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23.03.2023 | 09:11 | Wasserkrise 

UN warnen vor Wasserkrise - Zehn Prozent der Menschen bedroht

New York - UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts einer weltweit drohenden Wasserkrise Alarm geschlagen.

Grundwasserverknappung
Grundwasser verseucht, Wasserkreislauf durchbrochen, Ökosysteme zerstört: Die Vereinten Nationen zeichnen ein alarmierendes Bild zum Start einer Wasserkonferenz in New York. Besserung ist kaum in Sicht. (c) proplanta
Die Welt sei in großen Schwierigkeiten: «Wir haben den Wasserkreislauf durchbrochen, Ökosysteme zerstört und Grundwasser verseucht», sagte Guterres zum Start der UN-Wasserkonferenz am Mittwoch in New York. Fast drei von vier Naturkatastrophen hingen mit Wasser zusammen.

Die UN-Wasserkonferenz läuft bis zum Freitag. Es ist das erste große UN-Treffen seit 1977, bei dem ausschließlich das Thema Wasser behandelt wird. Dabei wird bis Freitag eine Zwischenbilanz zur Halbzeit der sogenannten Internationalen Wasser-Aktionsdekade von 2018 bis 2028 gezogen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, inwieweit international beschlossene Ziele zum Thema Trinkwasser und sanitäre Anlagen erreicht werden können. Dazu zählt das UN-Nachhaltigkeitsziel, allen Menschen bis 2030 Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.

Zum Auftakt haben sich Dutzende Ministerinnen und Minister und auch einige Staats- und Regierungschefs angekündigt. Auf der Konferenz wird über kein großes Abkommen verhandelt, es soll aber über ein nicht-verbindliches Aktionspapier abgestimmt werden.

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sollte am Mittwoch noch sprechen. Einer kurz vor der Konferenz veröffentlichten UN-Studie zufolge wird sich die weltweite Trinkwasser-Knappheit weiter verstärken. Dies sei eine Folge von zunehmenden Umweltproblemen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Verbindung mit erhöhter Süßwasserverschmutzung, heißt es im Weltwasserbericht der Unesco.

«Je nach Jahreszeit wird Wasser infolge des Klimawandels knapp, und zwar sowohl dort, wo es heute noch im Überfluss vorhanden ist - wie in Zentralafrika, Ostasien und Teilen Südamerikas - wie auch verschärft dort, wo es bereits heute knapp ist - wie im Nahen Osten und in der Sahelzone.» Im Jahresschnitt lebten 10 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit hoher oder kritischer Gefahr von Problemen durch Wasserknappheit.

Guterres betonte in seiner Rede, es brauche neue Wege, das «Lebenselixier der Menschheit» aufzubereiten und zu sparen sowie ein globales Informationssystem, um den Wasserbedarf in Echtzeit vorherzusagen. Auch werde ein Frühwarnsystemen gegen gefährliche Klima- oder Wetterereignisse benötigt. «Dies ist mehr als eine Konferenz zum Thema Wasser. Es ist eine Konferenz über die heutige Welt aus der Perspektive ihrer wichtigsten Ressource», so Guterres. Diese Konferenz müsse einen Quantensprung beim Kampf gegen die Wasserknappheit darstellen.

Die Studie der Vereinten Nationen nannte die bisherigen Fortschritte beim Erreichen des UN-Nachhaltigkeitsziels zum Zugang zu Wasser für alle Menschen sowie weitere Vorhaben unzureichend. «Für die Erreichung mancher Ziele braucht es nun eine mindestens viermal so schnelle Umsetzungsgeschwindigkeit», heißt es. Weltweit haben zwei Milliarden Menschen - etwa jeder vierte - keinen Zugang zu sauberem Wasser.

Laut Bericht wird der weltweite Wasserverbrauch bis zum Jahr 2050 ähnlich wie in den vergangenen 40 Jahren jährlich um voraussichtlich etwa ein Prozent steigen. In ärmeren Ländern bestehe vor allem ein Risiko wegen mangelhafter Wasserqualität, in Industrieländern sei der Verbrauch durch die Landwirtschaft problematisch. Durch die Klimakrise seien bestimmte Regionen zunehmend häufig extremen und langanhaltenden Dürren ausgesetzt, was gravierende Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt habe. Umweltorganisationen wie der WWF bezeichnen die Konferenz als «überfällig». Nirgendwo schreitet das Artensterben so stark voran wie in Flüssen und Feuchtgebieten.
dpa
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Kommentare 
maximilian schrieb am 30.03.2023 18:45 Uhrzustimmen(5) widersprechen(12)
Wie allgemein bekannt, sind Verallgemeinerungen von vorneherein unrichtig.
agricola pro agricolas schrieb am 23.03.2023 09:35 Uhrzustimmen(44) widersprechen(7)
Kommuniziert hier in der Thematik direkt mit dem USDA - dort vermeldet man gewohnheitsmäßig weltweite Ernterekorde, die wiederum im Folgejahr von Mega-Rekorden getoppt werden - es gehen langsam die Superlative für eben dieses Geschehen aus.

In der Folge werden unsere Agrarroherzeugnisse systematisch auf absolutes Ramschpreisniveau gepeitscht. Ja, und was nix kostet ist schlussendlich auch nix wert!!! Damit kann man in alle erdenklichen Richtungen eine fatal ignorante Verschwendungssucht sicherlich nicht eindämmen. - Für Geld bekommt man schließlich ALLES - NOCH!!!

Dem Vernehmen nach soll es in Russland / der Ukraine innerhalb der dort enorm geißelnden Kriegswirren Superernten gegeben haben, die jetzt dem Markt angedient werden wollen/müssen. Spottbillig selbstredend.

Laut Agrarzeitung ist die aktuelle Ministerkonferenz darum bemüht, hier das notwendige Getreideabkommen zu verlängern, das am 18.03.2023 schon ausgelaufen ist. Man machte allerdings medial Glauben, dass genau das bereits geschehen sei u. so purzeln derzeit sektorenübergreifend die Preise auf unseren Plattformen der Nullen und Einsen geradezu ins Uferlose. - Unfassbar eine solche perfide Abzockerei auf unseren Bauernkonten. Man lässt es jedoch ignorant einfach laufen, lässt einen entsprechenden Kollateralschaden in Reihen der LW bewusst geschehen.

Kauft jetzt Betriebsmittel ein - das genaue Gegenteil. Spottbilliger Handelsdünger wird als Schnäppchen offeriert für immer noch den 2,5fachen Preis, nicht wenige Kollegen haben das Drei- und Vierfache investiert!!! WIE, bitte schön, soll sich ein solches Input amortisieren lassen. Vom Drauflegen kann schließlich niemand leben. Die Double-Win-Situation wird allerdings als reine Gelddruckmaschinerie in den Geldspeichern unserer Dagobert Ducks kanalisiert. - WO AUCH SONST...!?

Ein ressourcenschonender Verbrauch -ebenda bei unseren Böden- ist wahrlich dringend anzuraten - JETZT! Um diese weitreichend verknüpften Problematiken aber angehen zu können, muss man allerdings zunächst erst einmal die gravierenden Ursächlichkeiten geistig grundehrlich transparent durchdringen wollen.

Es nutzt eher wenig bis nichts, wenn man am Dach aufwendig das Flickschustern starten möchte, während das notwendig unverzichtbar solide Fundament mehr und mehr einfach wegbrechen darf....
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