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03.05.2021 | 01:33 | Schokoladenmarkt 

Ritter Sport hält Bio-Schokolade für gescheitert

Waldenbuch - Der Schokoladenhersteller Ritter Sport sieht im Verkauf von Bio-Schokoladen kein attraktives Geschäftsmodell.

Ritter Sport-Schokolade
Schokoladenfabrikant Ritter: Bio ist bei uns gescheitert. (c) proplanta
Bio sei bei Ritter Sport «gescheitert», sagte Alfred Theodor Ritter, Enkel des Firmengründers und jetziger Chef des mächtigen Unternehmensbeirats, dem «Spiegel».

Jahrelang habe er versucht, eine Bio-Schokolinie im Unternehmen zu etablieren, mit diesem Ansinnen auch die Marketingabteilung immer wieder gequält. «Am Ende haben wir aufgegeben. Die Leute haben einfach gesagt: Bio ist zu teuer, schmeckt nicht, ist was für Menschen mit kratzigen Pullis und Birkenstock-Sandalen.»

Das Unternehmen teilte am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit, dass es von 2008 bis 2018 ein Bio-Sortiment im Angebot hatte. Die Geschäfte seien aber nicht gut gelaufen. Offenbar sei vielen Menschen Bio-Qualität bei Schokolade nicht so wichtig wie bei anderen Lebensmittelprodukten wie Milch, sagte ein Unternehmenssprecher.

Der 68-jährige Ritter betonte, mit neuen Bio-Geschäftsideen brauche er seiner Firma jetzt nicht mehr zu kommen. Ein konsequentes Umstellen der Ritter-Sport-Produktion hätte bedeutet, «die Hälfte der Belegschaft zu entlassen», weil der Absatz dann gesunken wäre.
dpa
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Kommentare 
Arno schrieb am 04.05.2021 14:14 Uhrzustimmen(5) widersprechen(8)
"Die Leute haben einfach gesagt: Bio [...] schmeckt nicht[...]"

Da fragt man sich doch, wer, wenn schon nicht der Hersteller, den Geschmack der eigenen Produkte beeinflussen könnte.
Diese plumpe Aussage erscheint doch sehr vorgeschoben bzw. nach Anbiederung bei Menschen mit entsprechenden Vorurteilen. Die restliche Aussage schwächt diesen Eindruck auch nicht gerade ab.
Dass diese Aussage von "den Leuten"(TM) kommen soll, entlässt den Hersteller allerdings nicht aus der Verantwortung für seine Produkte.

Dass es an den Rohstoffen liegen könnte, ist zwar nicht mit absoluter Gewissheit auszuschließen, aber bei der generellen Qualität der für den Massenmarkt verarbeiteten Kakaobohnen dürfte das wohl bei Weitem kein bestimmender Faktor sein.
Starke Röstung, Alkalisierung, Deodorisierung der Kakaobutter, Wegconchieren von Aromen, Aromenzusatz und ausreichend Zucker wirken hier Wunder (wie der Massenmarkt beweist) und das alles ließe sich (außer evtl. Aromenzusatz) auch auf mutmaßlich minderwertige Bio-Bohnen und -Kakaobutter anwenden.

Naja, mal wieder in den Medien vorgekommen und ein bisschen Virtue signalling betrieben.
Das dürfte wohl auch das Ziel der Aktion gewesen sein und gleichzeitig eine schöne Ausrede für das Verschleppen einer nachhaltigeren Produktion liefern: Bio schmeckt den Leuten halt einfach nicht.
Alfred Urban schrieb am 04.05.2021 07:50 Uhrzustimmen(9) widersprechen(13)
Wer sich mal mit Anbau und Verarbeitung von Kakao beschäftigt hat und weiß, wie viele gammlige, angefressene und vollgeschissene Kakaobohnen für die Herstellung von normaler Kakaomasse verwendet werden, fragt sich hinterher, warum er noch diese minderwertige Qualität essen soll.

Gute, hochwertige Schokolade braucht nur drei bis vier Zutaten: Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und Vollmilchpulver. Alles andere sind Billigmacher bzw. Aromen zum Übertünchen von schlechtem Geschmack.

In Wahrheit geht es bei Ritter darum, dass er mit seinen Produkten nicht den nötigen Preisanstieg durchsetzen konnte, den er für Bio-Schokolade benötigt hätte. Wie so oft ist der "normale" Kunde nicht bereit, für gute Qualität mehr auszugeben.
Thomas Werner schrieb am 03.05.2021 18:35 Uhrzustimmen(13) widersprechen(5)
Dazu hat auch sicher die geringe Präsenz im LEH beigetragen. Wobei ich gerne "die gute Schokolade" bei DM kaufe, die im Gegensatz zur Rewe die BIO Variante gelistet haben. Die 1,25 € zahle ich gerne, denn diese schmeckt super. Eventuell die falschen Sorten hergestellt ?
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