ohne diese Genehmigung könnte Nord Stream 2 erst ab Ende Mai in deutschen Gewässern verlegen. Derzeit wird in dänischen Gewässern verlegt.

Die Behörde bekräftigte am Dienstag auf Anfrage die Ablehnung der Widersprüche unter anderem damit, dass der verbleibende Bauabschnitt von rund 16,5 Kilometern nur am Randbereich eines Vogelschutzgebietes verlaufe, mit geringer Bedeutung für bestimmte Rastvogelarten.

Zudem verlaufe die Pipeline teilweise durch ein Gebiet, in dem es ohnehin intensiven Schiffsverkehr gebe. Für die ökologische Einschätzung sei die geringere Geschwindigkeit der Installationsschiffe zu berücksichtigen, wodurch die Beeinträchtigungen begrenzt seien.

«Deutschland braucht keine Mega-Pipeline, die für 100 Millionen Tonnen CO2 im Jahr steht. Die Pipeline ist das größte fossile Projekt in Europa - der Widerspruch zu den Klimazielen ist offensichtlich», sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner in einer Mitteilung. Er kündigte an, mit allen rechtlichen Mitteln den Baustopp in deutschen Gewässern aufrechterhalten zu wollen.

Nord Stream 2 soll künftig 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland befördern. Nach Angaben der Projektgesellschaft von Anfang April sind bereits 95 Prozent der Pipeline verlegt worden.
dpa
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 29.04.2021 13:31 Uhrzustimmen(5) widersprechen(3)
@ Danny Geue
ich kann ihrer Analyse zur sog. Unabhängigkeit der DUH nicht teilen.
Auch nachdem ich mir Ihre vorgebrachten "Fakten" mir einmal genauer angeschaut habe.
"Einnahmen –
Privatspenden nehmen zu
Im Jahr 2018 haben wir ein Haushaltsvolumen von etwa 10,7 Millionen Euro
erreicht. Die wichtigste Finanzierungsquelle
unserer Projektarbeit sind die Zuschüsse.
Sie kommen von öffentlichen Institutionen
(Bund, Länder, Europäische Union) sowie
von verschiedenen Stiftungen, zusammen
machen sie 35 Prozent unserer Einnahmen
aus. Der Anteil öffentlicher Förderungen
liegt bei etwa 31 Prozent. Spenden von
Institutionen und Unternehmen sowie
Sponsorings steuerten zusammen 15 Prozent zum DUH-Haushalt bei. Ihr Anteil ist
in den vergangenen Jahren kontinuierlich
zurückgegangen. Von Jahr zu Jahr wichtiger werden dagegen die Privatspenden und
Fördermitgliedsbeiträge. Sie erreichten zusammen 24 Prozent der Gesamteinnahmen.
Im Ergebnis haben weder staatliche Stellen
noch Unternehmen einen dominierenden
Anteil an der Finanzierung der DUH.
Um ein hohes Maß an Transparenz
herzustellen, nennen wir in unserem Jahresbericht Institutionen, die mit ihren Zuwendungen jeweils mehr als ein Prozent
zum Haushalt der DUH beigetragen haben."
Aus:
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/DUH_Publikationen/Jahresberichte/Jahresbericht_2019_final.pdf

Wenn ich an den Dieselskandal/Betrug denke, kommt mir eigentlich nur die DUH in den Sinn die den betrogenen Bürgern zur Seite stand.
Menschen ohne Auto, kamen dadurch in den Genus von sauberer Luft, in vielen Städten .

Eine mir sehr unbekannte Art von Lobbyismus, wenn ich Ihrer Logik folgen würde.
"19.03.2021
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Erfolg für Deutsche Umwelthilfe: Verwaltungsgericht droht Kraftfahrt-Bundesamt 10.000 Euro Zwangsgeld an wegen verweigerter Einsicht in Dieselgate-Akten"
Aus:
https://www.presseportal.de/pm/22521/4868278
Danny Geue schrieb am 26.04.2021 00:36 Uhrzustimmen(0) widersprechen(0)
Die DUH hängt am Tropf des Staates, national wie supranational. Mithin untergräbt der deutsche Staat, in Gestalt grünaffiner Verwaltungsbereiche und staatsnaher Organisationen mit seiner essenziellen Finanzierung der DUH sein eigenes Projekt Nord Stream.

Namentlich weist die DUH für 2019 diese Finanziers aus:
-Europäische Kommission
-Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und nachgelagerte Behörden wie das Bundesamt für Naturschutz und das Umweltbundesamt
-Thüringer Aufbaubank
-Postcode Lotterie
-Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
-Schwab Charitable
-Tilia Fund

Soviel zur sog "Unabhängigkeit" der sogenannten NGO DUH.
A. Fischer schrieb am 22.04.2021 09:21 Uhrzustimmen(2) widersprechen(11)
Fake News, verehrte Kommentanten, im Vorfeld.
Fange ich mal mit der angeblichen Finanzierung der DUH an.
Wo sich auch der neue, alte, Kanzlerkandidat eingemischt hat, 2019.
Und Unsinn verbreitete.

"Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sagt über die Deutsche Umwelthilfe (DUH): „Das ist ein klassischer Abmahnverein, finanziert von einem ausländischen Autokonzern, der die deutsche Autoindustrie schwächen will“. Stimmt das?
(Die Wahrheit)
2018 zahlte Toyota 30.000 Euro, was weniger als 0,5 Prozent der Einnahmen entsprach.
Die DUH ist damit kein „von einem ausländischen Autohersteller finanzierter Verein“, der in dessen Auftrag sie die deutsche Autoindustrie schädigt. Zudem zeigte sich die DUH recht unabhängig von Toyota.
Die DUH beschuldigte Toyota in der Zeit des Sponsorings mehrfach öffentlich des Abgasbetrugs und brachte den Hersteller und seine Händler 47 Mal vor Gericht.

Die Vorsitzende von Transparency Deutschland, Edda Müller, sagt: „Die Deutsche Umwelthilfe engagiert sich in einem schier aussichtslosen Kampf für das Gemeinwohl gegen Rechtsverstöße der Automobilindustrie und der sie stützenden Politiker. Damit verteidigt die Deutsche Umwelthilfe unseren Rechtsstaat."
Aus:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/faktencheck-wie-serioes-ist-die-deutsche-umwelthilfe/23937452.html

Nur wenige Menschen benötigen Nord Stream 2, aber nicht wegen der Gaslieferungen.
"... ersten Gaspipeline Nord Stream 1 – die ebenfalls durch die Ostsee führt – mögliche negative Umweltauswirkungen zu messen.
Darüber hinaus sei Nord Stream 1 nur zu 80 Prozent ausgelastet,
was eine neue Pipeline überflüssig machen würde."
https://www.energiezukunft.eu/umweltschutz/deutschland-genehmigt-umstrittene-ostseepipeline/

Eine ganz tolle Idee über 50 % des Gasverbrauchs in Deutschland in russische Hände zu geben. Die derzeitige Verbrauchsmenge ist seit ca. 20 Jahren fast gleich geblieben.
Ohne Nord Stream 2 hatte ich persönlich keinen Gasmangel zu verzeichnen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/41033/umfrage/deutschland---erdgasverbrauch-in-milliarden-kubikmeter/
Gerhard Moser schrieb am 14.04.2021 17:54 Uhrzustimmen(21) widersprechen(1)
meiner Meinung gehört die Deutsche Umwelthilfe sofort abgeschafft, hier sind Personen am Werk die nicht mehr mit Hirn zu tun haben
Frank Ostermann schrieb am 14.04.2021 16:49 Uhrzustimmen(26) widersprechen(0)
Jo, genau, dass fällt der DUH ja früh ein, wird doch schon seit wie langer Zeit geplant und gebaut? Aber wenn der Betreiber von Nord Stream 2 der DUH, gegen Rücknahme der Klage, einen schönen Obolus in Millionenhöhe zahlt, könnte man sich im Hause der DUH damit abfinden, dass die Pipeline doch zu Ende gebaut wird! Genau das Geschäfts Modell der DUH!!! Unfassbar, mit welchen Methoden diese Organisation arbeitet!
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