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23.11.2022 | 07:00 | Influenza 

Grippewelle 2022/23: So früh und stark wie selten

Stuttgart - 10 Wochen früher als im Rekordjahr 2017/18, in dem insgesamt 274.118 Influenza-Fälle verzeichnet wurden, summieren sich bislang laut dem Robert Koch Institut (RKI) die Fallzahlen auf 6.057 (Stand: KW 46). Damit übertrifft die aktuelle Grippewelle 2022/23 die Infektionszahlen im Vergleichszeitraum um mehr als das 150-fache.

Grippewelle 2022-2023
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Grippe-Fälle in Deutschland (Stand: Saisonwoche 7 bzw. KW 46). Während die Grippe in den vergangenen zwei Jahren kaum eine Rolle spielte, ist die Zahl der Fälle in der Saison 2022/23 bereits hoch wie selten. Zudem hat die Grippewelle in diesem Jahr deutlich früher begonnen als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. (c) proplanta
In den letzten 20 Jahren konnte lediglich in 2009 mit 32.955 Fällen ein noch steilerer Anstieg in KW 40-46 festgestellt werden. Verbreitungsschwerpunkte und die weitere Entwicklung der Grippewelle 2022/23 visualisiert Proplanta auf einer interaktiven Übersichtskarte.

Charakteristische Kennzeichen der Influenza sind hohes Fieber (bis 41°C), Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. Im Unterschied zu einer Erkältung sind nicht nur die Atemwege, sondern der gesamte Körper betroffen. Das Fieber kann 3-4 Tage und der Reizhusten sogar über Wochen andauern. Auch nach Abklingen einer Influenza leiden viele Menschen noch unter Appetitlosigkeit, Leistungsschwäche, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein.

Der Verlauf der Influenza hängt vom Virustyp sowie den Abwehrkräften des Individuums ab. Für einen gesunden Organismus mit einem intakten Immunsystem ist die Grippe gewöhnlich nicht lebensbedrohlich.
    
Entwicklung der Grippe-Fälle im Vergleich 2015-2022Bild vergrößern
Entwicklung der Grippe-Fälle 2015-2022: Steiler Anstieg im Saisonjahr 2022/23 im Vergleich zu den Vorjahren. (c) proplanta

In der Regel beträgt die Krankheitsdauer bei mildem bis moderaten Verlauf 7-14 Tage. Ab Symptombeginn können die Influenzaviren etwa eine Woche lang übertragen werden. Aber auch infizierte Menschen, die noch keine Symptome aufweisen, sind bereits ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt nur 1-2 Tage.

Da bei immungeschwächten Menschen, Kleinkindern, Schwangeren, Menschen ab einem Alter von 65, bei chronischer Erkrankung sowie Raucherinnen und Raucher das Risiko eines schwereren Influenza-Verlaufes erheblich steigt, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) insbesondere für diesen Personenkreis eine jährliche Schutzimpfung gegen Grippe.
    
Grippe-Fälle im Saisonjahr 2000-2023Bild vergrößern
Anzahl Grippefälle im Saisonjahr 2000/01-2022/23 (c) proplanta

"Nicht nur im Volksmund ist Schlaf die beste Medizin - wer an einer Grippe erkrankt ist, gehört ins Bett und sollte sich schonen", rät Dr. Jörg Mehrtens. Sport, anstrengende Tätigkeiten und Rauchen sind tabu. Regelmäßiges Lüften vermindert die Virenlast im Raum. Hausmittel wie Tee, Inhalieren und kalte Wadenwickel helfen, Symptome zu lindern. Außerdem ist ausreichend Trinken das A und O. Bei schwerwiegenden Symptomen, beispielsweise starken Schmerzen oder 40 Grad Fieber, bitte umgehend den Hausarzt konsultieren! 
Proplanta
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Kommentare 
Till Eulenspiegel schrieb am 01.12.2022 12:28 Uhrzustimmen(16) widersprechen(15)
Was ist eigentlich der Grund, dass ich viel Aufwand betreiben muss um die Todesfälle im Zusammenhang mit COVID 19 zu erfahren?

Ja, es sterben noch Menschen daran, täglich zwischen 100 und 250.

160 000 seit Beginn, in Deutschland.

Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard
https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4

Was ist eigentlich Grippe?
Wie werden solche Zahlen genau betrachtet, unterschieden?

Haben die z.Z. sehr hohen Infektionszahlen bei Kindern etwas mit Grippe zu tun?

Man kann darauf hier Antworten finden, wenn man möchte.
https://influenza.rki.de/

Vielleicht sollte man doch manchmal eine FSP 2 Maske tragen und damit 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Vielleicht sogar Gesundheitskosten in der Zukunft einsparen.

Und wenn sie glauben das Tragen einer FSP 2 Maske würde das menschliche Immunsystem schwächen, dann werden sie auch noch nicht ganz davon überzeugt sein das die Erde keine Scheibe ist, glaube ich.

Meine Empfehlung, folgender Artikel.

"Juli 2022
Warum häufiges Maskentragen nicht schadet –
„Immunsystem ist kein Muskel“
Mehr Atemwegserkrankungen in Deutschland als in vorherigen Jahren - selbst vor Corona
Aktuell sind überdurchschnittlich viele Menschen in Deutschland an akuten respiratorischen Erkrankungen, kurz ARE, erkrankt. Innerhalb einer Woche waren es Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge zuletzt 4,5 Millionen Erkrankte in Deutschland. Das entspricht etwa einer Erkrankung pro 18,5 Einwohner."
Aus:
https://www.merkur.de/welt/corona-maske-tragen-immunsystem-muskel-atemwegserkrankungen-91685846.html

Feinstaubbelastung, schlechte Luft,
war da nicht mal was!?
Moritz schrieb am 23.11.2022 18:33 Uhrzustimmen(28) widersprechen(46)
Das kann ja noch heiter werden. Auch in meinem Bekanntenkreis zeigen sich jetzt schon zahlreiche Ausfälle & Absagen. Ich hätte noch für eine Maskenpflicht zumindest bis Frühjahr 2023 plädiert. Aber nein, Buschmann & Co. fördern lieber den Krankenstand und Arbeitsausfall. Das rechtfertigt schon neue Milliarden für die Krankenhäuser. In was für einem System leben wir eigentlich?
Angela schrieb am 23.11.2022 18:30 Uhrzustimmen(38) widersprechen(20)
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Der bestätigt mich in meiner Impfentscheidung gegen Grippe vor 2 Wochen.
Impfen ist der beste Schutz - oder doch nicht? schrieb am 23.11.2022 18:22 Uhrzustimmen(29) widersprechen(32)
Nachdem die Corona-Impfungen allmählich auslaufen und BQ1.1 enormes Imunfluchtpotential aufweist, freuen sich die Ärzte bereits auf die nächste Impfwelle. Waren tatsächlich die Grippe-Fallzahlen während der Corona-Zeit tatsächlich so minimalistisch? Ich traue den RKI-Zahlen nicht...
Twindemie schrieb am 23.11.2022 18:15 Uhrzustimmen(12) widersprechen(33)
Brutal der Zuwachs. Kann mir jemand sagen, wieso das bei diesen fast sommerlichen Temperaturen so zunimmt?

Und noch dazu zwei neue Omikron-Varianten BF.7 und BQ.1.1. Das kann ja heiter werden...

Ob die Krankenhäuser dafür gerüstet sind? Für unseren Virologen Drosten ist ja anscheinend Corona schon vorbei, dann bleibt ja nur noch die Grippe über.
Till Eulenspiegel schrieb am 23.11.2022 09:43 Uhrzustimmen(17) widersprechen(33)
Lassen sie sich impfen, meinetwegen.
Doch vielleicht machen sie sich auch einmal Hintergedanken!?

"Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach

Schätzungen

rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte.
...
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte, die Zahlen sollten allen Impfgeg­nern zu Denken geben. „Impfen hilft, Krankheiten zu vermeiden“, erklärte der Minister. Grippe könne aber auch tödlich sein."
Aus:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106375/Grippewelle-war-toedlichste-in-30-Jahren

Herr Spahn hat viele Gesichter/Meinungen.

"22.11.2022
Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn steht seit einigen Wochen wieder vermehrt im Rampenlicht. Einerseits, um sein im September erschienenes Buch „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ zu promoten. Andererseits, sichtlich weniger bereitwillig, wenn er zu den sogenannten
Maskendeals befragt wird.
Bei „Chez Krömer“ im RBB ging es auch um Spahns Beteiligung an der Lobby-Agentur Politas und die Liberalisierung des deutschen Apothekenmarkts."
Aus:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/11/22/das-war-ein-bloeder-fehler

https://www.ardmediathek.de/video/plusminus/maskendeals-millionen-abgelaufene-masken-sollen-verbrannt-werden/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BsdXNtaW51cy8wMmJkMDBlZi00M2VhLTRiYTEtODRlMC1lMmUyYzA1OGFkZDI

INFOS
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 45. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche insgesamt gestiegen.
Die Werte liegen aktuell auf dem Niveau der vorpandemischen Jahre.
Aus:
https://influenza.rki.de/Default.aspx
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