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20.06.2021 | 02:08 | Rapsmarkt 

Höhenflug der Rapspreise vorerst beendet

Bonn - An der europäischen Leitbörse Matif scheint der Höhenflug der Rapspreise zumindest vorläufig beendet.

Aktuelle Rapspreise
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Vorderer Matif-Raps rutscht unter die 500-Euro-Marke - Bei der UFOP wertet man den Ausverkauf als „normale Marktbereinigung“ - Ölmühlen können sich wieder günstiger mit Rohstoff eindecken - Ausverkauf auch im US-Sojakomplex - Palmölerzeuger müssen sich nach Aus für Beimischung neue Absatzmärkte erschließen. (c) proplanta
Am Mittwoch (16.6.) durchbrach der vordere August-Raps im Zuge einer massiven Verkaufswelle die 500-Euro-Linie nach unten. Einen Tag später erlebte Paris dann bei Kursverlusten von bis zu 20 Euro/t bei einzelnen Laufzeiten einen „Schwarzen Donnerstag“.

Zwar folgte am Freitag (18.6.) wieder eine Gegenbewegung; kurz vor Handelsschluss gegen 16 Uhr standen für den Frontmonat aber „nur“ 483,75 Euro/t auf dem Kurszettel. Dieter Bockey von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) wertete den Kursrutsch beim Raps indes lediglich als „normale Marktbereinigung“ nach dem vor Monatsfrist erreichten Allzeithoch, zu dem mittlerweile gut 70 Euro/t fehlen.

Die hiesigen Ölmühlen hätten sich bei den zuvor immer weiter steigenden Rapspreisen kaum noch über die Matif mit Rohstoff eingedeckt und griffen nun im rückläufigen Markt wieder zu, berichtete Bockey. Hinzu kämen die bisher in Deutschland guten Ertragserwartungen beim Raps. Dass der jüngste Kurssturz beim Palmöl bei einigen Marktanalysten als Argument für den schwächelnden Rapsmarkt herhalten muss, hält Bockey dagegen für wenig stichhaltig.

Biokraftstoffe aus Palmöl dürften in immer mehr europäischen Ländern nicht mehr auf die Treibhausgasminderungsquote angerechnet werden, und dies werde vielmehr die Rapsnachfrage in Europa stark beflügeln, während sich die Palmölerzeuger in Malaysia und anderenorts neue Absatzmärkte für ihren Rohstoff suchen müssten.

Gegenwind aus den Staaten Gegenwind für den Raps kam zuletzt auch aus den Vereinigten Staaten. Einerseits wurden für die zweite Junihälfte im US-Sojagürtel kühleres Wetter und Niederschläge vorhergesagt, nachdem es zuvor über Wochen heiß und zu trocken gewesen war. Hinzu kamen andererseits mögliche Zugeständnisse der Biden-Administration an die Ölraffinerien, was die Beimischungsquoten von Sojaöl im fossilen Diesel angeht.

Die kolportierte Entlastung der Ölraffinerien sorgte zu einem regelrechten Ausverkauf im „US-Sojakomplex“. Vorderes Sojaöl zur Abrechnung im Juli verbilligte sich an den ersten vier Handelstagen der vorigen Woche um mehr als 14 % auf umgerechnet 1 070 Euro/t; bei den Sojabohnen ging es im selben Zeitraum beim gleichen Liefermonat auf Eurobasis um 10,6 % auf 424 Euro/t abwärts.

Noch im Mai hatten feste Palm-, Soja- und Rapsölpreise den von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechneten Preisindex für Pflanzenöle auf den höchsten Stand seit 13 Jahren getrieben. Der Preisindex für die zehn weltweit am stärksten gehandelten Pflanzenöle war binnen Jahresfrist um fast 100 auf 175 Punkte gestiegen.

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