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Zuerst verbesserten die beiden gestiegenen südamerikanischen Währungen, der brasilianische Real und der argentinische Real, die Wettbewerbssituation für US-Bohnen am Weltmarkt. Dann zog die Verteuerung von Palmöl auch die Preise für Sojaöl mit nach oben. Zusätzlich verbesserte der Kursrückgang beim US-Dollar die Wettbewerbssituation für US-Bohnen am Sojamarkt.
Die Aussicht auf steigende Sojaexporte nach China, die im laufenden Wirtschaftsjahr bis Mai gut 85 Mio. t erreichen dürften, setzten hierbei noch die Krone auf. Ob die Prognose des Analysten Informa Bestand hat, dass der Sojaanbau mit 84 Mio. acres doch um 1,2 Mio. acres kleiner ausfällt, als zuvor erwartet, muss sich erst Ende März zeigen, wenn der neue USDA-Bericht vorliegt. Mit 623.700 t lagen die US-Exporte in der Vorwoche am oberen Ende der Markterwartungen (400-700.000 t, blieben aber um 9 % hinter der Vorwoche zurück. Die US-Sojaverarbeiter haben ihre Produktion abermals aufgestockt. Die NOPA-Crushzahlen lagen mit 146,18 Mio. bu um 6,2 Mio. bu höher, als im Vormonat (139,94 Mio. bu).
In Brasilien läuft die Sojaernte angesichts trockener Witterungsbedingungen reibungslos, bereits 62 % der Sojaernte sind geerntet und 60-70 % der Sojaernte haben die Farmer an den Handel verkauft. In Argentinien startete die Sojaernte mit bisher sehr guten Erträgen. Ein Blick auf die weltweite Sojabohnenverarbeitung lässt ansteigende Vorräte erwarten. Dabei veranschlagt Oil-World die Weltproduktion 2015/16 auf 320,36 Mio. t Sojabohnen, nahezu gleichhoch wie im Vorjahr.
Die Weltverarbeitung von Sojabohnen soll um gut 15 Mio. t auf 273 Mio. t ansteigen. Nebst leicht höherem Anstieg für anderen Verbrauch von 42,76 Mio. t steigen die Endvorräte für Sojabohnen weltweit um 4,8 Mio. t auf 91,73 Mio. t. Danach ändert sich aber die sogenannte Stocks/usage, die das Verhältnis von Lagervorräten geteilt durch Verbrauch darstellt, von 29,1 % des Weltverbrauchs nicht.
Fazit: Auch die Sojapreise etwas zugelegt haben, wird der Exportdruck aus den USA und Brasilien, und jetzt auch aus Argentinien, weiter zunehmen. Insofern sind vorerst keine durchgreifenden Preisänderungen bei Sojaschrot zu erwarten, es sei denn, der Eurokurs gäbe wieder stärker nach.
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