Und weitere Preiserhöhungen diese Woche sind kaum auszuschließen. Der Preisanstieg hat mehrere Gründe. Zuallererst treiben die
Wetterkapriolen in Argentinien die Sojakurse in Chicago nach oben. Durch Regen mit verbreiteten
Überschwemmungen in Nord- und Zentral-Argentiniens verzögern sich die Erntearbeiten regional erheblich und dadurch bricht der Export von Sojaschrot des weltführen Sojaschrotanbieters stark ein. Zuletzt waren gerade 20 % der argentinischen Sojaernte geerntet.
Zudem berichtete der Handel über 2-5 % Ernteverluste der argentinischen Sojaernte, was zu einer um 1,5-3,0 Mio. mt kleineren Sojaernte Argentiniens führen würde, wobei diese mit 58-59 Mio. t immer noch über dem Durchschnitt der Vorjahre liegen würde. Aber die Wetterdienste melden weiterhin Regenfälle im Sojagürtel Argentiniens, was den Markt weiter anheizt. Ganz besonders treiben die Fonds die Terminkurse und versuchen davon bestmöglich zu partizipieren.
Der COT-Report zeigt, dass die Fonds ihre Long-Position in der letzten Woche nochmals extrem ausgeweitet haben und momentan die größte Long-Position seit 2014 halten. Gerade dieser Überhang macht die Preise besonders sensibel für neue bullishe oder bearishe Nachrichten. Preisauftrieb kommt auch vom Sojaschrot und von Sojaöl. Der Fronttermin für Sojamehl legte heute an der CBoT um 4,1 % und der für Sojaöl um 2,4 % zu. Geringere und verzögerte Sojaschrotexporte aus Argentinien treiben die Preise. Auch Sojaöl erhielt Preisauftrieb durch die weitere Verteuerung beim Palmöl.
Die US-Sojaexporte haben in den letzten Wochen auch vor dem Hintergrund stärkerer Nachfrage aus China weiter zugelegt und sind mit nur 7% Rückstand zum Vorjahr auf Kurs mit der USDA-Prognose. Mit 466.538 t US-Sojaausfuhren lagen die Exporte letzte Woche über den Erwartungen des US-Handels. In der bisherigen Vermarktungssaison wurden 42 Mio. t exportiert. Gestützt werden die Exporterwartungen des US-Handels weiterhin durch höhere Importe Chinas, die von 82 auf 83 Mio. t steigen sollen.
Die gestiegenen Sojapreise haben das Anbauduell zwischen Soja- und
Maisanbau neu entfacht. Die Sojapreise konnten diese Woche um 3,9 % zulegen gegenüber 3,5 % bei Mais. Durch die Sojarallye der letzten Wochen hat sich auch das Kursverhältnis zwischen der Bohne und Mais deutlich verschoben. Mit 2,55:1 liegt Soja momentan nahe am bisherigen Rekordhoch von 2,58:1 aus dem Sommer 2014. Dies würde nochmals für eine deutliche Flächenverschiebung vom Mais hin zur Bohne sprechen.
Fazit: Die Sojapreise zeigen weiter nach oben. Trotz Exportdruck läuft der Absatz aus Nord- und Südamerika hervorragend. China meldet sich zurück bei Soja. Die Wetterkapriolen in Argentinien dürften den Markt für Sojaschrot vorerst weiter nach oben katapultieren.