Es war wohl ein Mix aus steigenden Rohölpreisen, schwächerem US-Dollarkurs, regenbedingten Wachstumsverzögerungen bei Mais in Südbrasilien, womöglich neuen Exportzöllen in Brasilien und Gewinnmitnahmen nach dem langen Wochenende in den USA wegen des President‘s Day.
Negativ wirke dagegen der gigantische Aufbau von US-Erhanolbeständen in Rekordhöhe, wobei die Produktion wegen der niedrigen Rohölpreise zudem auch in den USA unrentabel wurde. Viel Regen in Südamerika sorgte dann für höhere Ernteerwartungen bei Mais in Argentinien von 27 Mio. mt (+ 5,4 %) und in Brasilien von 84 Mio. mt (+3,0 %). Zuletzt sorgte die
Maisernte Südafrikas erneut für Schlagzeilen, wo der Regen nicht wie angekündigt flächendeckend und ergiebig, sondern nur vereinzelt im äußersten Süden konzentriert auftrat.
An der
MATIF legten die Maiskurse nach dem Preisverfall der letzten Wochen eher eine ausgedehnte Seitwärtsbewegung hin. Die Lage ist einfach so, dass sehr viel Mais aus den USA und Südamerika nach Spanien und anderen EU-Ländern importiert wurde. Futterweizen ist so reichlich vorhanden und preiswert, dass Mais sich vielfach in der Futterration gar nicht rechnet und deshalb herausfliegt.
Düster bleiben vorerst die Aussichten zum Markt auch für die kommende Saison. In der EU spricht die Anbauprognose des europäischen Verbandes Copa Cogeca bei Mais für eher moderate bis schwache Preisaussichten in der EU. Die Anbaufläche für EU-Mais soll zwar unverändert bei 8,86 Mio. ha bleiben, aber die Ernte um 7 Mio. mt höher ausfallen als im letzten Jahr. Grund dafür ist, dass der Verband nach den Trockenschäden der letzten Ernte wieder von normalen Durchschnittserträgen der neuen Ernte ausgeht. Deshalb wird die kommende Maisernte, obwohl noch gar nicht gedrillt, in der neuen Saison deutlich höher ausfallen. Preisbefestigend könnte jedoch eine Verteuerung beim Rohöl wirken, soweit sich die OPEC-Länder mit Russland über eine Drosselung der Rohölförderung tatsächlich verständigen.