Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.03.2020 | 10:00 | Ernteschätzung 

COCERAL korrigiert Ernteprognose für Getreide und Raps nach unten

Brüssel - Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) hat seine erste Vorhersage für die diesjährige Getreide- und Rapsernte in der Europäischen Union plus Großbritannien am vergangenen Mittwoch (18.3.) geringfügig nach unten angepasst.

Ernteprognose Getreide + Raps 2020
Handel prognostiziert jetzt für 2020 eine Getreideernte in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich von 301,8 Millionen Tonnen - Voraussage für Weichweizenproduktion auf 135,4 Millionen Tonnen nach unten korrigiert - Gerstenerzeugung dürfte 700.000 Tonnen höher ausfallen als bislang erwartet - Erwartung für Hafer ebenfalls etwas optimistischer - Rapsaufkommen bei 17 Millionen Tonnen gesehen (c) proplanta

Demnach ist 2020 mit einem Getreideaufkommen von rund 301,8 Mio. t zu rechnen; im Februar waren noch 900.000 t mehr erwartet worden. Die Vorjahresmenge wird auf 307,9 Mio. t geschätzt. Im Einzelnen setzten die Brüsseler Fachleute ihre Prognose für die Weichweizenproduktion um 2,5 Mio. t auf insgesamt 135,4 Mio. t herab; das wären 10,3 Mio. t weniger als im Vorjahr.

Als Begründung wird vor allem die Einschränkung der betreffenden Anbaufläche im Vereinigten Königreich als Folge von kräftigen Regenfällen zur Aussaat im Herbst 2019 angeführt, weshalb die Prognose für die britische Weichweizenernte um 1,5 Mio. t auf jetzt 10,9 Mio. t herabgesetzt wurde. Das Weichweizenaufkommen in Frankreich sieht COCERAL nun bei 34,6 Mio. t; die Februarprognose hatte noch 1,1 Mio. t höher gelegen. Für Deutschland wird für diese Getreideart wie bisher eine Produktion von 22,3 Mio. t vorausgesagt.

Mehr Sommergerste im Vereinigten Königreich

Allerdings passte der Dachverband seine Erwartung für die Gerstenerzeugung 2020 in der EU einschließlich Großbritannien um 700.000 t auf 61,5 Mio. t nach oben an. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte in der Gemeinschaft noch 62,2 Mio t Gerste gedroschen.

Als Hauptargument für die Aufwärtskorrektur nennen die Experten die Ausweitung des Sommergerstenareals im Vereinigten Königreich als Folge der kleineren Aussaatfläche für Winterweizen und Rapssaat.

Die Gerstenerzeugung im Vereinigten Königreich wird nun auf voraussichtlich insgesamt 7,7 Mio t beziffert; das sind 1 Mio. t mehr als bislang erwartet worden waren. Dagegen nahmen die Fachleute ihre Prognose für das Gerstenaufkommen in Frankreich um 300.000 t auf 12,3 Mio. t zurück. Für Deutschland wird weiterhin eine Produktion von 11,8 Mio. t Gerste vorausgesagt.

Indes soll die Haferernte 2020 in der Union und im Vereinigten Königreich mit 8,5 Mio. t um 300.000 t höher ausfallen als bislang gedacht; das wären 6,3 % mehr als im Vorjahr. Ihre Prognose für die kommende Maisernte beließen die Fachleute bei 65,5 Mio. t, nach 61 Mio t im Vorjahr. Dabei wird mit einer Ausweitung der Anbaufläche um 500.000 ha auf 9,0 Mio. ha gerechnet. Vor allem für Frankreich, Deutschland und Polen erwarten die Experten Produktionszuwächse, und zwar von 2,7 Mio. t auf 15,3 Mio. t Mais beziehungsweise von 1,1 Mio. t auf 4,6 Mio. t und von 400.000 t auf 4,0 Mio. t.

Optimistischere Ernteprognose für Sonnenblumensaat

Das Rapsaufkommen 2020 in der EU einschließlich Großbritannien veranschlagt COCERAL jetzt auf insgesamt 17 Mio. t; im Februar waren noch 100.000 t mehr erwartet worden. Die Ernte 2019 wird auf 16,7 Mio. t Raps geschätzt. Die Brüsseler Fachleute begründen die Abwärtskorrektur mit der Einschränkung der betreffenden Anbaufläche im Vereinigten Königreich; deshalb wurde die betreffende Produktionsprognose um 200.000 t auf 1,2 Mio. t Raps herabgesetzt.

Für Frankreich passten die Experten ihre Erntevoraussage allerdings um 400.000 t auf jetzt fast 4 Mio. t Raps nach oben an, was sie mit einer größeren Anbaufläche begründen. Das Aufkommen an Sonnenblumensaat im laufenden Jahr sieht COCERAL nun bei 9,8 Mio. t; bislang waren hier etwa 100.000 t weniger prognostiziert worden. Damit würde das Vorjahresniveau erreicht. Unverändert ließen die Brüsseler Fachleute ihre Erwartung für die diesjährige Sojabohnenernte, die mit rund 3 Mio. t die Vorjahresmenge um 7,5 % übertreffen dürfte.
Getreide- und Ölsaatenproduktion EU 2019 und 2020Bild vergrößern
Getreide- und Ölsaatenproduktion in der EU 2019 und 2020
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Agrarhandel rechnet mit größerer EU-Getreideernte 2024

 Mehr Sonnenblumenkerne für die Saison 2024/25 erwartet

 Ukraine erwartet kleinere Getreideernte

 IGC prognostiziert für 2024/25 globale Rekordernte

 Getreide- und Rapsernte 2024: DRV erwartet kleinere Mengen

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus