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23.05.2021 | 11:45 | Radwege 

Wachsendes Radwegenetz stört Landwirtschaft

Bad Kreuznach - Auf das Konfliktpotential von für landwirtschaftliche Tätigkeiten hat die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz hingewiesen.

Wirtschaftswege
(c) proplanta
Wie die Kammer vergangene Woche (17.5.) mitteilte, sind die zunehmende Kilometerzahl des Radwegenetzes und dessen verstärkte Bewerbung nicht nur eine Bereicherung in touristischer Hinsicht, sondern zugleich ein wachsendes Problem für die Landwirtschaft.

Kammerberater Oliver Strub berichtete, dass es bei Anfragen zu Radwegen, die die Landwirtschaftskammer als Träger öffentlichen Rechts erreichten, fast immer um die Vereinbarkeit von Radverkehr und landwirtschaftlichem Verkehr gehe. Die Interessen kollidierten zwischen Ortsgemeinden, die den regionalen Tourismus ankurbeln wollten, den Winzern und Landwirten, deren Flächen nah entlang eines geplanten Radweges lägen, und dem Landesbetrieb Mobilität (LBM), der lieber 3,5 m breite Wirtschaftswege mit kombinierter Nutzung haben wolle, anstelle schmaler Radwege, die den schweren Maschinen der Landwirte möglicherweise nicht lange standhielten.

Zudem spiele die Förderpolitik eine Rolle, so Strub. Zwar gebe es zahlreiche EU-Fördermittel, etwa für LEADER-Regionen und für ländliche Räume. Jedoch würden die daraus resultierenden Auswirkungen in ihrem komplexen Zusammenspiel unterschätzt. So seien gerade vom Mainzer Agrarressort die Förderbescheide in Höhe von rund 4 Mio. Euro für 23 Radwegeprojekte veröffentlicht worden.

Strub sicherte zu, dass die Landwirtschaftskammer bei solchen Vorhaben im Vorfeld genau hinschaue, was jedoch mancherorts nicht so einfach sei. Generell strebe die Kammer eine Trennung von Radwegen und landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftswegen an, je höher die Nutzungsfrequenz beider Seiten sei.

Zu möglichen Konfliktsituationen komme es bei Begegnungsverkehr mit hohen Geschwindigkeiten sowohl bei Traktoren als auch Radfahrern und geringem Abstand, Wendemanövern auf dem Radweg, beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln oder bei Verschmutzung des Weges mit Erde und Ernteresten. Sollte eine räumliche Trennung nicht möglich sein, plädiert die Kammer dafür, die landwirtschaftlich genutzte Fläche einige Meter von der Trasse zurückzusetzen. Auch sei eine Trassenführung parallel zur Bewirtschaftungsrichtung möglich.
AgE
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Kommentare 
Dulijä schrieb am 03.06.2021 00:40 Uhrzustimmen(0) widersprechen(0)
Beispiel in meiner Umgebung: Geteerter Weg frei für Fahrräder, Wanderer sowie Land- und Forstwirtschaft - da ist höchste Vorsicht geboten, denn das ist eine Raserstrecke für Pkw! Die Schilder werden ignoriert, als Fußgänger oder Radfahrer ist man seines Lebens nicht sicher.
Unternommen wird nichts.

Dazu kommen die E-Fahrräder mit den entsprechenden Herrschaften, die sich auch für die Könige der Straßen und Wege halten...

Jede dieser Spezien ist der Überwichtigste, die darf man auch nicht aufmerksam machen, da gibt es Drohungen, Beleidigungen etc.
turtle schrieb am 25.05.2021 09:57 Uhrzustimmen(14) widersprechen(2)
Bei aller Liebe für das Rafahren, denke ich dass es wichtig ist, ALLE Radfahre zu sensibilisieren. Es muss klar sein (oder werden), dass die Radfahrer die Gäste sind, die die landwirtschaftlichen Wege mitbenutzen dürfen. Sie müssen entsprechend Rücksicht nehmen. Vielleicht ist auch der ein oder andere öffentliche Dank an die Landwirtschaft angebracht.
Alle verfügbaren Pressekanälen und sozialen Medien sollten genutzt werden, um Artikel und Komentare zu platzieren.
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