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22.11.2017 | 19:34 | Rohölpreis 

Brent schießt auf 63,07 USD/Barrel hoch - Treffen des Ölkartells OPEC Ende November im Fokus

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Rohölmarkt drehte zur Wochenmitte nach oben. Rohöl der Nordseesorte Brent lag heute Morgen mit 63,07 USD/Barrel um 3,0 % höher als letzten Freitag von 61,22 USD/Barrel. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 57,68 USD/Barrel um 3,5 % über der Notierung von Freitag von 55,32 USD/Barrel.

Rohölpreis Entwicklung
(c) Georgi Roshkov - fotolia.com

In den USA stand wieder die Entwicklung der US-Rohöllagerbestände im Fokus. Das API meldete einen Lagerabgang von 6,4 Mio. Barrel Rohöl, was vom DOE noch bestätigt werden muss. Laut API nahmen die US-Vorräte bei Rohöl um 6,4 Mio. Barrel ab, bei Heizöl und Diesel um 1,7 Mio. Barrel ab, bei Benzin um 0,9 Mio. Barrel zu. In den USA stieg die tägliche Rohölfördermenge weiter an, zum Jahresende wird eine Fördermenge von 10,0 Mio. Barrel erwartet. Der API-Report war bullish, sanken die Bestände an Rohöl, Heizöl und Diesel in den USA stark zurück und stiegen nur die Produktlager von Benzin leicht an.

Das Hauptthema am Markt bleibt das Treffen des Ölkartells OPEC Ende November. Bis dahin dürften die Rohölpreise eher zulegen, weil derzeit auf eine Verlängerung der seit Anfang 2017 geltenden Fördergrenze spekuliert wird. Allerdings ist ungewiss, ob sich Russland, das sich mit anderen Erdölproduzenten der Fördergrenze angeschlossen hat, schon jetzt zu einer Verlängerung durchringen kann. Denn Russland befürchtet, das mit einer Verlängerung der Fördergrenze die US-Schieferölproduktion weiter gefördert wird.

Bekanntlich prognostizierte die US-Energiebehörde (EIA) für die Jahre 2017 und 2018 einen geringerem Rohölverbrauch und einen weiteren Anstieg der US-Schieferölproduktion. Die US-Energiebehörde erwartet im Drilling Productivity Report einen Anstieg der US-Schieferölproduktion im Dezember um 80.000 Barrel/Tag auf ein Rekordniveau von 6,17 Mio. Barrel/Tag. Innerhalb von 12 Monaten würde die US-Schieferölproduktion somit um fast 1 Mio. Barrel pro Tag ansteigen. Die EIA rechnet zudem für 2018 mit einem Plus von 1,4 Mio. Barrel/Tag durch Nicht-OPEC-Länder, wodurch sich das Angebot zusätzlich erhöht.

Auch zum Rohölverbrauch gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Die Prognosen der IEA in Paris und OPEC gehen weit auseinander, prognostiziert die IEA mit -0,32 Mio. Barrel/Tag einen Rückgang des Welt-Rohölbedarfs auf 32,4 Mio. Barrel/Tag, während die OPEC einen Zuwachs des Weltölbedarfs von 0,46 Mio. Barrel/Tag auf 33,4 Mio. Barrel/Tag erwartet.

Zudem überraschte ein großer Rohölfund in Mexiko. Der mexikanische Ölkonzern Pemex teilte mit, sein größtes Onshore-Rohölvorkommen der letzten Dekade gefunden zu haben, wobei das Ölfeld gut 1,5 Mrd. Barrel Erdöl umfassen soll und die Produktion bereits 2019 anlaufen soll.

Fazit: Die Rohölpreise stehen wegen höherer Produktionserwartungen bei Schieferöl zwar unter Druck. Doch erwartet die OPEC eine gute Disziplin bei der Quoteneinhaltung, wurde diese im September zu 88 % und im Oktober zu 92 % eingehalten. China und Indien brauchen deutlich mehr Rohöl, was zu einer weiteren Preisbefestigung beim Rohöl führen könnte.
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