Verkauf von Feuerwerk wieder verboten
Für Silvester haben Bund und Länder ein ähnliches Regelwerk wie zum vergangenen Jahreswechsel beschlossen. Demnach ist der Feuerwerksverkauf in diesem Jahr wieder verboten. Das gilt nicht nur für den stationären Verkauf, sondern auch für den Online-Handel.
Böllerverbot an viel besuchten Plätzen
Wer aber noch altes Feuerwerk hat, kann das auch zünden, aber nicht überall. An publikumsträchtigen Plätzen soll laut Bund-Länder-Beschluss ein generelles Feuerwerksverbot gelten. Über die Details entscheiden jedoch noch die Kommunen.
Im letzten Jahr gab es jedoch auch kein generelles Feuerwerksverbot im privaten Bereich. Im jetzigen Bund-Länder-Beschluss ist dem Wortlaut nach auch nicht von einem Feuerwerksverbot im privaten Umfeld die Rede. D.h., Feuerwerkskörper, die noch im Keller lagern oder im Ausland gekauft werden - sofern es sich um CE-gekennzeichnetes F2-Feuerwerk handelt - dürfen fernab der verbotenen Plätze und unter Einhaltung der geltenden Kontaktbeschränkungen (bislang nur für Ungeimpfte) auch gezündet werden. Allerdings besteht die klare Empfehlung der Bundesregierung, auf das Böllern an Silvester zu verzichten, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Generelles Versammlungsverbot
Unabhängig von den jeweiligen Inzidenzen an Silvester und Neujahr ist ein generelles An- und Versammlungsverbot beschlossen worden. D.h. für größere Silvesterfeiern im Freien das Aus .
Bundesverband Pyrotechnik entsetzt über Verbot von Silvesterfeuerwerk
Der Bundesverband Pyrotechnik (BVPK) zeigt sich entsetzt über das kurzfristige Verbot von Silvesterfeuerwerk und hält das Verbot von individuellem Silvesterfeuerwerk für ungeeignet zur Eindämmung der Corona-Pandemie. „Das Verkaufsverbot von Kleinfeuerwerk ist reine Symbolpolitik“, kommentierte Ingo Schubert, Vorstand des Bundesverband Pyrotechnik, den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz.
Feuerwerksverbot stößt auf großen Zuspruch bei DIVI und DUH
Gernot Marx, Präsident der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), lobte das Feuerwerksverbot. An Silvester und beim Böllern auf der Straße kommen viele Menschen miteinander in Kontakt. Darauf sollte dieses Jahr verzichtet werden, um die Infektionszahlen nicht noch weiter nach oben zu treiben, betonte Marx im Interwiew mit dem RND.
Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßte den Beschluss. Feuerwerk führe jedes Jahr zu hoher Luftbelastung, schädige Millionen ihm schutzlos ausgelieferte Haustiere sowie Nutz- und Wildtiere und verschmutze die Umwelt. Dazu sorge durch tausende teils schwere Verletzungen für die Überlastung von Einsatzkräften und Krankenhäusern, die durch die Corona-Pandemie sowieso schon an der Belastungsgrenze arbeiteten.
Feuerwerksbranche befürchtet das Aus
Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) ist fassungslos über die folgenschwere Entscheidung von Bund und Ländern gegen Feuerwerk. Sie bedeuteten mit aller Wahrscheinlichkeit den Todesstoß für die gesamte Feuerwerksbranche in Deutschland. Legales Silvesterfeuerwerk führe weder dazu, dass die Notaufnahmen an Silvester ein Problem hätten, noch dazu, dass sich die Situation auf den Intensivstationen verschärfe, sagte der VPI-Vorsitzende Thomas Schreiber. Die eigentlichen Probleme seien übermäßiger Alkoholgenuss und illegale Böller und Rakten. „Mit der Entscheidung gegen Feuerwerk haben Bund und Länder auf Basis von falsch gesetzter Panik riskiert, dass es jetzt endgültig aus sein könnte für unsere Branche“, so Schreiber. Das größte deutsche Traditionsunternehmen für Feuerwerk WECO sitzt jetzt auf 160.000 Paletten Feuerwerksware.