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19.06.2021 | 04:32 | Beutezug in Zuchtteichen 

Abschuss von Ottern gefordert

Oberschleißheim - Weil immer mehr Fischotter in Zuchtteichen in Bayern auf Beutezug gehen, fordert der Landesfischereiverband den Abschuss einzelner Marder.

Fischzucht
Nach Beutezügen: Fischereiverband fordert Abschuss von Ottern. (c) proplanta
Viele Fischzuchten seien durch die Angriffe in ihrer Existenz bedroht, teilte der Verband am Freitag mit. Zudem könnten dadurch Laichfische getötet werden, die eigentlich Grundlage für die Zucht der kommenden Jahre seien, sagte Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern.

Der Verband argumentiert, dass eine Eindämmung des Marders zur Vielfalt in Gewässern beitragen könne. Stark gefährdete Fischbestände von Huchen, Nasen oder Äschen drohten durch die Beutejagd regional zusammenzubrechen, sagte Verbandssprecher Thomas Funke am Freitag. Die Fischotter haben dem Verband zufolge im Freistaat 2019 einen Schaden in Höhe von 1,1 Millionen Euro verursacht.

In der vergangenen Woche waren demnach in einem Zuchtteich im oberbayerischen Neufahrn mehr als Tausend Bachforellen getötet worden. 54 Fische seien durch Bisse gestorben, der Rest dem Stress jener Jagd erlegen, sagte er. Die Fische sollten eigentlich ausgewildert werden, um Bestände gefährdeter Fischarten zu stärken.

Der Vorfall zeige, dass sich die Angriffe nun nicht mehr nur auf Ostbayern beschränkten, sondern auch weiter westlich ein Problem darstellten. Züchter aus Südbayern meldeten zudem ähnliche Vorfälle, ein Monitoring aber fehle.

Der Fischotter wird in Deutschland besonders geschützt, weil er in der Vergangenheit nahezu ausgerottet war. Wegen der Jagd aber sollten in einem Pilotprojekt in der Oberpfalz probeweise Otter abgeschossen werden. Dagegen hatte unter anderem der Bund Naturschutz geklagt, das Projekt liegt auf Eis.

Absperrungen gegen die Marder seien nur bedingt hilfreich, sagte Funke. Nur massive Elektrozäune hielten das Tier ab, seien aber für viele Züchter zu teuer und dürften aus Naturschutzgründen nicht überall gebaut werden.
dpa/lby
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 19.06.2021 10:18 Uhrzustimmen(13) widersprechen(5)
Wird die Natur die Anzahl der Otter selbst regeln?
Ich denke nicht, aber der Autoverkehr ist ja der größte Prädator des Otters.
Wenn die Millionen leisen E -Autos auf der Straße sind, könnte sich die Anzahl der im Straßenverkehr verstorbenen Otter noch erhöhen.

Aber in Niedersachsen gibt es sehr gute Erfahrungen um Fischteiche zu schützen. Auch werden solche Maßnahmen gefördert.
Natürlich nicht, wenn es sich um einen Goldfischteich handelt.
https://weidezaun-bau.de/otterschutzzaun/
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu diesem Thema.
M e r k b l a t t
Empfehlungen zur Einzäunung von
Fischhaltungsanlagen zum Schutz gegen Fischotter
https://www.lwk-niedersachsen.de/download.cfm/file/24047.html

Aber auch in Bayern gibt es einen Fischottermanagerplan, seit 2013.
"8.1.3.1. Europäischer Fischereifonds (EFF)
Momentan werden Zäune, Netze und andere Einrichtungen zum Abhalten von
fischfressenden Tieren durch den Europäischen Fischereifonds EFF (Nachfolger des
FIAF) gefördert. Dies gilt aber nur für Erwerbsteichwirtschaften mit einer
Mindestgröße von 1 ha oder 500 kg Fischerzeugung oder 1500 € Erzeugungswert
pro Jahr. Der Fördersatz liegt bei bis zu 40 % der förderfähigen
Gesamtinvestitionssumme. Es gibt eine Bagatellgrenze von 3000 €. Sammelanträge
sind bei der zuständigen Teichgenossenschaft einzureichen"
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/service/dateien/fischottermanagementplan_bayern_bf.pdf

Der Stand 2021?
Fragen sie ihren Abgeordneten/in

In diesem Zusammenhang sollte das unsinnige Verbot maßiger
Fische zurück zu setzen überdacht werden,
im Bereich der Angelei.
Es sind häufig die Laichfische, die wegen solch einen Unsinn nicht mehr an der Vermehrung der Art teilnehmen können.

Das sollte BUNDESEINHEITLICH geschehen!
Man schaue sich diesen Flickenteppich an, der regelmäßig zu Verurteilungen bei Gericht führt.
Der Jurist und Angler Benjamin Ferger hat sich des Themas Catch & Release angenommen und liefert einen wichtigen Beitrag für praxisgerechte Lösungen vor Ort.
https://fischundfang.de/neues-zum-catch-release/

Die Sendung Quer hatte das Thema auch gerade in der Sendung.
7 Minuten
https://www.br.de/mediathek/video/angel-streit-empoerung-ueber-catch-and-release-trend-av:60cbd52c3658640007e839ac
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