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31.01.2023 | 09:17 | Ukrainischer Weizen 

Östliche EU-Staaten beklagen günstiges Getreide aus der Ukraine

Brüssel - Günstiges Getreide aus der Ukraine bereitet östlichen EU-Staaten zufolge Landwirten zunehmend Probleme.

Günstiges Getreide
Immer wieder wurde über die Folgen von EU-Sanktionen gegen Russland gestritten. Doch auch Solidaritätsmaßnahmen für die Ukraine im Zuge der russischen Aggression könnten Nachteile für die EU-Wirtschaft haben. (c) proplanta
Denn durch den im Zuge des russischen Angriffskriegs erleichterten Handel mit der Ukraine gelangten deutlich mehr Futter- und Lebensmittel vor allem nach Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und in die Slowakei, wie aus einem gemeinsamen Papier dieser EU-Länder hervorgeht. «Gegenwärtig mehren sich die Anzeichen dafür, dass dieser Anstieg, wenn er nicht begrenzt wird, die EU-Erzeuger im Agrarsektor in ernste Schwierigkeiten bringen kann», heißt es darin.

Über diese Kriegsfolge und mögliche Lösungen beraten die Agrarministerinnen und Agrarminister der EU-Staaten an diesem Montag bei einem Treffen in Brüssel. Besonders gravierend seien die Auswirkungen im Getreidesektor, so die sechs Länder. Demnach sind zwischen Januar und November 2022 beispielsweise Maisimporte aus der Ukraine in die EU-Nachbarstaaten im Vergleich zu den Vorjahren von einigen Tausend Tonnen auf mehrere Millionen Tonnen gestiegen.

Um zu verhindern, dass große Getreidemengen aus der Ukraine wegen des Krieges für den Weltmarkt wegfallen, schaffte die EU sogenannte Solidarity Lanes und erleichterte damit die Transportwege und Grenzkontrollen für Produkte aus dem osteuropäischen Land. Wie sich aber nun herausstelle, gelangten Teile des ukrainischen Getreides nicht auf den Weltmarkt, sondern verdrängten etwa als günstiges Futtermittel heimische Produkte von nationalen Märkten, beklagen die genannten Länder in Osteuropa.

«Es ist wichtig, beim Ausbau der EU-Solidarity Lanes nicht nachzulassen, damit das ukrainische Getreide am Ende dort ankommt, wo die Solidarity Lanes enden: an den Häfen der EU zum Weitertransport in die Bestimmungsländer», sagte ein Sprecher des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Deutschen Presse-Agentur.

Die sechs EU-Staaten unterstreichen in ihrem Papier, dass sie bereit seien, die Ukraine im Agrarsektor weiter zu unterstützen, wenn dies keine negativen Auswirkungen auf die eigenen Märkte habe. Zudem müssten etwa betroffene heimische Landwirte ihrer Ansicht nach entschädigt werden. Vor dem russischen Angriffskrieg lieferten Russland und die Ukraine nach Angaben der EU-Kommission zusammen rund 34 Prozent des Weizens für die Weltmärkte.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 01.02.2023 07:55 Uhrzustimmen(45) widersprechen(4)
Diejenigen handverlesen superreichen Investoren -selbiger Personenkreis in erster Linie aus der Hightech-Branche, eine sehr kleine feine Gruppe, zuzuordnen dem Kreis bereits mächtigster Grundeigentümer rund um unseren Globus- die jetzt in der Ukraine das dortige „Bodengold“ dieser weltbesten Schwarzerdeböden sich als Sahnehäubchen möglichst billigst zueigen machen möchten, liegt verständlicherweise überaus viel daran, dass die Getreide- und Ölsaaten-Erzeugerpreise möglichst niedrig notiert sind. Trotz intensivster Bemühungen, eben diese Umstände nach außen hin geschickt verschleiern zu wollen, kommt dennoch immer wieder etwas Licht in selbiges Dickicht...!

Ist man grundehrlich geistig tiefgründig unterwegs, so kann man nicht widersprechen, dass die USA aktuell der Kriegsgewinner schlechthin ist. Die dortigen Kriegsmilliarden für die Ukraine wird einkassiert von wem!?

Wenn man aktuell die Wertverluste der Highend-Technikgiganten in ihrer realen Dimension geflissentlich zur Kenntnis nimmt, ist es demgegenüber doch auch weit sinnvoller, am weltweiten Bodenmarkt auf Einkaufstour zu gehen; bleibende Werte immerhin.

Bauern sind demgegenüber weltweit glasklar sofort zu analysieren:

Haben diese Geld, kauft man, der Bodenpreis geht nach oben. - Zockt man diese massiv ab, wie es gegenwärtig in sehr großem Umfang geschieht, so offensichtlich eindimensional, dass ein grandioser Strukturbruch in Reihen der Bauern in Erwartung steht, bleibt natürlich „deren Maul sauber (im umgangssprachlichen Jargon ausgedrückt), nach irgendwelchen Flächen die Bauernhand überhaupt ausstrecken zu wollen. Das ist für die Glaskugel-Analystenfront im USDA sicherlich keine Tatsache, die man eben denselben erst einmal hinter vorgehaltener Hand zuraunen müsste. - Vielleicht kapiert der eine oder andere aber leider viel zu spät, welche fatalen Auswirkungen solche weiteren sozialen Verwerfungen im Nachgang mit sich bringen.

Deutschland schwimmt sich aus der einen vernichtenden Abhängigkeit zusehends frei, um eine noch schwerwiegendere unbemerkt(!?) im Hintergrund der verworrenen Kriegskulisse inmitten Europas von einer „unsichtbaren Hand“ installieren zu lassen.

Die Ampel brennt derzeit augenscheinlich lichterloh, wenn es um die Tatsache geht „Der Mensch ist, was er isst!“. Jeder vernunftgesteuerte maßgebliche Entscheider mit entsprechend geistigem Tiefgang würde sich mithin mit Händen und Füßen dagegen erwehren wollen, wenn jetzt fremdbestimmt entschieden werden darf, was künftig auf unseren heimischen Tellern landet/noch landen kann.

Genau davon sind wir nicht mehr weit entfernt - Deutschland schafft die eigenen Bauern mittels irrlichternem administrativem Schwachsinn, der Praxis einer „Beamten-Bildschirmdiktatur“ auf unseren Äckern, in unseren Ställen, die weit entfernt ist von jeder guten fachlichen Praxis, sukzessive rigoros ab!!! - ...Und was kommt danach!?

Die in der Ukraine aktuell infolge dieses barbarischen Überfallskrieges ganz zwangsläufig entstehenden „rechtsfreien Räume“ trachtet man/WER(!) flugs zu schließen; so rasant, dass „andere“ erst gar nicht auf „schlaue Gedanken“ kommen könnten!?
Conterra schrieb am 31.01.2023 16:18 Uhrzustimmen(17) widersprechen(8)
Wie ist es denn möglich, dass ukrainisches Getreide, welches für den Weltmarkt bestimmt ist bei deutschen Mühlen landet?
Wer ist denn da korrupt?
Der LKW Fahrer?
Der Grenzer?
Politiker?
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