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03.05.2021 | 15:39 | Gletscherbericht 

Ewiges Eis wird bald endgültig aus Deutschland verschwinden

München - Deutschlands Gletscher sind nicht mehr zu retten: Schon in zehn Jahren könnte auch das letzte «ewige» Eis geschmolzen sein.

Berge
Lange Zeit prägten sie die Alpen, noch heute ziehen sie Menschen in ihren Bann: Gletscher. Doch der Klimawandel lässt das Eis schmelzen - und zwar schneller als gedacht. In Deutschland dürfte schon bald nichts mehr von den kläglichen Resten übrig sein. (c) proplanta
«Die Tage unserer bayerischen Gletscher sind gezählt, und das früher als gedacht», sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bei der Vorstellung des zweiten Bayerischen Gletscherberichts am Donnerstag in München. Bislang waren Experten davon ausgegangen, dass sich das Sterben der derzeit noch fünf verbliebenen Gletscher bis 2050 hinziehen könnte.

Sie liegen allesamt in Bayern. Es handelt sich um den nördlichen und den südlichen Schneeferner sowie den Höllentalferner auf dem Zugspitzmassiv sowie um das Blaueis und den Watzmanngletscher in den Berchtesgadener Alpen.

«Seit 1850, dem Ende der kleinen Eiszeit, haben wir ungefähr 88 Prozent der Fläche der Gletscher verloren und weit über 90 Prozent des Volumens», erläuterte Glaziologe Christoph Mayer von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Eisfläche sei von mehr als vier Quadratkilometern auf nun weniger als einen halben Quadratkilometer geschrumpft.

«Das Restvolumen, was wir jetzt noch auf den Gletschern in Bayern haben, ist nur noch etwa 50 Prozent dessen, was in den letzten zehn Jahren abgeschmolzen ist», ordnete Mayer ein. Besonders hart traf es den südlichen Schneeferner, von dem heute nur noch klägliche Reste existieren. Er wird den Prognosen zufolge in wenigen Jahren gänzlich verschwunden sein.

Auch das Blaueis und der Watzmanngletscher werden wohl nicht mehr lange standhalten; selbst der noch vergleichsweise robuste nördliche Schneeferner verliert alle 30 Sekunden rund 250 Liter Schmelzwasser.

«Die Ursachen und Wechselwirkungen liegen eindeutig in der Klimaentwicklung», betonte Mayer. Dabei sind es nicht die im Alpenraum stärker als im Durchschnitt Deutschlands gestiegenen Temperaturen allein, die den Gletschern zu schaffen machen. So spielen beispielsweise auch die Luftfeuchtigkeit und der Anteil dunkler Flächen auf und um den Gletscher herum eine große Rolle.

«Mit dem Klima von vor 30 Jahren konnten die bayerischen Gletscher noch gut leben. Mit den Strahlungs- und Temperaturverhältnissen von heute leider nicht mehr», erläuterte Mayer.

Das Schmelzen der Gletscher hat überall in den Alpen weit reichende Folgen, etwa für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Zudem leben im alpinen Raum etwa 60 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten in Deutschland, wie Glauber erläuterte. Viele davon seien durch den Klimawandel gefährdet. Die Erwärmung setzt auch dem Permafrost zu: Ohne dieses «Klebemittel» der hohen Berge nehmen Felsstürze und Murenabgänge zu.
dpa
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Kommentare 
Danny Geue schrieb am 05.05.2021 22:22 Uhrzustimmen(7) widersprechen(5)
LOL "russisch Webbrigaden" LOL
Da haben sie noch nichtmal die Diskussion mit Argumenten eröffnet, da sind sie schon zum Urteil gelangt - entweder künstliche Intelligenz oder der böse Iwan.

Sie sind vom Schlag jener die überall Fakenews anzuprangern suchen und diese dabei selbst verbreiten.

Ich verweise auf offizielle Quellen, bei Herrn Wiegold auf's RKI höchstselbst und ihr auch auf überprüfbare Tatsachen.
Wenn ihnen die Tatsachen nicht passen - wäre Anlaß mal nachzudenken und nicht mit der Diffamierungskeule um sich zu schlagen.
Aber das ist ja das Problem unserer Zeit, das Denken. All zu gern wird eifrig nach_gedacht, was interessierte Kreise zum Nach_denken eigens vor_gedacht haben - artig nach_denken, bloß nicht selber denken.
Schopenhauer wird, wahrscheinlich fälschlich, zugeschrieben:
"Wenn die Tatsachen mit der Theorie nicht übereingehen, umso schlimmer für die Tatsachen."

Ob von Schopenhauer oder nicht, dieser Satz bringt die Krankheit unserer Zeit auf den Punkt - es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Die echauffierten Fakenews-Detektive sind die schlimmsten Fakenews-Schleudern und Zersetzer des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
A. Fischer schrieb am 05.05.2021 08:54 Uhrzustimmen(8) widersprechen(6)
Guten Tag Danny Geue,
ich schrieb an anderer Stelle schon einmal, dass ich ihren tollen Antworten/Empfehlungen nicht folgen kann.
Beim Klimawandel vergessen sie die Zeitachse der Veränderung zu erwähnen.
Hier schrieben sie auch Kommentare, einen buchte ich unter Aprilscherz ab.
(Gehorsam und Untertanen)
https://augengeradeaus.net/2021/04/neuer-hoechststand-der-coronavirus-faelle-in-der-bundeswehr/

Entsprangen sie einer rusischen Trollfabrik/Web-Brigaden?
https://de-de.facebook.com/danny.geue
Danny Geue schrieb am 03.05.2021 17:47 Uhrzustimmen(13) widersprechen(11)
Kein Weltuntergang, schlicht der übliche Wandel über die Zeit. Warum wohl hat man Ötzi gefunden!? Etwa weil wir uns dem seinerzeitigen Zustand annäherten? Wo die Gletscher verschwinden wird es zumeist ergrünen, wie schon zuvor, wird Leben wieder üppig gedeihen. Laßt euch nicht mit Angstpropaganda hinters Licht führen, zumeist galt: Warmzeiten sind gesellschaftlich wie natürlich Blütezeiten, Kaltzeiten waren Zeiten gesellschaftlichen Niedergangs. Angst lähmt und nichts anderes als gelähmte, zum Gehorsam bereite Untertanen wollen unsere sog. Eliten.
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