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13.05.2016 | 19:58 | Warenterminbörsen 

Hohe Weizenexporte ziehen Terminkurse nach oben

Stuttgart/Paris/Chicago - Pünktlich zu Pfingsten gibt es für Landwirte noch einmal gute Nachrichten. Hohe Exporte für Weizen in den USA und auch in der EU trieben die Frontkurse in Chicago um 2 % und in Paris um knapp 1 % noch einmal kräftig nach oben, wenn auch das Preisniveau derzeit keine Begeisterung in der Landwirtschaft auslöst.

Weizenkurse
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Entwicklung Weizenkurse an der Matif. (c) proplanta

Die USA lagen mit 682.000 t Weizen über den Erwartungen des Handels, die EU exportierte letzte Woche 628.000 t und liegt mit Gesamtexporten von 26,6 Mio. t aber immer noch um 7 % hinter der Vorjahresmenge zurück. Auch die negative Stimmung mit Blick auf die weltweit ansteigenden Lagervorräte hat sich gelegt, entfallen von den erwarteten Endbeständen in Höhe von 257 Mio. t allein 118 Mio. t auf China, die kaum Einfluss auf das Geschehen des Weltmarktes haben werden. Ohne den Anstieg Chinas liegen die Weizenlagerbestände mit überschaubaren 139,8 Mio. t auf dem niedrigsten Niveau seit 2013/14.

Ein weiteres Thema beschäftigte heute den EU-Handel, wie sich die hohen Ernteprognosen und der bisherige Witterungsverlauf auf die kommende Weizenernte auswirken könnten. Dabei gibt es zumindest in Ansätzen Befürchtungen darüber, dass die Rohproteingehalte wegen wahrscheinlich sehr hoher Erträge schlechter ausfallen als im Vorjahr. Dies könnte wieder höhere Prämien für A- und E-Weizen bedeuten, die es zur letzten Ernte überhaupt nicht gab.

Hohe Exporte und Regen stimmen Mais fester

Mais konnte kurz vor Pfingsten am stärksten zulegen. Mais gewann in Chicago um 3 % und in Paris um über 1 %. Grund waren hohe wöchentliche Exporte bei US-Mais von über 1,2 Mio. t, die am oberen Ende der Erwartungen des US-Handels lagen. Auch ein Maiskontrakt nach Saudi-Arabien über 210.000 t und ein steigender Importbedarf Südafrikas trieben die Maiskurse nach oben. Auch spielte das Wetter eine Rolle. Regen verzögerte diese Woche die Maisaussaat besonders im südöstlichen Maisgürtel der USA. Dies könnte den Anbau von Sojabohnen wieder begünstigen. Preisunterstützung nach oben lieferte zuletzt die Ethanolverarbeitung in den USA, die zuletzt um 39.000 Barrels auf 962.000 Barrels stieg, während die Vorräte um 0,9 Mio. Barrels auf 21,3 Mio. Barrels zurückfielen.

Sojapreise brechen exportbedingt ein

Sojabohnen verloren heute um 0,5 % in Chicago. Gewinnmitnahmen in Chicago und vor allem schwache Exportzahlen bremsten den Höhenflug bei Sojabohnen. Mit wöchentlichen US-Exportzahlen von 219.300 t Sojabohnen blieb das Ergebnis aber deutlich unter den Erwartungen des US-Handels, lag die untere Prognose bei 700.000 t. Dies Ergebnis stoppte die Preiseuphorie in Chicago. Allerdings liegt die bisherige Exportentwicklung mit nur 2 % Rückstand zur USDA Prognose bestens auf Kurs. In Argentinien senkte die Rosario Grain Exchange ihre Prognose zur argentinischen Sojabohnenernte um 4 Mio. mt auf 55 Mio. t. In Brasilien sorgten zuletzt Gerüchte darüber, die brasilianischen Farmer-Kredite könnten für die kommende Sojabohnen- und Maisausaat verspätet bewilligt werden, für Verunsicherungen der Farmer und womöglich zu Verringerung des mit höheren Kosten verbundenen Maisanbaus.

Raps kann sich nicht halten

Raps gab an der MATIF um 0,5% nach. Den Ausschlag gaben der schwächere Sojakomplex und auch der niedrigere Canolapreis. Canola gab in Winnipeg um knapp 2 % nach, nachdem Prognosen über ergiebige Regenfälle in Kanada bessere Aussaatbedingungen ankündigten. Zudem sorgte der leicht gefallene Rohölpreis für schwächere Preiserwartungen bei Raps.
proplanta
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