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13.05.2022 | 12:17 | Kraftstoff vom Acker 

Umweltministerin Lemke will Biosprit per Gesetzesänderung begrenzen

Wilhelmshaven - Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will den Einsatz von Biosprit aus angebauten Pflanzen per Gesetzesänderung begrenzen.

Biokraftstoff
(c) proplanta
Sie werde dafür «zeitnah einen Vorschlag für eine Gesetzesänderung machen und diesen mit den anderen Ministerien abstimmen», sagte Lemke am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema soll nach dpa-Informationen auch Teil der Beschlüsse sein, die die Umweltminister von Bund und Ländern bei ihrer aktuell laufenden Konferenz in Wilhelmshaven an diesem Freitag verkünden wollen.

Kurz vor den zweitägigen Beratungen hatte sich der Chef der Umweltministerkonferenz, Niedersachsens Ressortchef Olaf Lies (SPD), ebenfalls kritisch zu Biosprit aus pflanzlichem Anbau geäußert und sogar ein Ende der Nutzung von Kraftstoffen aus Nahrungs-und Futtermittelpflanzen gefordert.

Auch Lemke machte das Ziel deutlich: «Wir brauchen unsere Äcker dringender denn je für die Nahrungsmittelproduktion. Deshalb müssen wir den Einsatz von Agrokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen herunterfahren.» Ihre Linie sei klar: «Nahrung gehört auf den Teller, nicht in den Tank.»

Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen seien «aus der Zeit gefallen», erklärte Lemke. «Die Flächen in Deutschland sind knapp, die Preise für Lebensmittel steigen.» Der russische Angriffskrieg in der Ukraine verschärfe die Lage weiter, sagte die Ministerin. Die Grünen-Politikerin hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, zusammen mit ihrem Parteikollegen und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir entsprechende Schritte einleiten zu wollen.

Der Einsatz von Biokraftstoffen, die gelegentlich auch als Agrokraftstoffe bezeichnet werden, ist schon länger umstritten. Diese Kraftstoffe werden beispielsweise aus dem Öl von Raps, Soja, Ölpalme und anderen Ölpflanzen gewonnen und anderen Kraftstoffen beigemischt.

Nach einer jüngsten Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) sind rund um den Globus insgesamt 1,2 Millionen Hektar Agrarfläche - 500.000 davon allein in Deutschland - für Biokraftstoffe für Diesel- und Benzinautos auf deutschen Straßen belegt.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 13.05.2022 13:58 Uhrzustimmen(45) widersprechen(4)
Nicht unsere Biokraftstoffe sind aus der Zeit gefallen - Sie und Ihresgleichen warten mit einem vollkommen antiquiert lückenhaften Grundlagenwissen auf, was den Einsatz von Biokraftstoffen angeht.

Sinnvolle ökologische Wertschöpfungskreisläufe - Fehlanzeige!?

Ja, liebe Kolleginnen und Kollegen, flugs raus auf den Acker mit Russenöl und -gas, wir müssen bei einer in Halblast verordneten Erzeugung auf unseren Feldern runterholen was was das Zeug hält...!?

Ja, richtig lesen, eine solche gestraffte Zusammenschau lässt so manchen verwundert jetzt verwundert mit dem Kopfe schütteln, erstaunt die Äuglein reiben. - Bitte, meinen durchaus funktionierenden bäuerlichen Hirnwindungen sind eben solche abstrusen Widersprüchlichkeiten nicht entsprungen!!!

Ich bediene mich hier der Worte von Albert Einstein:

„Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“

Noch keine Bauerngeneration ist es her, unsere verheerenden Getreide- und Butterberge, wir konnten in Milchseen baden. Was ist heute mit unserem Klima passiert!? Nimmt man das geflissentlich nicht wahr!? Jetzt also ignorant nicht eine, nein gleich 10 fatale Rollen rückwärts. Bis es ganz gehörig kracht!?

Glaubt man unseren hoch intellektuell befähigten(!) Agrarexperten, so steht noch ein Drittel unserer letzten Ernte zur Verfügung; weltweit immerhin knapp 300 Mio. Tonnen...

Werte Frau Lemke, wir Bauern haben nicht einen Quadratzentimeter freiwillig stillgelegt - Ihr Kollege Özdemir hat demgegenüber vehement heute Morgen bei einem Interview die Lüge verbreitet, „seine Bauern wüssten schließlich, was sie freiwillig stilllegen würden...“. Schlicht eine absolut dreiste Unverschämtheit, diese Aussage!!!

Warum resignieren derzeit so viele Bauern, verschließen vollkommen entnervt Ihre Hof- und Stalltüren, komplett ungebremst. Noch einmal dürfen wir in 2023 generös Stoppelweizen anbauen, 2024 ist Schluss damit, EU-weit einen von jedweder Fachlichkeit befreiter Schwachsinn, dem wir Bauern uns willenlos treudoof unterzuordnen haben u. selbigen schmerzbefreit erfüllen sollen, zu Lasten unserer Bauernkonten. - Für wie einfältig halten Sie uns eigentlich, werte Frau Lemke!?

Froh müssen Sie sein, dass unsere Pflanzen keine Stimmen haben - ein ohrenbetäubendes Geschreie wäre ansonsten zu vernehmen, derart Hunger leiden müssen diese, agrarpolitisch von „Flachpfeifen“ wie Ihresgleichen verordnet (sorry, musste jetzt sein)!!!

Wie viele Bauern beten derzeit: „Herr schmeiß Hirn vom Himmel...!!!“ - Ob er uns nicht erhören will, und Sie alle einfach forthin gewähren lässt!?
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