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18.08.2010 | 14:51

Regenwetter in Russland bringt die Agrarblase zum Platzen

Agrarmarkt-Telegramm

Preise und Tendenzen in Deutschland

Gerste:

Die Preise für Gerste sind deutlich zurückgegangen. Franko Holland, franko Südoldenburg und franko Westfalen werden für Wintergerste für Liefertermine im August 180 €/t (minus 15 €/t zur Vorwoche) offeriert. Fob Oberrhein werden für Augustlieferungen 150 €/t (plus 15 €/t zur Vorwoche) genannt. Ab Station werden in Ostdeutschland für Gerste 150-165 €/t geboten, an frachtnah zu Veredlungsregionen gelegen Standorten können die Preise 10-15 €/t darüber liegen. Für Liefertermine ab September werden franko Verarbeiter in Holland rund 180-185 €/t (minus 15 €/t zur Vorwoche) offeriert.

Die Gerstenpreise sind um bis zu 20 €/t gegenüber der Vorwoche gefallen. Der Grund für den Preisrückgang ist schlicht das steigende Futtergetreideangebot in der EU-27 und im Schwarzmeerraum, bedingt durch die anhaltenden Niederschläge in den letzten Wochen und das dadurch erhöhte Auswuchsrisiko von Getreide.


Braugerste:
Die Preise für Braugerste zur neuen Ernte liegen für Liefertermine ex Ernte (11,5 % Protein) am Nieder- und Oberrhein, in Bayern sowie in Thüringen bei 205 €/t franko Lager (minus 5 €/t zur Vorwoche). Für Lieferung ab Oktober (nach Keimruhe) sollen 210 €/t franko Malzfabrik bzw. Großhandelslager (minus 15 €/t zur Vorwoche) bewilligt werden. Der Preisrückgang für Wintergerste drückt auch den Braugerstenpreis leicht nach unten. Durch die Ernteunterbrechung ist nach wie vor der Ausgang bei den geernteten Proteinwerten und dem Vollgerstenanteil unklar.


Futterweizen:
Die Preise für Futterweizen sind gefallen. Für LKW-Partien werden franko Lager Südoldenburg um 190 €/t (minus 15 €/t gegenüber der Vorwoche) offeriert. Davon leiten sich Weizenpreise von 160-170 €/t ab Station in Ostdeutschland ab. Am Oberrhein bzw. Main werden franko Verarbeiter um 160-170 €/t (unverändert zur Vorwoche) avisiert. Für Liefertermine ab September 2010 werden für Futterweizen franko Holland und Südoldenburg um 190 €/t angeboten - das bedeutet ein Minus von 20 €/t zur Vorwoche. Kurz: Das höher als zuvor erwartete Futtergetreideangebot drückt auf die Futterweizenpreise.


Brotweizen:
Die Preise für Brotweizen haben den für Futterweizen überholt. Der festere Trend wird durch die wechselhafte Witterung in Mittel- und Südosteuropa gestützt - zuletzt auch vom deutlich steigenden Auswuchsrisiko bei deutschem Weizen. Für B-Weizen mit 12 % RP sind je nach Region ex Ernte 2010 um 185-190 €/t ab Station (plus 5-10 €/t zur Vorwoche) erzielbar. Franko Oberrhein werden ex Ernte um 195 €/t, franko Lager in Westfalen bis zu 190 €/t genannt. Für A-Weizen mit mindestens 13 % RP liegen die Quotierungen ex Ernte bei 200 €/t, mit 13,5 % RP bei 205 €/t franko Oberrhein bzw. Main (plus 20 €/t zur Vorwoche). Ab Stationen werden in Ostdeutschland für A-Weizen mit 13 % RP, 220 Fz bis zu 190 €/t geboten.


E-Weizen:
Für E-Weizen mit mindestens 14 % RP und 275 Fallzahl werden fob Rostock für Lieferung im August rund 235 €/t (plus 10 €/t zur Vorwoche) genannt. Inzwischen zeichnet sich ab, dass sich die Preisaufschläge für E-Weizen gegenüber Futterweizen deutlich erhöhen werden. Das Regenwetter dürfte in vielen Regionen Deutschlands das Auswuchsrisiko ganz spürbar erhöht haben. Folge ist ein hohes Angebot an Weizenpartien mit weniger als 180 Fz. Insofern werden Partien in dieser Saison auch vermehrt nach der Fallzahl abgerechnet werden.


Brotroggen:
Ex Ernte wird für Brotroggen franko Nieder- und Oberrhein um 185 €/t (plus 5-10 €/t gegenüber der Vorwoche) geboten. Für Liefertermine ab September liegen die Preise um 5 €/t höher. Bei der Preisentwicklung hängt noch viel von den tatsächlich geernteten Qualitäten ab.


Futterroggen:
Für Futterroggen werden ex Ernte franko Holland, franko Westfalen und franko Südoldenburg um 175 €/t avisiert (plus 5 €/t zur Vorwoche). Für Liefertermine ab September sind die Preise um 5 €/t höher.


Triticale:
Für Triticale werden ex Ernte franko Holland, franko Westfalen und franko Südoldenburg 185 €/t (minus 10 €/t zur Vorwoche) offeriert. Für Liefertermine ab September sind die Preise um 5-10 €/t höher.


Mais:
Bei Mais werden 170-190 €/t ab süddeutscher Stationen bezahlt. Die Mischfutterindustrie in Südoldenburg bietet für einwandfreie Maispartien etwa 210 €/t, holländische Mischfutterhersteller bzw. Mäster um 210 €/t franko Lager, für Termine ab Oktober 200 €/t. Die Maispreise liegen zur neuen Ernte um 10 €/t tiefer als für Liefertermine einschließlich September.


Raps:
Die Rapspreise bewegen sich derzeit seitwärts. Ab ostdeutschen Stationen werden gut 355-365 €/t gezahlt. Die Großhandelspreise der Ölmühlen für Raps bewegten sich für Liefertermine im August bei 380 €/t im Norden, etwa 365 €/t im Osten, rund 375 €/t im Westen und rund 370 €/t im Süden. Für Liefertermine ab Oktober liegen die Preise derzeit um 5-10 €/t darüber. Die Preise für Raps erhalten nach wie vor Auftrieb durch geringere Ernteerwartungen in West- und Osteuropa sowie in Kanada. Von der fundamentalen Seite gab es aber keine Änderungen.


Sojaschrot:
Die Großhandelspreise für Sojaschrot erhöhten sich für Liefertermine im August auf ein Niveau von 304-313 €/t (44 % RP) - das bedeutet ein Plus von 7-11 €/t zur Vorwoche. Für Liefertermine ab November stiegen die Großhandelspreise leicht auf 304-309 €/t (plus 0-9 €/t). Ausschlaggebend für den Preisanstieg sind vor allem die hohen Sojakäufe Chinas. Wegen der niedrigeren Rapsernte werden die Ölmühlen jedoch stärker Sojabohnen verarbeiten - dadurch erhöht sich das Angebot an Sojaschrot zumindest mittelfristig. Rapsschrot notierte unverändert für Liefertermine ab August um 190-195 €/t ab Lager Ölmühle.

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