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13.05.2022 | 09:18 | Getreideblockade 

Özdemir: Putin setzt Hunger als Waffe ein!

Berlin - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat Russland vorgeworfen, Hunger gezielt als Waffe einzusetzen, indem der Export von Weizen aus der Ukraine mit Hafen-Blockaden verhindert werde.

Cem Özdemir G7 Gipfel
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Özdemir: Putin setzt Hunger als Waffe ein - müssen Blockade brechen. (c) proplanta
Dies gelte innerhalb der Ukraine, aber auch global, sagte Özdemir am Freitag dem «Deutschlandfunk» vor der Konferenz der G7-Agrarminister in Stuttgart. Die Art der Kriegsführung von Putin sei «besonders perfide», weil die Ukraine so wichtig sei: Allein die Hälfte des Weizens für das World Food Programme komme aus dem Land. Die Verknappung und die Erhöhung der Preise seien eine bewusste Kriegsstrategie.

Derzeit sei Odessa der letzte freie Seehafen der Ukraine und «darf nicht fallen», sagte Özdemir weiter. Man suche mit der EU und den europäischen Partnern nach alternativen Transportwegen für ukrainisches Getreide - auf dem Landweg, auf der Schiene oder über die Donau.

All das werde aber den Seeweg nicht vollständig ersetzen können, betonte der Grünen-Politiker. «Seewege müssen frei werden.» Zudem müsse die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gestärkt werden, damit die Blockade Russlands aufgehoben werden kann.

In den Häfen der Ukraine seien derzeit wegen des Kriegs 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert, insbesondere in Odessa, hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag gesagt.
dpa
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Kommentare 
Werner schrieb am 15.05.2022 19:08 Uhrzustimmen(10) widersprechen(2)
@Weizensack - das sollte man mal Özdemir direkt fragen. Die G7-Spitzen haben sich ja am Wochenende in Hohenheim getroffen, um die Optionen auszuloten. Wenn jetzt noch ein paar Missernte in 2022 hinzukommen, beginnt der Betteltanz der Grünen - wirst sehen. Habeck konnte ja schon als Bittsteller beim Schurkenstaat Katar reichlich Erfahrung sammeln. Insofern wird er auch diese Herausforderung ganz bestimmt bravourös meistern.
Luftbrücke schrieb am 15.05.2022 18:45 Uhrzustimmen(11) widersprechen(3)
...statt schweren Waffen, wäre "Hunger stillender" Weizen mindestens genauso wichtig. Aber das ist ja seitens der Agrarlobby und ihren politischen Seilschaften überhaupt nicht gewollt. Mit Parolen wie "Die Selbstversorgung sei in Gefahr" wird lauthals Stimmung gemacht und die Farm-to-Fork-Strategie untergraben. In der Geschichte wiederholen und rächen sich die Fehler schnell. Ein Dejavu zur ungerechten Verteilung des Biontech-Impfstoffs!? Ich will dann aber wirklich nichts von Flüchtlingswellen hören!
Weizensack schrieb am 15.05.2022 14:17 Uhrzustimmen(27) widersprechen(2)
Warum kompensiert man die Weizendefizite nicht mit westlicher Ware? Wir reden hier gerade Mal von 10 % Ware aus der Ukraine!

Produktion insgesamt
Welt: 778,8 Mio. t
EU: 138,6 Mio. t
Russland: 33,0 Mio. t (9,7 %)
Ukraine: 33,0 Mio. t (4,2 %)

Importe
Welt: 201,3 Mio. t
EU: 4,4 Mio. t
Russland: 0,3 Mio. t
Ukraine: 0,1 Mio. t

Exporte
Welt: 203,1 Mio. t
EU: 29,9 Mio. t
Russland: 32,0 Mio. t
Ukraine: 20,0 Mio. t

Quelle: FAO

Hier wird doch wieder vom Wesentlichen abgelenkt bzw. eine Verknappung künstlich herbeigerufen, auf Kosten der Ernährungssicherheit.
agricola pro agricolas schrieb am 13.05.2022 11:42 Uhrzustimmen(37) widersprechen(5)
Und Sie, hochverehrter Herr Bundesagrarminister Özdemir, fahren hierzulande noch immer unbeirrbar schwere agrarpolitische Geschütze gegen die konventionelle Landwirtschaft auf, so als hätten Sie die brutalen Zeichen der Zeit realiter nicht erkannt!!!

Wie passt das mit vorstehendem zusammen!?
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