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15.06.2021 | 14:24 | DRV-Ernteschätzung 2021 

Feldfrüchte in Nord und Ost brauchen dringend Regen

Berlin - Die Getreide- und Rapsbestände haben sich nach Einschätzung des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) in den vergangenen Wochen weiterhin gut entwickelt und ihren Vegetationsrückstand teilweise aufgeholt.

Getreidebau 2021
Vierte DRV-Ernteschätzung 2021: Norden und Osten brauchen Regen. (c) proplanta
„Lagen die Pflanzen in ihrer Entwicklung im Vormonat noch zwei bis drei Wochen zurück, sind es heute nur noch eine Woche bis zehn Tage“, erklärt der Getreidemarktexperte des DRV, Guido Seedler.

Der Verband hat vor diesem Hintergrund seine Ernteprognose leicht nach oben angepasst und erwartet nun eine Getreideernte von 44,2 Millionen Tonnen. Das wäre knapp eine Million Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Rapsernte prognostiziert der DRV mit 3,7 Millionen Tonnen, das sind zirka 4,5 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Die nächsten drei Wochen sind entscheidend



Wie sich das derzeit gute Ertragspotenzial weiterentwickelt, wird sich in den kommenden drei Wochen zeigen. Viele Getreidearten und auch der Raps befinden sich in der Kornfüllungsphase, beim Weizen steht sie noch bevor. Da diese Kultur knapp 50 Prozent der Getreideanbaufläche ausmacht, hat ihr Ertrag einen großen Einfluss auf das Gesamtergebnis der deutschen Getreideernte.

Insbesondere in der Kornfüllungsphase brauchen Getreide und Raps eine ausreichende Wasserversorgung. „Sie ist in Deutschlands derzeit im Süden und Westen noch vorhanden, im Norden und Osten wird das Wasser aber langsam knapp. Dort brauchen wir sehr bald Regen in nennenswertem Umfang“, ergänzt Seedler.

Ernteauftakt für Anfang Juli erwartet



Der Zeitpunkt des Erntebeginns ist in diesem Jahr von besonderer Bedeutung, da Ware aus dem Jahr 2020 kaum noch vorhanden ist, die Verarbeiter aber auf eine kontinuierliche Versorgung mit Rohstoffen angewiesen sind.

Aufgrund des anhaltenden Vegetationsrückstands schätzt der DRV, dass die Getreideernte in den ersten Julitagen mit der Wintergerste starten wird. Das wäre rund eine Woche später als im Mittel der Jahre. Seedler: „Sollte sich der Ernteauftakt aber weiter verzögern, können lokale Versorgungsprobleme nicht ausgeschlossen werden.“

Raiffeisen-Genossenschaften bereiten sich auf die Ernte vor



Die genossenschaftlichen Unternehmen bereiten ihre Erfassungsläger derzeit auf die diesjährige Ernte vor, damit die reibungslose Einlagerung von Getreide und Raps beginnen kann. Auch stehen die Genossenschaften der Landwirtschaft weiterhin als verlässliche Partner in der Vermarktung zur Seite. Ihr Ziel ist es, das bestmöglichste Ergebnis für die Mitglieder in einem Marktumfeld zu erzielen, dass unter anderem durch weiterhin enge Versorgungsbilanzen und einen hohen Importbedarf Chinas gekennzeichnet ist.
drv
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Kommentare 
Bernhard schrieb am 18.06.2021 15:11 Uhrzustimmen(6) widersprechen(3)
Wir werden was die Erträge angeht in diesem Jahr eine Enttäuschung erleben. Die Bestände strotzen nur so, dabei stehen viele auf einem faulen Fundament. In 2 von 3 Schlägen habe ich Halmbruch in einem sehr weit vortgeschrittenen Stadium gefunden, so dass das im Artikel gewünschte Wasser diesem Getreide nicht mehr viel bringen wird.
Vielleicht wird man schon nach den ersten Gewittern anhand von Lagergetreide das Problem erkennen, aber sicher dann wenn die ersten Mähdrescher anlaufen. Das wird einen ganz schönen Preisschub auslösen, wenn die Bestände das erträumte nicht liefern.
Man freut sich halt nur ein mal. Entweder vor der Ernte an traumhaften Beständen, oder nach der Ernte an vollen Getreidesilos.
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