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03.02.2016 | 15:18 | Kassamarkt 

Billiger Weizen drückt Mais aus der Futterration

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Futtermittelmarkt wird heute Morgen von leicht festeren Kursen bei Mais und Sojabohnen an der CBOT beeinflusst.

Futtermittelmarkt
(c) proplanta

An der MATIF tendiert Mais heute Morgen aber schwächer. Bedenken in Brasilien darüber, die Januar-Niederschläge könnten Niederdefizite vor dem Jahreswechsel nicht ausgeglichen haben und daher die Sojaernte um 2 Mio. mt unter die veranschlagte Menge von 100 Mio. mt drücken, ließen die Marktteilnehmer zunächst kalt. Aber dann belastete mehr Regen die Sojabestände durch Pilzbefall.

Das brasilianische Institut IMEA ging gestern von schlechteren Sojabeständen aus und senkte ihre Bestandsbewertung mit „gut bis sehr gut“ von letzter Woche 32,2 % auf 28,8 % Anteil. Auch kommt es zu Verzögerungen. Nur 8,2 % der Sojaernte Brasiliens sollen bis Donnerstag geerntet werden, im Vorjahr lag der Anteil um 2 % darüber. Durch verzögern sich die Sojaexporte Brasiliens mit der Folge, dass die USA mehr Soja exportieren können. Dies bestätigten auch die Exportdaten für US-Sojabohnen für die vergangene Woche, die mit 1,153 Mio. mt eher am oberen Ende der Erwartungen lagen. Wegen der bevorstehenden Festlichkeiten Lunar New Year macht China vom 8. - 13. Februar Urlaub, dadurch dürfte der Sojaexport kommende Woche spürbar erlahmen.

Bei Mais trübten Regendefizite in Argentinien erneut die Ernteerwartungen. Aber wirklich Neues kam nicht zum Vorschein. In der EU wird mehr Weizen und weniger Mais verfüttert. Die Futterweizennachfrage soll danach um 1 Mio. mt auf 54,5 Mio. t ansteigen Damit sinken die prognostizieren Weizenbestände zum Ende des WJ 2015/16 um 1,8 Mio. mt auf nunmehr 15,8 Mio. mt. Demgegenüber geht der EU-Maisverbrauch um 2,3 Mio. mt auf 58,5 Mio. mt zurück. Bei Mais importierte die EU bisher 8,3 Mio. mt aus den USA und Südamerika, das ist fast 60% mehr als in der Vorjahressaison.

Die Nachfrage nach Futtergetreide war auch Ende Januarwoche äußerst schwach. Daher sind die Preise für Futterweizen (72/73) für vordere Termine Q1-2016 auf 158-163 EUR/mt DDP Verarbeiter in Westfalen bzw. Südoldenburg um 4-7 EUR/mt gesunken. Für Q2-2016 werden kaum Zuschläge angeboten. Futtergerste (62/63) tendiert mit 151-154 EUR/mt DDP Südoldenburg um 2 EUR/mt zur Vorwoche schwächer. EXW Ostdeutschland werden für Q1-2016 Preise um 130 EUR/mt angeboten. Das Handelsvolumen ist gering.

Leicht unter Druck steht auch anderes Futtergetreide und Mais. Für Futterroggen (68/70) wird unverändert 148-150 EUR/mt DDP Südoldenburg angeboten. Der Preis für Triticale (68/70) liegt bei 156-158 EUR/mt DDP Südholland und Südoldenburg, ein Preisrückgang von 2 EUR/mt. Für Mais werden für Q1-2016 rund 174-175 EUR/mt DDP Südoldenburg genannt, ebenfalls ein Preisrückgang von 2 EUR/mt. Für Futterhafer (48/50) können nach wie vor etwa 170 EUR/mt DDP Südholland erzielt werden. Der Futtermittelmarkt tendiert vorerst schwach.
proplanta
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